So geschehen bei Federico Albanese. Der italienische Komponist, Pianist und Produzent ist 1982 in Mailand geboren, hat einige Jahre im Piemont gelebt und ist dann nach Berlin ausgewandert. Von diesem inspirierenden Hexenkessel hat er sich über viele Jahre treiben lassen, hat Musik gemacht und Musik produziert, Projekte gegründet und ein Netzwerk an Kontakten aufgebaut. Dort in Berlin sind etliche Alben entstanden, hat er sich mit Filmmusik beschäftigt.
Vor drei Jahren nun ist er ins Piemont zurückgekehrt, ins Monferrato, eine wunderschöne, malerische Landschaft zwischen Genua und Turin. In dieser Vertrautheit ist der Großteil an Kompositionen für sein Album „Blackbirds and the Sun of October“ entstanden. „Es ist ein Album über Heimkehr, vor allem aber über Herkunft und Erbe“, sagt der selbst. Man spürt in seiner Musik diese innere Harmonie, selbst dann, wenn er zu experimentieren beginnt, wenn er zwischen klassischen und elektronischen Klängen changiert, wenn manche Ideen aus der Renaissance zu kommen scheinen und andere wiederum deutlich in der Moderne angelegt sind. Man spürt nie die Gegensätzlichkeit des Ausgangsmaterials, sondern immer die Harmonie, mit der diese scheinbaren Widersprüche unter der Regie von Federico Albanese zusammenfinden. „Ich fühlte mich freier, Dinge zu tun, die ich normalerweise nicht tun würde. So fügte ich an Stellen ein Schlagzeug hinzu, wo ich es sonst nie gehört hätte, oder schrieb eine Suite nur für Klavier und Cello, die 400 Jahre alt sein könnte.“ Es sind Klanglandschaften, deren minimalistische Leichtfüssigkeit beeindrucken und eine Magie ausstrahlen, die die Welt in der Schwebe hält.
Jörg Konrad
Federico Albanese
„Blackbirds and the Sun of October“
XXIM Records/Sony Music
„Blackbirds and the Sun of October“
XXIM Records/Sony Music