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Start: Samstag 15.10.2022; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 16.04.2023
München Lenbachhaus: KUNST UND LEBEN 1918 BIS 1955
Bilder
KUNST UND LEBEN 1918 BIS 1955

München Lenbachhaus
Ausstellung vom 15. Oktober 2022 bis 16. April 2023

Das Ausstellungsprojekt beschäftigt sich mit der Vielgestaltigkeit der Lebensläufe und Schicksale von Künstler*innen während der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus bis zur ersten documenta im Jahr 1955 in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Die Kunst werke und Biografien berichten von Verfolgungsschicksalen und abgebrochenen Karrieren, Widerstand und Anpassung. Das Zeitgeschehen, institutionelle Bedingungen und persönliche Beziehungen werden parallel zu den Lebensläufen untersucht. Zu beobachten sind eine Ungleichzeitigkeit und ein Nebeneinander unterschiedlichster Entwicklungen und Strömungen, die die Zeit zwischen 1918 und 1955 prägten. Auch künstlerische Positionen, die den NS-Ideologien nahestanden, werden nicht ausgeklammert. Die Darstellung von Kontinuitäten, Brüchen und Entwicklungen, die aus heutiger Perspektive nicht stringent erscheinen, ist ein Hauptanliegen des Projekts. Mit Hilfe zahlreicher Expert*innen beleuchten wir Themen, die seit einigen Jahren intensiv er forscht werden. Dazu gehören zum Beispiel das Verhältnis zwischen den Ausstellungen „Entartete Kunst“ und den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“, der Begriff „innere Emigration“, die sogenannte „Gottbegnadetenliste“ von 1944, apologetische Mythen wie „Berufsverbote“ im Nationalsozialismus sowie die „Stunde Null“.

Die gewählten Schwerpunkte orientieren sich an der Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte des Lenbachhauses. Damit ergibt sich ein Fokus auf die Kunststadt München, ergänzt durch prägende nationale und internationale Phänomene. Neben Highlights der Sammlung des Lenbachhauses werden neu restaurierte Werke und Ankäufe erstmals gezeigt, gezielte Leihgaben ermöglichen es, den exemplarischen Überblick abzurunden.

Künstler*innen:
Rudolf Belling, Karl Caspar, Maria Caspar-Filser, Fridel Dethleffs-Edelmann, Erna Dinklage, Heinrich Ehmsen, Marie Heilbronner, Elisabeth Epstein, Fritz Erler, Otto Freundlich, Willi Geiger, George Grosz, Emilie von Hallavanya, Wilhelm Heise, Käthe Hoch, Karl Hubbuch, Paul Klee, Else Lasker-Schüler, Rudolf Levy, Maria Luiko, Gabriele Münter, Herbert Ploberger, Max Radler, Franz Radziwill, Anita Rée, Christian Schad, Josef Scharl, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf, Erwin Steiner, Hermann Tiebert u. a.

Kuratiert von Karin Althaus, Sarah Bock, Lisa Kern und Melanie Wittchow

Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Luisenstraße 33,
80333 München

Abbildung:
Karl Hubbuch
München, ca. 1933/1935
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
© Karl Hubbuch-Stiftung / Städtische Galerie Karlsruhe 2020
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Start: Sonntag 16.10.2022; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 07.05.2023
Franz Marc Museum Kochel: Das Boot aus Stein - Hannsjörg Voth und Ingrid Amslinger
Bilder
Bilder
Das Boot aus Stein
Hannsjörg Voth und Ingrid Amslinger

Der Künstler Hansjörg Voth hat dem Franz Marc Museum mehrere 100 Zeichnungen und Aquarelle geschenkt, die im Zusammenhang mit seinem Projekt Boot aus Stein 1981 entstanden sind. Hinzu kommt eine Serie großformatiger Fotografien von Ingrid Amslinger, die dieses Projekt begleitet hat.
Boot aus Stein bestand aus einer Pyramide, die im Ijsselmeer vor der holländischen Küste errichtet wurde. Sie schwebte auf neun Holzpfählen 3,50 Meter über der Wasseroberfläche. In ihrem Inneren gab es einen zentralen Raum zur Bearbeitung eines Steinblocks, der von Hansjörg Voth zu einem Boot behauen wurde, und einen Wohnbereich. Es entstand ein meditativer, nur per Schiff erreichbarer Raum, deren äußere Gestalt auf die pyramidale Ursprungsform menschlicher Architektur zurückging.
Hansjörg Voth hat sein Projekt in zahlreichen Zeichnungen vorbereitet und selbst mithilfe von Handwerkern errichtet. Während seines wochenlangen Aufenthalts in der Pyramide hat er tagebuchartig Skizzen angefertigt, kleine Zeichnungen, die neben der Arbeit am steinernen Boot in der meditativen Atmosphäre seines Rückzugsorts entstanden.
Diese Zeichnungen und die Fotografien von Ingrid Amslinger bewahren die Entstehung und das Lebensgefühl dieses Raums, der von Sturm und Wasser zerstört wurde. Das Werk ist in seinem Konzept verbunden mit der Land Art, die sich der ökonomischen Verwertung von Kunst widersetzte. Es steht auch im Zusammenhang mit ökologischen Bewegungen, die in den 60er Jahren ihren Anfang nahmen. Die Arbeiten auf Papier und die Fotografien, die nun im Franz Marc Museum aufbewahrt werden, transportieren diese Ideen in konstruktiven und kreatürlich naturverbundenen Bildern. Die Schönheit der Pyramide und der sie umgebenden Natur fing Ingrid Amslinger in ihren Fotografien ein.

Franz Marc Museum Pressekontakt
Franz Marc Park 8-10 Bettina Pauly Kultur PR
82431 Kochel a. See

Abbildungen:

- Hansjörg Voth / Ingrid Amslinger, Boot aus Stein, 1981,
Franz Marc Museum. © VG Bildkunst 2022

- Hansjörg Voth / Ingrid Amslinger, Boot aus Stein, 1981,
Franz Marc Museum, © VG Bild-Kunst 202
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Start: Freitag 18.11.2022; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 04.06.2023
Museum Fürstenfeldbruck: Pumuckl und mehr – Ellis Kaut zum 102.
Bilder
Pumuckl und mehr – Ellis Kaut zum 102.

Ausstellung vom 18. November 2022 bis 04. Juni 2023
Museum Fürstenfeldbruck

Vor 60 Jahren erfand die Schriftstellerin Ellis Kaut (1920-2015) die Figur Pumuckl, den frechen Kobold mit den roten Haaren, illustriert erstmals von der Künstlerin Barbara von Johnson. Ellis Kaut war aber nicht nur eine geistreiche und humorvolle Geschichtenerzählerin, sondern zeichnete sich durch ihre ungemein künstlerische Vielseitigkeit aus: Sie malte, zeichnete und fotografierte ihr Leben lang und hinterließ ein umfangreiches Werk. Im Alter von 94 Jahren starb sie in Fürstenfeldbruck.

Der Pumuckl erfreut seit 60 Jahren Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Zahlreiche Bücher, Hörspiele, Fernseh- und Kinofilme – Markus H. Rosenmüller verfilmt 2022 den Klassiker neu – zeugen davon, dass der rothaarige Kobold längst Kultstatus erreicht hat. Die Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck erzählt interessante Geschichten über den Pumuckl und die kreativen Köpfe dahinter.
 
