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Kinder heute

Freising: Tarzan – das Musical

Tarzan – das Musical
Das Highlight für die ganze Familie
Eine junge Familie erleidet an der afrikanischen Küste Schiffbruch und wird von wilden Tieren angegriffen. Zurück bleibt ein kleiner Junge, der allein und verwaist von der Affendame Kala großgezogen wird. Doch obwohl Tarzan bei den Affen ein Zuhause findet, gehört er nicht wirklich zu ihnen. Dieses Gefühl wird noch stärker, als Tarzan zum ersten Mal auf Menschen trifft: Professor Porter, seine neugierige Tochter Jane und die zwielichtige Olivia Clayton auf Dschungel-Expedition. Tarzan und Jane kommen sich näher, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und
Tarzan und seiner Affenfamilie droht große Gefahr...
Das Musical-Highlight mit fantasievollen Kostümen, farbenprächtigen Kulissen, jeder Menge Spannung und einem Hauch Romantik bietet ein unterhaltsames Live-Erlebnis für die ganze Familie!
Gastspiel: Theater Liberi, Bochum
(ab 5 Jahren)
Luitpoldhalle, FreisingLuitpoldstraße 1,
85356 Freising
Konzert heute

Germering: TRUCK STOP

TRUCK STOP

50 Jahre Truck Stop:
Das große Jubiläumskonzert

Die sechs Country-Legenden von der Waterkant verknüpfen auf ihre unnachahmliche Weise und doch immer wieder neu und beeindruckend, was ihre Fans lieben: Das ewige Thema Liebe, einen frischen Sound, eine gute Portion Tiefsinn, Leichtigkeit und Augenzwinkern. Es ist dieses 100% Lebensnahe, dieses Geerdete, das Truck Stop auszeichnet – Anekdoten und Gefühle, die jede*r kennt.

In Germering erleben Sie die erfolgreichste deutsche Country-Band aller Zeiten mit ihrem großen Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Band-Bestehen! Pünktlich zum runden Geburtstag erscheint im Februar das neue Truck Stop-Album: die Fans können sich also freuen auf eine mitreißende Mischung aus brandneuen Songs und natürlich den beliebten Kult-Hits wie „Ich möcht' so gern Dave Dudley hör'n“. So klingt ehrliche, handgemachte Country-Musik mit norddeutschem Gütesiegel – freuen Sie sich auf ein Country-Konzert der Extraklasse!

Kabarett heute

Gauting: Christian Springer: nicht egal

Christian Springer: nicht egalIn seinem neuen Programm ist Christian Springer nicht alles egal.

"Ich bin bekennender Nichtradfahrer. Das ist nicht wichtig für das Programm. Obwohl. Wer teilt die Welt eigentlich morgens immer ein in: wichtig und nicht wichtig? Und abends steigt die ganze Welt unzufrieden ins Bett, weil es so viel Grausiges gibt, weil es so viele Trottel gibt, und weil es so viele gibt, die behaupten, sie wissen wie es geht. Die Klugscheißer dieser Welt wissen immer, wo der Hammer hängt und was effektiv ist. Ich weiß meistens nicht, wo mein Hammer liegt, geschweige denn der dazugehörige Nagel. Das ist nun wirklich egal. Aber da draußen gibt es Dinge, die sind eben nicht egal. Und darüber erzähle ich. Im besten Fall in einer Mischung aus Feinheit und Bosheit. Und wenn es gar nicht mehr auszuhalten ist, muss die sprachliche Keule her. Ich mische mich gerne ein in das, was geschieht. Wenn jemand schreibt: „Das, was Christian Springer unter Kabarett versteht, geht meilenweit über das gesprochene Wort hinaus. Denn er steckt selbst mittendrin im Geschehen und gilt als der engagierteste deutsche Kabarettist.“ Dann lese ich das gern. Aber so hat das noch niemand geschrieben. Egal? Nicht egal? Ich habe meinen Bühnenberuf gestartet als kleiner Sänger im Kinderchor der Münchner Oper. Seitdem weiß ich, dass wir einen enormen Vorteil haben gegenüber den meisten Menschen auf dieser Erde. Denn die haben keine Oper, auch keinen Chor. Meistens gar nichts. Und das ist viel zu oft egal. Ist es nicht. Mir nicht. Auch darum geht’s im aktuellen Programm. Und wenn ich groß bin, werde ich Influencer."
bosco, Bürger- und Kulturhaus Gauting
Oberer Kirchenweg 1,
82131 Gauting
Theater heute

