Axel Hacke gehört seit vielen Jahren fest zur Süddeutschen Zeitung zu sein. Es soll sogar Menschen geben, die das überregionale Blatt mit der zweithöchsten Auflage in Deutschland allein wegen Hackes wöchentlichen Kolumnen (Der kleine Erziehungsberater, Das Beste aus meinem Leben, Das Beste aus aller Welt) lesen. Die ersten Veröffentlichungen datieren übrigens aus dem Jahr 1990. Zwischenzeitlich schrieb er ähnliches auch für den Berliner Tagesspiegel. Zudem sind von dem in Braunschweig geborenen Journalisten etliche Sammlungen von Kolumnen und Kurzgeschichten in Buchform erschienen, die in über siebzehn Sprachen übersetzt wurden. Zudem scheint sich Axel Hacke auf dauernder Lesereise zu befinden. So ist er am 07. Dezember um 20.00 Uhr Gast der Reihe Literatur in Fürstenfeld im dortigen Stadtsaal.
KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Axel Hacke: Im Wesentlichen mein Umzug von Braunschweig nach München im Jahr 1976.
KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
AH: Wen? So viele Leute wie möglich. Was? Dass mir meine Arbeit Freude macht und mir sinnvoll erscheint.
KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
AH: Ich kenne keine Widrigkeiten. Es läuft alles immer super, ohne jedes Problem.
KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
AH: Die Olivenernte im Oktober dieses Jahres auf meinem Grundstück in Italien. Ein wunderbares Erlebnis, jedes Jahr wieder.
KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
AH: Der Anruf, wenn ich eine Kolumne oder ein Manuskript abgegeben habe. „Großartig! Unglaublich! Zum Niederknien!“, ist sehr schön zu hören, „Gefällt mir gut“ … also, dann weiß ich, es ist nicht so toll, wie ich es wollte.
KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
AH: Ich liebe es, wenn Ursula Mauder singt, das ist meine Frau. Wir haben auch ein paar CDs zusammen gemacht, ihre Musik, meine Texte, und manchmal treten wir auch gemeinsam auf damit.
KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
AH: CD.
KK: Was lesen Sie momentan?
AH: Hans Woller, "Mussolini. Der erste Faschist", Verlag C.H. Beck. Leider aus aktuellem Anlass, dem Ekel vor Renaissance des Faschismus in Italien.
KK: Was ärgert Sie maßlos?
AH: Ich versuche, mich nicht maßlos zu ärgern. Ich mag alles Maßlose nicht.
KK: Was freut Sie ungemein?
AH: Das Ausfüllen von Fragebögen aller Art. Schon beim Gedanken daran durchströmen mich ungeheure Glücksgefühle, und gerade jetzt, genau in diesem Moment, freue ich mich, ja: ungemein.
KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
AH: Um Himmels willen, nein. Ich mache nur Texte selbst.
KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
AH: Philip Seymour Hoffman in „Capote".
KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
AH: Einen Stimmenverzehrer. Mein jüngster Sohn hat, als er sehr klein war, oft davon gesprochen. Er meinte einen Stimmenverzerrer. Aber eine Maschine, die Stimmen verzehrt wünsche ich mir oft, in der Bahn zum Beispiel.
KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
AH: Ich glaube, ich bin ein guter Teamplayer, aber im Alltag eben doch ein Einzelkämpfer.
KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
AH: Am Schreibtisch sitzend.
KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
AH: Eigentlich keine.
KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
AH: Die groteske und an Verachtung grenzende Benachteiligung der Kultur in Zeiten der Pandemie und deren Folgen. Ist aber an einem Tag schwierig.
KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
AH: Fast alle meiner Bücher haben einen autobiographischen Hintergrund, es sind etwa dreißig, also eine lange Liste von Titeln, die zusammengenommen eine Art Autobiographie ergeben.
KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
AH: Ach, nein, lieber nicht ...