Museum Fürstenfeldbruck
Fürstenfeld 6b
82256 Fürstenfeldbruck

Abbildung:

- aus: Eder bekommt Besuch, 1983
© Ellis Kaut, Barbara von Johnson, Infafilm GmbH Manfred Korytowski, BR
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Start: Freitag 09.12.2022; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Montag 01.05.2023
Murnau Schlossmuseum: CUNO FISCHER (1914–1973) - Maler, Designer und Nomade
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CUNO FISCHER (1914–1973)
Maler, Designer und Nomade

Ausstellung vom 09. Dezember 2022 bis 01. Mai 2023
Schlossmuseum Murnau

In einer biografischen Notiz vom Mai 1968 reiht Cuno Fischer seine Lebensstationen stichpunktartig aneinander: „1914 geboren. studium als gebrauchsgrafiker mit ambitionen für malerei und bühnenbild. 1933 – 45 keine arbeiten. ausstellungsverbot. ab 1945 in berlin als maler und bühnenbildner. 1950 übersiedelung nach stuttgart. neben malerei, vor allem hinterglas, journalismus, zusammenarbeit mit architekten (wandbilder, glasfenster, farbgebung). angewandte arbeiten für textilien und tapeten. 1953 angehöriger einer südfranzösischen zigeunersippe. 1961 porzellandecors und reliefs, glasunikate und serienformen. seit 1963 lebe ich mit frau, hunden und einem iltis in murnau / oberbayern.“
Die von ihm nüchtern umrissenen Stationen und Tätigkeiten geben trotz aller Knappheit eine Ahnung vom vielschichtigen Werk und Leben des Künstlers, der sich weder ein- noch unterordnen ließ. Sich wechselnder Techniken und Materialien wie Glas, Holz, Leinwand, Porzellan und Papier bedienend, zeugen seine Arbeiten sowohl von einer gewissen Unrast als auch von höchster Konzentration. Aus dem „sonderlichen Einzelkind“, als das er sich selbst in seiner Autobiografie „Im Mörser“ bezeichnete, war ein stilistisch eigenständiger Künstler geworden. Die Ausstellung widmet sich Cuno Fischer und seinem Werk anlässlich seines 50. Todestages am 14. Januar 2023.
Seit der ersten Ausstellung im Schloßmuseum Murnau 1999 hat das Museum seinen Bestand zu Cuno Fischer durch Nachlässe, Schenkungen und Ankäufe stetig erweitern können. Wortwörtliche Glanzstücke der Sammlung sind die 20 farbkräftigen, kristallinen wie enigmatischen Hinterglasbilder. Aber nicht nur auf Entwürfe und in Serie gegangene Objekte für die Porzellanfirmen Hutschenreuther, Rosenthal sowie Villeroy & Boch lenkt die Ausstellung den Blick, sondern auch auf Fischers Kriegsbilder und Collagen. 1939 als Soldat im Polenfeldzug und 1940 als Besatzungssoldat in Frankreich eingesetzt, wurde er 1941 im Russlandfeldzug verschüttet. Die traumatischen Kriegserlebnisse und die erlittenen Repressionen während der Zeit des Nationalsozialismus – vorbestraft wegen eines typografischen Entwurfs, Berufsverbot als Künstler – finden z. T. auf drastische Weise Eingang in sein Werk. Ab 1953 griff Fischer wiederholt zu Motiven und Themen, die er während seines Zusammenlebens mit einer Roma-Familie in der Camargue kennengelernt hatte.
Obwohl er sich eines verklärenden Untertons in der Wiedergabe einer vermeintlich unabhängigen Welt nicht entziehen konnte, kam auch der sozialkritische Ansatz nie zu kurz bei ihm. „Das Dürftigkeitsmilieu verlangt eine farblose Malerei, die mit Intensionen geladen ist. Zartes, melancholisches grau, kaltes grau, grausames grau… Ich male, und das hört sich wie eine Paradoxie an, in starken Farben, aber sie sind einfach und ihre Brutalität wird mit Nuancierungen umwoben.“ (Zitiert aus einem Brief Fischers an den Schauspieler und Freund Wolfgang Budde, 1948)

Schloßmuseum Murnau
Markt Murnau a. Staffelsee
Schloßhof 2-5,
82418 Murnau a. Staffelsee


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Start: Mittwoch 21.12.2022; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Montag 01.05.2023
München Versicherungskammer: Inge Morath - Homage
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Inge Morath
Homage

Ausstellung vom 21. dezember 2022 bis 01. Mai 2023
Versicherungskammer Kulturstiftung

Das Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung zeigt „INGE MORATH HOMAGE“ zum 100. Geburtstag der berühmten Magnum-Fotografin in Zusammenarbeit mit dem Inge Morath Estate, kuratiert von Anna-Patricia Kahn und Isabel Siben.

Die Retrospektive und das begleitende Schirmer / Mosel Buch versammeln die 200 schönsten Aufnahmen ihrer weltberühmten Bildreportagen und ihre legendären Porträts von Filmstars, befreundeten Künstlern und Literaten.

INGE MORATH BIOGRAPHY
Photographie ist eine seltsame Sache – trotz der Benutzung eines Apparats, also eines technischen Hilfsmittels, photographieren zwei Photographen, selbst wenn sie zur gleichen Zeit am selben Ort sind, nie dasselbe.  Die persönliche Sicht ist eigentlich immer von Anfang an da: Resultat irgendeiner Alchemie von Herkunft, Gefühl, Tradition und ihrer Ablehnung, Sensibilität und Voyeurismus. Man traut seinem Auge und entblößt seine Seele. Der Photograph findet unweigerlich die seiner Sicht angemessene Form. – Inge Morath
(Inge Morath. Das Leben als Photographin, München 1999)

Inge Morath (1923–2002) wurde in Graz geboren. Die Eltern waren Naturwissenschaftler, ihre Berufstätigkeit führte sie, als Inge ein kleines Kind war, an unterschiedliche Labore und Universitäten in Europa. Inge Morath ging auf französische Schulen, in den 1930er Jahren zog die Familie nach Darmstadt und dann nach Berlin. Moraths erste Begegnung mit moderner Malerei war die von den Nationalsozialisten organisierte Ausstellung Entartete Kunst im Jahr 1937, die die öffentliche Meinung gegen moderne Kunst aufbringen sollte. „Ich fand einige dieser Gemälde aufregend und verliebte mich in Franz Marcs Blaues Pferd“, schrieb Inge Morath später. „Nur negative Kommentare wurden gebilligt, und so begann die lange Periode des Schweigens und Verschweigens.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Morath als Übersetzerin und Journalistin tätig. 1948 wurde sie von Warren Trabant für Heute engagiert, eine von der US Information Agency in München herausgegebene Illustrierte. Morath hatte in Wien Ernst Haas kennengelernt und machte Trabant auf ihn aufmerksam. Die beiden arbeiteten fortan gemeinsam für Heute, Morath schrieb Artikel zu den Bildern von Haas. 1949 wurden Morath und
Haas von Robert Capa eingeladen, für die neu gegründete Agentur Magnum Photos zu arbeiten. Morath war zunächst als Redakteurin tätig. Die Arbeit mit den Kontaktbögen des Gründungsmitglieds Henri CartierBresson faszinierte sie: „Ich glaube, ich habe beim Studium der Art, wie er photographierte, selbst photographieren gelernt, ohne je eine Kamera in die Hand genommen zu haben.“
Morath war kurz mit dem britischen Journalisten Lionel Birch verheiratet und zog 1951 nach London. Im selben Jahr begann sie auf einer Venedig-Reise zu photographieren. „Es war mir sofort klar, dass ich von nun an Photographin sein würde; ich photographierte weiter und war mir freudig bewusst, dass ich nun dem, was ich zu sagen hatte, durch meine Augen Form geben konnte.“