Unterföhring: Iberl-Bühne - Zuagricht, hergricht, higricht

Iberl-Bühne
Zuagricht, hergricht, higricht

Wahrheit und Dichtung über den Räuber Mathias Kneißl von Georg Maier … wobei die Dichtung durchaus wahr sein könnte …

Gnadenlos gejagt von der Obrigkeit, findet der Räuber Kneißl beim „Bader“ im Dachauer Moos Unterschlupf. Das trifft sich nur zu gut, hat der Kneißl Hias doch ein „arg hinterlistiges Anliegen“, bei dem ihm nur der Bader behilflich sein kann … So wandelt sich die anfängliche Angst vor dem Eindringling immer mehr in Solidarität, zumal es dem Kneißl anscheinend auch die Zenz, das Mündel vom Bader, angetan hat. Doch was tun, wenn die schießwütigen Polizisten aus der Stadt, gefolgt vom Boandlkramer, das Haus umzingeln und ihre Spur immer hartnäckiger weiterverfolgen? Da bleibt wohl nur noch die Flucht – aber wie? Sehen Sie selbst, was auf den Iberl-Kneißl wirklich wartet: die Gendamerie und der Sanserer oder doch noch die große Freiheit mit einer neuen Liebe.

Eine kongeniale Komödie von Georg Maier, die spielerisch amüsant Historie und Fiktion miteinander vermischt. Mit Raphaela Maier, Florian Günther, Tom Mandl, Markus Neumeier und Hansi Kraus („Lausbubengeschichten“).
Bürgerhaus UnterföhringMünchner Str. 65,
85774 Unterföhring
Zugabe heute

Ebersberg: Laura Cwiertnia

Laura Cwiertnia
Literatur am Donnerstag: „Auf der Straße heißen wir anders“ – Moderation: Sebastian Schoepp

Es war der literarische Erfolg der Saison: Laura Cwiertnias erster Roman „Auf der Straße heißen wir anders“ wurde im Jahr 2022 von der Kritik gefeiert und eroberte auf Anhieb die Bestsellerlisten. Der Europäische Rat der EU hat das Buch im Sommer 2022 als Deutschlands Leseempfehlung ausgewählt.

Laura Cwiertnia, 1987 als Tochter eines armenischen Vaters und einer deutschen Mutter in Bremen geboren, ist stellvertretende Ressortleiterin bei der ZEIT. „Auf der Straße heißen wir anders“ ist ihr literarisches Debüt, in dem sie ihre eigene Familiengeschichte anhand ihrer Protagonistin Karla verarbeitet:  In Karlas Familie wissen alle, wie es sich anfühlt, nicht dazuzugehören. Karla erlebt es als Kind in Bremen-Nord. Ihr Vater Avi in einer Klosterschule in Jerusalem. Die Großmutter Maryam als Gastarbeiterin in Deutschland. Die Urgroßmutter Armine auf den Straßen von Istanbul. Einfühlsam und mit feinem Humor fächert Laura Cwiertnia die verzweigten Pfade einer Familie in Deutschland auf.

Im Gespräch mit Sebastian Schoepp erzählt Laura Cwiertnia von Erfahrungen, die so tiefgreifend sind, dass sie noch Generationen später nachhallen.
Altes KinoEberhardstraße 3,
85560 Ebersberg
Museen heute