Morath ließ sich von Birch scheiden und kehrte nach Paris zurück, um die Photographie zum Beruf zu machen. 1955 wurde sie eingeladen, Vollmitglied bei Magnum Photos zu werden. In den späten 1950er Jahren reiste sie viel, berichtete aus Europa, dem Nahen Osten, Afrika, den USA und Südamerika für Zeitschriften wie Holiday, Paris Match und Vogue. 1955 veröffentlichte sie, zusammen mit Robert Delpire, ihr erstes Buch, Guerre à la Tristesse mit Photographien aus Spanien, 1958 folgte De la Perse à l’Iran mit Photographien aus dem Iran.
Wie viele Magnum-Mitglieder arbeitete Morath als Still-Photographin an zahlreichen Filmsets. In ihrer Londoner Zeit hatte sie John Houston kennengelernt und arbeitete bei mehreren seiner Filme mit. 1960 war sie am Set von The Misfits, einem Blockbuster mit Marilyn Monroe, Clark Gable und Montgomery Clift, nach einem Drehbuch von Arthur Miller.
Morath lernte Miller bei den Dreharbeiten von The Misfits kennen, sie heirateten – nach Millers Scheidung von Monroe – am 17. Februar 1962.
Morath hat bereits in den ersten zehn Jahren ihrer Tätigkeit als Photographin viel erreicht. Mit Eve Arnold gehörte sie zu den ersten weiblichen Mitgliedern von Magnum Photos, einer bis heute von Männern dominierten Organisation. In der Presse wurde viel über das spielerisch-surrealistische Element geschrieben, das Moraths Werk aus dieser Zeit charakterisiert. Es war durch einen fundamentalen Humanismus motiviert und von der Erfahrung des Krieges und dessen anhaltendem Schatten über Nachkriegseuropa geprägt. Diese Motivation wächst im reifen Werk zu einem Motiv heran, wenn Morath die Widerstandskraft des menschlichen Geistes in extremen Zwangslagen dokumentiert, aber auch seine Manifestationen in Ekstase und Freude.
Ingeborg Morath Miller starb 2002, mit 78 Jahren, an Krebs. Zu Ehren ihrer Kollegin gründeten die Mitglieder von Magnum Photo noch im selben Jahr den Inge Morath Award, er wird von der Inge Morath Foundation in Kooperation mit der Magnum Foundation, New York, verwaltet. Das Inge Morath-Archiv wurde im Jahr 2014 von der Beinecke Library at Yale University erworben und ist für Forschungszwecke zugänglich.

Versicherungskammer Kulturstiftung
Maximilianstr. 53
80530 München
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Start: Sonntag 22.01.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 25.06.2023
Tegernsee: Olaf Gulbransson. In Öl gezeichnet.
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Olaf Gulbransson. In Öl gezeichnet.

Ausstellung vom 22. Januar bis 25. Juni 2023
Olaf Gulbransson Museum, Tegernsee

„In Öl gezeichnet“: diese ganz eigene Beschreibung seiner Malweise, die Olaf Gulbransson bei einem seiner Werke handschriftlich über seine Signatur setzte, erfasst am besten das Konzept der Ausstellung, welche die Olaf Gulbransson Gesellschaft zum 150. Geburtstag des großen norwegischen Künstlers realisiert, der als Zeichner berühmt und als Künstlerpersönlichkeit legendär war. Berühmt ist Gulbransson vor allem wegen seiner typischen „Linienzeichnungen“, die er über vier Jahrzehnte, von 1902 bis 1944, für das sozial-politische Wochenjournal Simplicissimus anfertigte – die fließende Linie sowie das Weglassen von Nebensächlichem bis an die Grenze des Gegenstandslosen stehen für seine einzigartige Zeichenkunst. Mit ihr prägte er nachhaltig das Erscheinungsbild des Simplicissimus und seine Karikaturzeichnungen, die auch als Titelblätter erschienen, galten wegen ihrer hohen künstlerischen Ausdruckskraft bald auch international als stilbildend. Aus diesem umfangreichen Schaffen sind in der Ausstellung 14 herausragende Zeichnungen zu sehen, die auch heute noch nichts an ihrer Eindringlichkeit und Bildgewalt verloren haben. Bewundern lässt sich auch die gezielt gesetzte flächige Farbigkeit, die in dieser Intensität und Frische nicht im Simplicissimus erscheint, da es hierfür noch nicht die technischen Druckvoraussetzungen am Anfang des 20. Jahrhunderts gab. Gulbranssons Oeuvre der Öl-Malerei ist weniger bekannt und wird in unserer Ausstellung in den Mittelpunkt gestellt. Unter 28 malerischen Werken, die zwischen 1916 und 1949 entstanden, befinden sich zahlreiche aus Privatbesitz, die teilweise zum ersten Mal ausgestellt werden. 9 Werke kommen aus dem Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Auch in Gulbranssons Malerei spielt die gezeichnete Linie eine wichtige Rolle, denn fast immer hat der Künstler mit Bleistift in die noch nicht ganz eingetrocknete Ölfarbe wesentliche Linien hineingezeichnet und damit stark reduzierte, fast abstrakte Kompositionen zu Landschaften oder Stillleben komponiert, auch Porträts entstanden auf diese Weise. Es sind überraschend feinfühlige Werke, die auf eine tiefe Naturverbundenheit und große Empfindsamkeit gegenüber seiner Umwelt hinweisen. Sie offenbaren auch die Vielseitigkeit eines Künstlers, der exzessiv im Münchner Schwabing feiern konnte, aber auch bewusst stille Rückzugsorte in der Natur suchte: Sein Vater sei ein Seehund und die Mutter eine Trollfrau, pflegte er über sich zu sagen. Was für ein spannender und eigenständiger Maler, abseits der Wege der Kunstgeschichte, Olaf Gulbransson war, lässt sich in dieser Ausstellung wunderbar entdecken. Kuratiert von Michael Beck; mit Ausstellungstexten von Dr. Gerd Holzheimer, dem Autor von "Olaf Gulbransson. Eine Biographie“, 2021 Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm, thematischen Führungen mit der Kulturjournalistin Sonja Still und einer spannenden Bilderjagd für Kinder begleitet. Die Kunstakademie Tegernsee bietet des Weiteren praxisbezogene Kurse an.

Olaf Gulbransson Museum, Tegernsee
Kurgarten 5,
83684 Tegernsee

Abbildung:

- Olaf Gulbransson, Holzscheit im Schnee vor dem Hirschberg, 1947
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Start: Freitag 27.01.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 30.07.2023
München: KARRABING FILM COLLECTIVE
Bilder
Bilder
KARRABING FILM COLLECTIVE

Ausstellung vom 27. Januar 2023 bis 30. Juli 2023
München: haus der Kunst

Mit „Wonderland“ zeigt das Haus der Kunst ab 27.1.23 die erste umfassende Einzelausstellung des Karrabing Film Collectives in Deutschland, einer Indigenen Künstler*innengruppe aus Australien. Die Ausstellung präsentiert alle wichtigen Filme Karrabings und gewährt Einblick in ihre vielschichtige Arbeitsweise und neue Formen der kollektiven, Indigenen Handlungsfähigkeit. Die basisorientierte Film- und Kunstgruppe wurde 2007 gegründet und versteht ihre gemeinschaftlich produzierten Filme und Installationen als Möglichkeit des Indigenen Widerstands und der Selbstorganisation. Die generationsübergreifende Kooperative besteht aus knapp 50 Mitgliedern, von denen die meisten in der Belyuen-Community im Northern Territory Australiens leben. Ihre häufig als „improvisierter Realismus“ beschriebenen Arbeiten öffnen einen Raum jenseits des klassischen, binären Konzepts von Spielfilm und Dokumentation.

Karrabing schafft mit seinen Werken eine erfinderische, unerwartete und zutiefst ironische Filmsprache, die sich in der Welt des Films und der bildenden Kunst einen Namen gemacht hat. Karrabing, ein Wort aus der Emmiyengal-Sprache, bedeutet „Ebbe“ und verweist auf eine Form der Kollektivität außerhalb staatlich auferlegter Beschränkungen von Sippengemeinschaft oder Landbesitz. Die mit Handkameras und Handys gedrehten Filme parodieren oft alltägliche Szenarien und Hindernisse, mit denen die Mitglieder des Kollektivs bei Unternehmen und Behörden konfrontiert sind. Darüber hinaus werden Facetten kolonialer Gewalt offengelegt und aktuelle Probleme wie Umweltzerstörung, Landkonflikte und wirtschaftliche Ausbeutung aufgeworfen.

Die Komponenten der Ausstellung – Videos, Klänge, Stimmen und ein umfassender Reader – bieten die Möglichkeit, tiefer in politische, soziale und kulturelle Hintergründe einzutauchen. Es werden zahlreiche Perspektiven auf die Karrabing-Praxis gezeigt und universelle Vorstellungen von hegemonialen Machtverständnissen und Wissensproduktion hinterfragt. Das betrifft sowohl die Dynamik zwischen der Indigenen Bevölkerung und den kolonialen Siedler*innen Australiens, als auch Fragen zur Beziehung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Lebensformen, zur Erhaltung und Pflege des Landes und des vielfältigen Ökosystems der Erde. „Wonderland“ steht damit im Dialog mit der Ausstellung von Joan Jonas und ihrem jahrzehntelangen Engagement, das Nicht-Menschliche in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Praxis zu stellen.

Die Verwendung von Sprache und Stimme bei Karrabing ist eine Verbindung zu weiteren Projekten am Haus der Kunst, bei denen sich das Thema Sound wie ein roter Faden durchzieht. Karrabing kommunizieren in einer regionalen Kreolsprache, die mit Tonausschnitten und Medienclips ergänzt wird. Dies Interesse an der Verwendung und Manipulation von Klang und Sprache schafft Resonanzen sowohl mit den monatlichen TUNE-Residencies als auch mit den Ausstellungen von Katalin Ladik und Meredith Monk, die von März bis November 2023 in der Nordgalerie zu sehen sein werden.

Präsentiert wird „Wonderland“ in der LSK-Galerie, dem ehemaligen Luftschutzkeller des Museums. Durch die Ausstellung zieht sich die Frage, was aus der filmischen und methodischen Sprache Karrabings über die Elastizität und Durchlässigkeit der heutigen Gesellschaft gelernt werden kann. „Wonderland“ knüpft damit an Tony Cokes‘ „Fragments, or just Moments“ an. Das Haus der Kunst etabliert die LSK-Galerie als Ort, an dem Geschichtsschreibung hinterfragt und überdacht wird, indem aus Ton und bewegten Bildern neue Narrative geformt werden. In der Inszenierung eines bewussten Bruchs mit der Geschichte des Gebäudes manifestiert sich die kritische Auseinandersetzung mit Konzepten von Repräsentation, Zugehörigkeit und kulturellem Gedächtnis. Eingeführt wird ein kollaboratives, vernetztes Modell von Kollektivität, das auf dynamischen Interaktion und kreativem Austausch basiert.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München

Abbildungen:

- Still, Day in the Life, Karrabing Film Collective, 2020
© Karrabing Film Collective

- Still, The Jealous One, Karrabing Film Collective, 2017
© Karrabing Film Collective
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Start: Freitag 27.01.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 30.07.2023
Haus der Kunst: Karrabing Film Collective - Wonderland
Bilder
Karrabing Film Collective
Wonderland

Ausstellung vom 27. Januar 2023 bis 30. Juli 2023
Haus der Kunst München

Das Jahr 2023 beginnt im Haus der Kunst mit „Wonderland“, einer umfassenden Ausstellung des Karrabing Film Collective, einer Indigene Künstler*innengruppe aus Australien. Die knapp dreißig Mitglieder des generationenübergreifenden Kollektivs leben überwiegend in Belyuen im Northern Territory Australiens. Ihre Videos und Installationen bilden eine Art des Widerstands und der Selbstorganisation. Karrabings Filme werden von den Künstler*innen selbst als „improvisierter Realismus“ beschrieben. Sie charakterisieren sich durch einen cineastischen Ansatz, der die klassischen, binären Konzepte von Spielfilm und Dokumentation, von Gegenwart und Vergangenheit hinter sich lässt.
Karrabing haben eine erfinderische, unerwartete und zutiefst ironische Filmsprache geschaffen, die sich in der Welt des Films und der bildenden Kunst bereits einen Namen gemacht hat.
Das Haus der Kunst präsentiert alle wichtigen Filme Karrabings und gibt so einen Einblick in die vielschichtige Arbeitsweise des Kollektivs. Die einzelnen Komponenten der Ausstellung — Videos, Klänge, Stimmen sowie ein umfassender Reader — hinterfragen universelle Vorstellungen von hegemonialen Machtverständnissen und Wissensproduktion. „Wonderland“ folgt auf die Ausstellung „Fragments, or just Moments“ von Tony Cokes in der LSK-Galerie. Das Haus der Kunst etabliert die Räume im ehemaligen Luftschutzkeller damit als einen Ort, an welchem Geschichtsschreibung hinterfragt und überdacht wird, indem aus Ton und bewegten Bildern neue Narrative geformt werden.
Kuratiert von Damian Lentini mit Anne Pfautsch.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München

Abbildung:

- Karrabing Film Collective
Still, Mermaids, or Aiden in Wonderland, 2018
© Karrabing Film Collective
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Start: Freitag 03.02.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 27.08.2023
München Kunsthalle: FLOWERS FOREVER
Bilder
Bilder
Bilder
FLOWERS FOREVER
Blumen in Kunst und Kultur

Ausstellung vom 3. Februar 2023 bis 27. August 2023
Kunsthalle München

Blumen sind für Mensch und Natur von immenser Bedeutung. Flowers Forever ist die erste Ausstellung, die sich der Kunst- und Kulturgeschichte der Blume vom Altertum bis heute widmet. Mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Design, Mode, interaktiven Medieninstallationen sowie
naturwissenschaftlichen Objekten präsentiert die Kunsthalle München einen faszinierenden, thematisch gestalteten und aufwendig inszenierten Parcours: Behandelt wird die Rolle der Blume in Kunst und Wissenschaft, in Mythologie und Religion sowie in Literatur, Politik, Ökonomie und
Ökologie.
Die Präsentation versammelt rund 170 Werke aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die Ausstellung entstandene Installationen. Bedeutende Positionen der Kunst- und Designgeschichte treten dabei mit neu zu entdeckenden künstlerischen Ansätzen in einen fruchtbaren Dialog.
Die Ausstellung zeigt Werke von Jan Brueghel dem Jüngeren, Abraham Mignon, Barbara Regina Dietzsch, Lawrence Alma-Tadema, Hannah Höch, Andreas Gursky, Miguel Chevalier, Ann Carrington, Patricia Kaersenhout, Kehinde Wiley, Studio Drift und vielen weiteren Künstler:innen.
Sie alle machen die facettenreiche Kulturgeschichte der Blumen auf eindrückliche Weise erlebbar. Blumen als Inspirationsquelle Kunst und Naturwissenschaft haben sich bei der Darstellung von Blumen stets gegenseitig inspiriert. So wurden Forschungsergebnisse in der Naturwissenschaft mit ebenso kunstvollen wie präzisen Illustrationen versehen. Die Beschäftigung mit den mannigfaltigen Erscheinungsformen von Blüten aus aller Welt regten wiederum Künstler:innen zu floralen Kreationen an, die weit über die rein botanisch korrekte Darstellung hinausgingen. Dabei reflektieren sie das Verhältnis von Kunst, Natur und Wissenschaft und feiern zugleich die Pracht und Vielfalt der Farben und Formen der Blumen.
Vom heiligen Lotus bis zur Nelkenrevolution Blumen besitzen für uns Menschen seit jeher eine große Symbolkraft – sei es in der Mythologie und Religion, in Kunst und Literatur oder Politik. Dass sich die Sinnbilder regional unterscheiden und über die Jahrhunderte immer wieder verändert haben, zeugt davon, dass Menschen den Blumen immer wieder verschiedenste Bedeutungen zuschreiben. Dabei stehen sie unter anderem für das Leben und seine Vergänglichkeit, werden als Freundschafts- oder Liebesbeweis in der zwischenmenschlichen Kommunikation verwendet oder repräsentieren Macht und Widerstand in Politik und Gesellschaft.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
80333 München