München Lenbachhaus: KUNST UND LEBEN 1918 BIS 1955

KUNST UND LEBEN 1918 BIS 1955

München Lenbachhaus
Ausstellung vom 15. Oktober 2022 bis 16. April 2023
Das Ausstellungsprojekt beschäftigt sich mit der Vielgestaltigkeit der Lebensläufe und Schicksale von Künstler*innen während der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus bis zur ersten documenta im Jahr 1955 in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Die Kunst werke und Biografien berichten von Verfolgungsschicksalen und abgebrochenen Karrieren, Widerstand und Anpassung. Das Zeitgeschehen, institutionelle Bedingungen und persönliche Beziehungen werden parallel zu den Lebensläufen untersucht. Zu beobachten sind eine Ungleichzeitigkeit und ein Nebeneinander unterschiedlichster Entwicklungen und Strömungen, die die Zeit zwischen 1918 und 1955 prägten. Auch künstlerische Positionen, die den NS-Ideologien nahestanden, werden nicht ausgeklammert. Die Darstellung von Kontinuitäten, Brüchen und Entwicklungen, die aus heutiger Perspektive nicht stringent erscheinen, ist ein Hauptanliegen des Projekts. Mit Hilfe zahlreicher Expert*innen beleuchten wir Themen, die seit einigen Jahren intensiv er forscht werden. Dazu gehören zum Beispiel das Verhältnis zwischen den Ausstellungen „Entartete Kunst“ und den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“, der Begriff „innere Emigration“, die sogenannte „Gottbegnadetenliste“ von 1944, apologetische Mythen wie „Berufsverbote“ im Nationalsozialismus sowie die „Stunde Null“.
Die gewählten Schwerpunkte orientieren sich an der Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte des Lenbachhauses. Damit ergibt sich ein Fokus auf die Kunststadt München, ergänzt durch prägende nationale und internationale Phänomene. Neben Highlights der Sammlung des Lenbachhauses werden neu restaurierte Werke und Ankäufe erstmals gezeigt, gezielte Leihgaben ermöglichen es, den exemplarischen Überblick abzurunden.
Künstler*innen:
Rudolf Belling, Karl Caspar, Maria Caspar-Filser, Fridel Dethleffs-Edelmann, Erna Dinklage, Heinrich Ehmsen, Marie Heilbronner, Elisabeth Epstein, Fritz Erler, Otto Freundlich, Willi Geiger, George Grosz, Emilie von Hallavanya, Wilhelm Heise, Käthe Hoch, Karl Hubbuch, Paul Klee, Else Lasker-Schüler, Rudolf Levy, Maria Luiko, Gabriele Münter, Herbert Ploberger, Max Radler, Franz Radziwill, Anita Rée, Christian Schad, Josef Scharl, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf, Erwin Steiner, Hermann Tiebert u. a.

Kuratiert von Karin Althaus, Sarah Bock, Lisa Kern und Melanie Wittchow
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau MünchenLuisenstraße 33,
80333 München
Abbildung:
Karl Hubbuch
München, ca. 1933/1935
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
© Karl Hubbuch-Stiftung / Städtische Galerie Karlsruhe 2020
Museen heute

Franz Marc Museum Kochel: Das Boot aus Stein - Hannsjörg Voth und Ingrid Amslinger

Das Boot aus Stein
Hannsjörg Voth und Ingrid Amslinger
Der Künstler Hansjörg Voth hat dem Franz Marc Museum mehrere 100 Zeichnungen und Aquarelle geschenkt, die im Zusammenhang mit seinem Projekt Boot aus Stein 1981 entstanden sind. Hinzu kommt eine Serie großformatiger Fotografien von Ingrid Amslinger, die dieses Projekt begleitet hat.
Boot aus Stein bestand aus einer Pyramide, die im Ijsselmeer vor der holländischen Küste errichtet wurde. Sie schwebte auf neun Holzpfählen 3,50 Meter über der Wasseroberfläche. In ihrem Inneren gab es einen zentralen Raum zur Bearbeitung eines Steinblocks, der von Hansjörg Voth zu einem Boot behauen wurde, und einen Wohnbereich. Es entstand ein meditativer, nur per Schiff erreichbarer Raum, deren äußere Gestalt auf die pyramidale Ursprungsform menschlicher Architektur zurückging.
Hansjörg Voth hat sein Projekt in zahlreichen Zeichnungen vorbereitet und selbst mithilfe von Handwerkern errichtet. Während seines wochenlangen Aufenthalts in der Pyramide hat er tagebuchartig Skizzen angefertigt, kleine Zeichnungen, die neben der Arbeit am steinernen Boot in der meditativen Atmosphäre seines Rückzugsorts entstanden.
Diese Zeichnungen und die Fotografien von Ingrid Amslinger bewahren die Entstehung und das Lebensgefühl dieses Raums, der von Sturm und Wasser zerstört wurde. Das Werk ist in seinem Konzept verbunden mit der Land Art, die sich der ökonomischen Verwertung von Kunst widersetzte. Es steht auch im Zusammenhang mit ökologischen Bewegungen, die in den 60er Jahren ihren Anfang nahmen. Die Arbeiten auf Papier und die Fotografien, die nun im Franz Marc Museum aufbewahrt werden, transportieren diese Ideen in konstruktiven und kreatürlich naturverbundenen Bildern. Die Schönheit der Pyramide und der sie umgebenden Natur fing Ingrid Amslinger in ihren Fotografien ein.