Abbildungen:

1. Rebecca Louise Law
Community (Installationsansicht), 2018
Toledo Museum of Art, Ohio, USA
© Rebecca Louise Law

2. Olga Wisinger-Florian
Blühender Mohn, 1895/1900
Öl auf Pappe, 70 x 98 cm
Belvedere, Wien
Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien

3. Jan Brueghel d. J.
Satire auf die Tulpenmanie, 1640
Öl auf Leinwand, 31 x 49 cm
Frans Hals Museum, Haarlem, erworben mit Unterstützung der Rembrandt-Gesellschaft
Foto: Tom Haartsen
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Start: Freitag 03.03.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 10.09.2023
Haus der Kunst München: Katalin Ladik. Ooooooooo-pus
Bilder
Katalin Ladik. Ooooooooo-pus

Ausstellung vom 03. März bis 10. September 2023
Haus der Kunst München

Mit „Ooooooooo-pus“ zeigt das Haus der Kunst die erste Überblicksausstellung von Katalin Ladiks Werk (geb. 1942, Novi Sad, ehemaliges Jugoslawien) in Deutschland. Die Künstlerin war in den 1960er Jahren eine Schlüsselfigur der literarischen und künstlerischen Avantgarde von Novi Sad, einer Stadt an der Verbindungstelle von Balkan und Teilen Mittelund Osteuropas. Ladik widmet sich in ihrem Schaffen konkreter und visueller Poesie, Performance und Klang.
Der Körper ist für Ladik der Ursprung von Poesie. Er ist ein Ort der Selbstdarstellung, den sie in ihren Performances seit den 1960er Jahren immer wieder erkundet hat. Mit Happenings, Ritualen und Foto-Performances positionierte sie sich an der Schnittstelle verschiedener etablierter und neuer Performance-Traditionen. Unter Bezugnahme auf folkloristische und mythologische Themen hinterfragt sie mit ihrer Kunst konventionelle Geschlechterrollen, wobei sie ihren Körper und ihre Stimme als Instrument und Medium einsetzt. Ihr Zugang zu Sprache und Poesie wurde durch ihre Mehrsprachigkeit – vor allem serbisch und ungarisch – entscheidend geprägt. Ladik war auch als Film- und Theaterschauspielerin erfolgreich, und verkörperte häufig weibliche Archetypen. 
Katalin Ladiks visuelle Gedichte – Collagen aus Schnittmustern, Notenblättern und gefundenen Objekten wie Platinen von Radios und Küchengeräten – funktionieren auch als Partituren. Sie erforscht damit die Verbindungen zwischen Stimme und Bild und erweitert die Sprache durch phonetische Experimente. Sprache ist das Herz Ladiks künstlerischer Arbeit. Ihre vielschichtige Auffassung von Poesie nimmt auf den Seiten ihrer Bücher, in musikalischen Partituren, durch konkrete Gedichte und in visuellen Collagen Gestalt an. Letztere werden von klanglichen Interpretationen der Künstlerin begleitet und offenbaren ihre außergewöhnliche stimmliche Bandbreite.
Ein weiteres Leitmotiv von Ladiks Arbeiten ist der Klang, der 2023 insgesamt im Programm des Haus der Kunst eine zentrale Rolle spielt. Sound ist ein Bindeglied in Ladiks vielseitigem Werk: Jeder der drei Ausstellungsräume eröffnet eine eigene Klanglandschaft, die alle auf Ladiks visueller und phonischer Poesie basieren und „Ooooooooo-pus“ zu einer Ausstellung machen, die ebenso gehört wie gesehen werden will. Im Einklang mit der nachfolgenden Ausstellung „Meredith Monk. Calling“ etabliert sie ein neues Format für die Präsentation wegweisender künstlerischer Praktiken, die mit Sound arbeiten. 
Für die Ausstellung am Haus der Kunst wird Katalin Ladik zwei neue Werke schaffen: ein skulpturales Gedicht mit Klang und eine Installation, die auf ihrer MultimediaPerformance Alice in Codeland basiert.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München

Abbildung:
- Katalin Ladik
Poemim, 1978/2016
gelatin silver print
40h x 30w cm
Edition 2 of 5
Photo: Imre Póth
Courtesy of the artist and acb Gallery
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Start: Samstag 11.03.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 14.05.2023
Buchheim Museum: FLÄCHENBRAND EXPRESSIONIMUS
Bilder
FLÄCHENBRAND EXPRESSIONIMUS

Ausstellung vom 11. März bis 14. Mai 2023
Buchheim Museum der Phantasie , Bernried

Den Auftakt im Ausstellungsprogramm machen 150 Druckgrafiken aus der Sammlung Hierling, die ab dem 11. März in der Ausstellung FLÄCHENBRAND EXPRESSIONISMUS zu sehen sind. Der Holzschnitt war für die weite Verbreitung und Popularität des Expressionismus nach dem Ersten Weltkrieg maßgeblich verantwortlich. Seine besonderen Merkmale sind scharf geschnittene Schwarz-Weiß-Kontraste, zackige
Stilisierungen, räumliche Inkohärenzen und formale Deformationen.
 
Die Werke führen eine große stilistische und thematische Vielfalt vor Augen: Porträt, Akt, Mensch und Natur, Stadtleben, Dorf, Industrie, Varieté, Gesellschaftskritik, Wege zur Abstraktion. Unterschiedliche Stilauffassungen regen zum vergleichenden Sehen und zur Frage an, was eigentlich den expressionistischen Holzschnitt ausmacht. Die Werke der Ausstellung gehören zu dem Teil der Sammlung Hierling, die in der Hand des
Privatsammlers geblieben sind. Das Konvolut gilt als eine der feinsten Holzschnittsammlungen des Expressionismus. Nach Präsentationen im Museum Ulm und im Museum Schloss Moyland werden sie nun in erweitertem Umfang dem Publikum in Bernried gezeigt. Zur Schau erscheint eine Neuauflage des bestehenden Katalogs.

Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1
82347 Bernried am Starnberger See

Abbildung:
- Georg Schrimpf
Affen, 1921
Farbholzschnitt
Sammlung Joseph Hierling
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Start: Samstag 11.03.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 11.06.2023
Kallmann-Museum Ismaning: Bilder des Menschen – Die Sammlung Klewan
Bilder
Bilder
Bilder
Bilder des Menschen – Die Sammlung Klewan

Ausstellung vom 11. Märzt bis 11. Juni 2023
Kallmann-Museum Ismaning

Das Kallmann-Museum zeigt ab 11. März eine Gruppenausstellung mit Werken von rund 40 Künstler*innen aus der bedeutenden Sammlung des Galeristen Helmut Klewan. Der Mensch steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung, in der Zeichnungen, Gemälde, Druckgraphiken und Skulpturen zu sehen sind. Anhand der gezeigten Werke lässt sich eine umfassende Entwicklung der künstlerischen Darstellung des Menschen im 20. und 21. Jahrhundert nachzeichnen, die ein breites Spektrum der Kunst der Moderne abbildet und zugleich von den persönlichen Vorlieben des leidenschaftlichen Sammlers Klewan geprägt ist.
Große Namen der Kunstgeschichte stehen dabei neben weniger bekannten Künstler*innen, die es in der Ausstellung zu entdecken gibt. Ein erster Schwerpunkt liegt auf der klassischen Moderne, die mit Papierarbeiten etwa von Max Beckmann, Emil Orlik oder Bernhard Kretzschmar vertreten ist, deren ausdrucksstarke Selbstporträts als Charakterstudien erscheinen, die eine erkennbare Ähnlichkeit mit den dargestellten Personen aufweisen. Im Kontrast dazu erscheinen die Werke der ‚Art Brut‘, etwa von Jean Dubuffet, Gaston Chaissac und Louis Soutter, die einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung bilden. In ihrer betont unkünstlerischen Darstellungsweise bringen sie eine anti-akademische Rohheit und naive Ehrlichkeit zum Ausdruck, die an die Malerei von Kindern erinnert.
Im Kontext dieser Einfachheit der künstlerischen Sprache können auch die eindrucksvollen Werke von Margarethe Held und die frühen Gemälde von Michael Langer gesehen werden. Berühmt ist die Sammlung Klewan auch für ihr Konvolut an Arbeiten des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti, den Helmut Klewan 1987 als erster in München in einer Ausstellung präsentierte. Giacomettis suchende Annäherung an die Erscheinung des Menschen im Raum ist in der Ausstellung „Bilder des Menschen“ ebenso zu erfahren wie die Darstellung der qualvoll verzerrten Körper und Gesichter im Werk von Francis Bacon oder das existentialistische Lebensgefühl in Bernard Buffets Selbstporträt.
Den Großteil seiner Sammlung von insgesamt rund 6000 Arbeiten baute Helmut Klewan in den Jahrzehnten auf, in denen er seit Beginn der 1970er Jahre als Galerist zunächst in Wien,dann auch in München tätig war. In dieser Zeit prägte er die Kunstgeschichte mit und setzte wichtige Impulse für das künstlerische Leben Münchens. Von Anfang an vertrat er insbesondere auch seine österreichischen Zeitgenossen, die einen zentralen Bestand seiner Sammlung ausmachen. Neben Günter Brus, Arnulf Rainer, Christian Ludwig Attersee oder Hans Wotruba gehört dazu auch Maria Lassnig, deren Bilder eines gefühlten Körpers sie zur bedeutendsten österreichischen Malerin der Nachkriegszeit werden ließen. Klewans großes Engagement für die Kunst seines Heimatlandes reicht bis in die Gegenwart, wie die Werke dreier der bekanntesten Schülerinnen Lassnigs, Mara Mattuschka, Johanna Freise und Regina Götz, bezeugen.
Die Ausstellung stellt eine Vielfalt künstlerischer Darstellungen des Menschen vor und erlaubt zugleich einen Blick auf die künstlerischen Vorlieben eines bedeutenden Privatsammlers der Gegenwart.

Kallmann-Museum
Schloßstr. 3b
85737 Ismaning

Abbildungen:

- Francis Bacon
Three Studies of the Male Back 2/3 1987
Lithografie
81 x 59,5 cm
© The Estate of Francis Bacon. All rights
reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2023

- Max Beckmann
Selbstbildnis 1914
Radierung
24 × 17,8 cm

- Armand F. J. Henrion
Selbstporträt als Pierrot
undatiert
Öl auf Holz, 21,4 x 15,7 cm
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Start: Sonntag 12.03.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Mittwoch 31.05.2023
Kochel Franz Marc Museum: FRANZ MARC: BUNTE GRÜSSE AN PAUL KLEE
Bilder
FRANZ MARC: BUNTE GRÜSSE AN PAUL KLEE
Die illustrierte Korrespondenz zwischen Franz Marc und Paul Klee

Ausstellung vom 12. März bis 31. Mai 2023
FRANZ MARC MUSEUM, KOCHEL AM SEE

2022 hat das Franz Marc Museum zwölf illustrierte Postkarten von Franz Marc an Paul Klee erworben, die nun erstmals in einer Ausstellung gezeigt werden. Der Austausch in Worten und Bildern, an dem auch die Partnerinnen der beiden Künstler, Maria Marc und Lily Klee, beteiligt waren, ermöglicht eine Nahsicht auf das Verhältnis von Marc und Klee in dieser intensivsten und heitersten Phase ihrer Freundschaft im Jahr 1913. Neben den Karten an Else Lasker-Schüler sind Franz Marcs illustrierte Postkarten an Paul Klee das schönste und künstlerisch vielseitigste Konvolut an Karten, die er mit Aquarellen und Collagen schmückte. Wie mit der Dichterin entwickelte Franz Marc mit Paul und Lily Klee eine Postkartenkorrespondenz, in der die kostbaren Bilder die alltäglichen, banalen Mitteilungen auf den Karten augenzwinkernd ergänzen und mit den kleineren und größeren Ereignissen der künstlerischen Existenz der beiden Maler verknüpfen.Die illustrierten Karten Franz Marcs und Paul Klees machen die Verschiedenheit ihrer künstlerischen Persönlichkeiten deutlich. Den bewusst ungelenken, spröden Zeichnungen Klees steht die Harmonie und Perfektion der kleinen „Gemälde“ Marcs auf seinen Karten gegenüber. Diese Differenz wird in der Ausstellung durch Gemälde und Arbeiten auf Papier beider Künstler unterstrichen.Die Ausstellung stellt die Karten auch in den größeren Zusammenhang der Postkartenmode der Zeit. Die kleinen Kunstwerke Klees und Marcs stehen einer Flut von industriell bebilderten Karten gegenüber, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts als Übermittler von Kurznachrichten sehr beliebt waren und in großer Zahl versandt wurden.

Franz Marc Museum – Kunst im 20. Jahrhundert
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel a. See
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Start: Donnerstag 16.03.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 23.07.2023
Haus der Kunst München: Hamid Zénati All-Over
Bilder
Hamid Zénati
All-Over

Ausstellung vom 16. März bis 23. Juli 2023
Haus der Kunst, München

„What is your favorite colour?“ „Colourful.“ –Hamid Zénati
„Hamid Zénati: All-Over“ ist die erste institutionelle Ausstellung, die dem Werk des Künstlers Hamid Zénati (geb. 1944, Constantine, gest. 2022, München) gewidmet ist. Die Präsentation zeigt Arbeiten aus dem fast sechs Jahrzehnte währenden Schaffen des Künstlers, der zeit seines Lebens zwischen München und Algier pendelte, und gibt erstmals einen Einblick in seinen unverwechselbaren Kosmos. Zénati widmete sich in seiner Praxis der Malerei, der Raumgestaltung, dem Textil- und Modedesign sowie der Fotografie. Sein Werk zeichnet eine schier unerschöpfliche Fülle an Formen, Mustern und Kombination von Farben, Materialien und Techniken aus. Als weitgehend unbekannter Künstler, der ein Leben in der Diaspora führte und dabei ein scharfer Beobachter sozialer, kultureller und künstlerischer Bewegungen war, entwickelte Zénati eine einzigartige kosmopolitische Perspektive, die die etablierten Grenzen zwischen Stilen und Genres sowie zwischen bildender und angewandter Kunst hinfällig erscheinen lassen.
Kuratiert von Anna Schneider. Mit großzügiger Unterstützung von The Arab Fund for Arts and Culture, Stiftung Kunstfonds und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1,
80538 München

Abbildung:
- Hamid Zénati
Untitled, undated
Courtesy Hamid Zénati Estate
Photo: Maximilian Geuter
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Start: Freitag 31.03.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 10.09.2023
München Lenbachhaus: CHARLOTTE SALOMON - Leben? oder Theater?
Bilder
Bilder
CHARLOTTE SALOMON
Leben? oder Theater?

Ausstellung vom 31. März bis 10. September 2013
Lenbachhaus München


Eine Ausstellung des Lenbachhaus München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum, Amsterdam
Kuratiert von Irene Faber, Sammlungskuratorin Jüdisches Museum Amsterdam
Am Lenbachhaus betreut von Dierk Höhne und Stephanie Weber

„Leben? oder Theater?“ ist das Lebenswerk der Künstlerin Charlotte Salomon (1917 Berlin – 1943 Auschwitz), das innerhalb von zwei Jahren nach ihrer Flucht 1939 aus Berlin nach Südfrankreich entstanden ist. Dieses von ihr so genannte „Singespiel“ besteht aus 1325 Blättern, die in drei Akte eingeteilt sind und Zeichnungen, Textzeilen sowie szenische Anmerkungen in Gouache umfassen. Das reichhaltige Konvolut, welches seit 1971 vom Jüdischen Museum in Amsterdam aufgearbeitet und verwaltet wird, ist nicht nur ein herausragendes künstlerisches Werk des 20. Jahrhunderts, sondern gibt gleichzeitig auf einzigartige Weise Aufschluss über Salomons wendungsreiches und selbstbestimmtes Leben.
Es besticht durch die Vielfalt von Salomons Bildern sowie durch die reichen Bezüge zu Kunst, Film, Musik und Philosophie ihrer Zeit.
Die Erzählform von „Leben? oder Theater?“ ist bis heute aktuell geblieben. Die Illustrationen und Texte fügen sich wie Szenenbilder einer Theaterinszenierung oder eines Drehbuchs zusammen und nehmen gleichzeitig den hybriden Charakter aus Text- und Bildebene von Graphic Novels vorweg. Die Figuren des Werks beruhen auf Salomons persönlichem Umfeld, sind von ihr jedoch subjektiv herausgearbeitet und somit zu fiktiven Charakteren abstrahiert.
Auch die Erzählung selbst ist nicht als autobiographischer Tatsachenbericht zu verstehen, sondern bringt unterschiedliche Situationen und Lebensumstände in einen freien Sinnzusammenhang. So gibt Salomon in ihrem „Singespiel“ vor allem den zwischenmenschlichen Begebenheiten ihres Lebens Bedeutung; die Bedrohungen der NS-Zeit bilden den Hintergrund, vor dem sich ihre Erzählung entfaltet.
„Leben? oder Theater?“ zeugt durch innovative und kraftvolle Bildfindungen sowie feine ironische Nuancen von einer selbstbewussten künstlerischen Praxis. Auch außerhalb ihrer Kunst tritt Salomon – trotz familiärer Schicksalsschläge und antisemitischer Verfolgung – als
souveräne Protagonistin ihres Handelns in Erscheinung. Ihr Lebenswerk bietet so einen einmaligen Einblick in das komplexe und gewaltsam verkürzte Leben einer jungen Künstlerin.

Lenbachhaus
Luisenstraße 33
80333 München

Abbildungen:

- Charlotte Salomon
Gouache aus "Leben? oder Theater?" / Gouache from "Life? Or Theatre?" (M004701) 1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation

- Charlotte Salomon
Selbstbildnis / Selfportrait 1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation
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Start: Freitag 31.03.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 30.07.2023
München Stadtmuseum: Eli Singalovski. Sunbreakers
Bilder
Eli Singalovski. Sunbreakers

Eine Kabinettausstellung des Münchner Stadtmuseums
31. März bis 30. Juli 2023

bis 1970er-Jahre der Brutalismus und ein expressiver Umgang mit Sichtbeton. Heute werden zahlreiche der Bauten aus dieser Zeit von der Allgemeinheit kritisch oder geringschätzig betrachtet. Als Folge sind viele dieser Gebäude vom Abriss bedroht. Der israelische Fotograf und Medienkünstler Eli Singalovski hat es sich zur Aufgabe gemacht, die rohe Schönheit und den Formenreichtum dieser Bauten in Münchens Partnerstadt Be'er Sheva, in anderen Städten Israels aber auch weltweit fotografisch einzufangen. Der utopische Gründergeist, der sich beim Aufbau Israels mit der Betonästhetik verband, ist in seinen Fotografien allgegenwärtig.

Singalovski präsentiert die brutalistischen Bauten zentriert in dramatischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen und unbelebt, ohne sichtbare menschliche Aktivität. Die lange Belichtungszeit bei Nacht lenkt den Fokus weg von der in die Jahre gekommenen Materialität des Sichtbetons hin zur futuristischen Struktur und Plastizität der Architektur.

"Ich wollte alles Unwichtige weglassen. Ich wollte den Bau in Nachtaufnahmen vor dem schwarzen Himmel aus seiner Umgebung herauslösen," führt Eli Singalovski aus. "Der Betrachter sollte sich ganz auf die baulichen Details konzentrieren können." Derart in Szene gesetzt offenbaren die einzelnen Bauten ihren höchst individuellen Charakter. "Der Grundgedanke dahinter war, den Bau möglichst wie ein Porträt darzustellen – ein in einem Studio porträtierter Bau. Wie wenn man einen Menschen im Studio vor einem schwarzen Hintergrund fotografiert."

Von Januar bis März 2023 ist Eli Singalovski Stipendiat der Landeshauptstadt München im Programm ARTIST IN RESIDENCE MUNICH – EBENBÖCKHAUS.   

Stadtmuseum München
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München

Abbildung:
- Eli Singalovski, Dubiner, 2015 © Eli Singalovski
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Start: Samstag 22.04.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 07.01.2024
Münchner Stadtmuseum: (K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder
Bilder
(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder
Gegenwartskunst aus der Sammlung Goetz in der Sammlung Puppentheater / Schaustellerei

Ausstellung vom 22. April 2023 bis 07. Januar 2024
Münchner Stadtmuseum

Puppen sind in vielen Bereichen unseres Lebens präsent und üben eine beträchtliche Anziehungskraft aus – sei es im Kinderzimmer, auf dem Jahrmarkt oder auf der Theaterbühne. Sie faszinieren nicht nur als figürliche Nachbildungen des Menschen, sondern auch als Verkörperung geheimer Wünsche, Ängste und Begierden. So werden sie zum Spiegel der Gesellschaft und ihrer vielfältigen Rollenbilder in Geschichte und Gegenwart. Eine große Bandbreite an Figuren besitzt die Sammlung Puppentheater/Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums, die als eine der weltweit größten ihrer Art gilt. Zu ihrem Bestand gehören nicht nur Hand- und Stabpuppen, Marionetten und Schattenfiguren, sondern auch Sonderformen wie mechanische Welttheater sowie komplette Bühnennachlässe und Dekorationen. Mit dem Blick auf Varieté, Circus und Panoptikum erweiterte die Sammlung ihren Wirkungsbereich in den 1980er-Jahren auf das Gebiet der Schaustellerei.
Mehr als 30 Jahre war die Sammlung Puppentheater/Schaustellerei im Münchner Stadtmuseum als puppenhistorische Dauerausstellung präsent und ist damit selbst Geschichte geworden. Die interdisziplinäre Kooperation "(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder" mit der Sammlung Goetz und der Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums nimmt die bevorstehende Schließung und Generalsanierung des Hauses zum Anlass, um die Sammlungen für den Dialog mit Arbeiten zeitgenössischer Kunst zu öffnen. Sie ist zudem eine Erprobung, wie nachhaltige Ausstellungsgestaltung umgesetzt werden kann.
Der Titel der Ausstellung verweist einerseits auf das Theaterstück "Nora. Ein Puppenheim" von Hendrik Ibsen, in dem die Titelheldin ihr "Puppen-Dasein" in der Ehe verlässt, andererseits auf die Dekonstruktion der heimeligen und scheinbar beschaulichen Welt des Puppenhauses. Denn es begeistern sich nicht nur Kinder für Puppen, sondern auch Erwachsene, denen sie als Sammelobjekte, Kinderersatz, Kultgegenstand, Fetisch- oder Sexobjekt dienen.
Diese Ambivalenz spiegeln auch die Werke bildender Künstler*innen aus der Sammlung Goetz und der Sammlung Fotografie, die sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Puppe auseinandergesetzt haben. In einem thematisch gegliederten Parcours sind rund 500 Werke von mehr als 50 Künstler*innen und Kunsthandwerker*innen zu sehen. Im Zentrum stehen historische und aktuelle Rollenzuschreibungen sowie Aspekte des menschlichen Miteinanders.

Die Besucher*innen betreten die Ausstellung durch einen projizierten Theatervorhang der Künstlerin Ulrike Ottinger aus ihrer Filminstallation "Floating Food". Dahinter verbirgt sich eine Vitrine mit mehr als 400 historischen Puppenköpfen, die mit ihren karikaturistischen, zuweilen aber auch rassistischen Überzeichnungen nahezu die gesamte Bandbreite menschlicher Physiognomien repräsentiert. In einen Dialog dazu treten Skulpturen von Thomas Schütte, die tiefergehende psychologische Fragestellungen berühren. Eine Auswahl von Fotografien steht repräsentativ für unterschiedliche Menschenbilder in der Gesellschaft.


Die Objekthaftigkeit von Puppen macht sie zur Projektionsfläche und zum Spielball menschlicher Fantasien, lässt sie abstoßende, groteske, stereotype Formen annehmen und macht sie nicht selten zum Ziel von Gewalt. Diese Aspekte treten besonders deutlich in den kindlich anmutenden Knet-Animationsfilmen von Nathalie Djurberg in den Vordergrund, die in der Originalbühne eines Kasperltheaters projiziert werden.


Figuren aus der Produktion "Woyzeck on the Highveld", die William Kentridge 1992 mit der Handspring Puppet Company inszenierte und die Büchners Woyzeck in das Milieu der Wanderarbeiter*innen im Johannesburg der 1950er-Jahre versetzt, treten in Nachbarschaft zu Kentridges Video "Zeno Writing" (2002), das sich ausgehend von Italo Svevos Roman "Zenos Gewissen" mit der Entwicklung von Identitäten in der Zeit vor Ausbruch des ersten Weltkriegs beschäftigt.
Kara Walkers Silhouettenfilm "Fall Frum Grace, Miss Pipi’s Blue Tale" (2011), der in seinen Schattenrissen Rassismus, Sexismus und Gewalt thematisiert, steht Ernst-Moritz Engerts Schattenfiguren zu "Kasperl bei den Wilden" (1952) und einer Silhouette zu Lotte Reinigers Animationsfilm "Prinz Achmed" (1923) gegenüber.
Harry Kramers "Mechanisches Theater" (1957) wie auch Pawe? Althamers "Bródno People" (2002) bewegen sich beide zwischen futuristischem Aufbruch und existenzieller Dystopie.

Dem anatomischen Interesse wie auch der erotischen Schaulust der Besucher*innen diente eine lebensgroße weibliche Wachsfigur aus den 1930er-Jahren, die in einem Panoptikum gezeigt wurde. Dieses Verlangen befriedigen ebenfalls die surrealistischen Aufnahmen solcher Wachsfiguren aus dem Wiener Prater von Herbert List. Die Faszination für Kuriositäten und das Monströse reicht bis in die Gegenwart. Das zeigt auch Ulrike Ottinger, die die Zuschauer*innen in ihrem Film "Prater" in einen der ältesten Vergnügungsparks der Welt entführt.
Die interdisziplinäre Kooperation "(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder" ist eine kritische Revision der Dauerausstellung Puppentheater / Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums, die von 1984 bis 2022 zu sehen war. Dafür wurde die vorhandene Raumgestaltung dekonstruiert und Teilflächen anders bespielt, sodass neue Interpretationsmöglichkeiten entstehen – ein Blick in die Geschichte und Zukunft des Münchner Stadtmuseums zugleich.

Mit Arbeiten von von Joseph Albert, Diane Arbus, Nobuyoshi Araki, Roger Ballen, Ellen Gallagher, André Gelpke, Maria Luiko, Stefan Moses, Lotte Pritzel, Cindy Sherman, Laurie Simmons, August Sander, Thomas Schütte und anderen.

Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München

Abbildung:
Laurie Simmons, The Music of Regret (Film Still), 2005/2006,
© the artist, Courtesy Sammlung Goetz, München
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Start: Sonntag 11.06.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 17.09.2023
Kochel Franz Marc Museum: AUGUST UND ELISABETH MACKE. DER MALER UND DIE MANAGERIN
Bilder
AUGUST UND ELISABETH MACKE. DER MALER UND DIE MANAGERIN

Ausstellung vom 11. Juni bis 17. September 2023
FRANZ MARC MUSEUM, KOCHEL AM SEE

Die im Landesmuseum Münster konzipierte Ausstellung "August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin" beleuchtet das Verhältnis zwischen dem Maler und seiner Frau. Die Bedeutung, die Elisabeth Macke im Leben August Mackes – und darüber hinaus - hatte, geht über die traditionelle Rolle einer Künstlergattin weit hinaus. Elisabeth war nicht nur bevorzugtes Modell ihres Mannes, inspirierende Muse, kongeniale Gesprächspartnerin und gesellschaftlich gewandte Begleiterin. Sie war Zentrum seines Lebens, indem sie den familiären und auch materiell sicheren Rahmen für seine Kunst schuf und indem sie in der Lage war, ihn als Künstler zu verstehen und zu unterstützen.Gemeinsam mit ihm pflegte sie Kontakt mit dem Kreis der Menschen, die für August Macke wichtig waren, mit Künstlerfreunden und Kollegen, mit Galeristen und Verlegern, mit Schriftstellern und Mäzenen.Dies zeigt die Ausstellung mit Archivalien, Briefen, Notizen, Fotografien aus dem reichen Fundus des Westfälischen Landesmuseums. Darüber hinaus gibt sie mit wichtigen Gemälden und Arbeiten auf Papier einen Überblick über die künstlerische Entwicklung August Mackes und definiert dabei Kapitel, die sich aus den gemeinsamen Interessen und dem Austausch des Paares ergeben.Im Rahmen der Ausstellung: Pariser Impressionen eine musikalische Lesung mit Briefen von August Macke, Franz Marc und Paul Klee, sowie Texten von Balzac, Zola und Hugo.

Franz Marc Museum
Franz Marc Park 8-10,
82431 Kochel am See
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