Franz Marc Museum Pressekontakt
Franz Marc Park 8-10 Bettina Pauly Kultur PR
82431 Kochel a. See
Abbildungen:

- Hansjörg Voth / Ingrid Amslinger, Boot aus Stein, 1981,
Franz Marc Museum. © VG Bildkunst 2022
- Hansjörg Voth / Ingrid Amslinger, Boot aus Stein, 1981,
Franz Marc Museum, © VG Bild-Kunst 202
Museen heute

Museum Fürstenfeldbruck: Pumuckl und mehr – Ellis Kaut zum 102.

Pumuckl und mehr – Ellis Kaut zum 102.

Ausstellung vom 18. November 2022 bis 04. Juni 2023Museum Fürstenfeldbruck
Vor 60 Jahren erfand die Schriftstellerin Ellis Kaut (1920-2015) die Figur Pumuckl, den frechen Kobold mit den roten Haaren, illustriert erstmals von der Künstlerin Barbara von Johnson. Ellis Kaut war aber nicht nur eine geistreiche und humorvolle Geschichtenerzählerin, sondern zeichnete sich durch ihre ungemein künstlerische Vielseitigkeit aus: Sie malte, zeichnete und fotografierte ihr Leben lang und hinterließ ein umfangreiches Werk. Im Alter von 94 Jahren starb sie in Fürstenfeldbruck.

Der Pumuckl erfreut seit 60 Jahren Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Zahlreiche Bücher, Hörspiele, Fernseh- und Kinofilme – Markus H. Rosenmüller verfilmt 2022 den Klassiker neu – zeugen davon, dass der rothaarige Kobold längst Kultstatus erreicht hat. Die Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck erzählt interessante Geschichten über den Pumuckl und die kreativen Köpfe dahinter.
 Museum Fürstenfeldbruck
Fürstenfeld 6b
82256 Fürstenfeldbruck
Abbildung:

- aus: Eder bekommt Besuch, 1983© Ellis Kaut, Barbara von Johnson, Infafilm GmbH Manfred Korytowski, BR
Museen heute

Murnau Schlossmuseum: CUNO FISCHER (1914–1973) - Maler, Designer und Nomade

CUNO FISCHER (1914–1973)
Maler, Designer und Nomade
Ausstellung vom 09. Dezember 2022 bis 01. Mai 2023
Schlossmuseum Murnau

In einer biografischen Notiz vom Mai 1968 reiht Cuno Fischer seine Lebensstationen stichpunktartig aneinander: „1914 geboren. studium als gebrauchsgrafiker mit ambitionen für malerei und bühnenbild. 1933 – 45 keine arbeiten. ausstellungsverbot. ab 1945 in berlin als maler und bühnenbildner. 1950 übersiedelung nach stuttgart. neben malerei, vor allem hinterglas, journalismus, zusammenarbeit mit architekten (wandbilder, glasfenster, farbgebung). angewandte arbeiten für textilien und tapeten. 1953 angehöriger einer südfranzösischen zigeunersippe. 1961 porzellandecors und reliefs, glasunikate und serienformen. seit 1963 lebe ich mit frau, hunden und einem iltis in murnau / oberbayern.“
Die von ihm nüchtern umrissenen Stationen und Tätigkeiten geben trotz aller Knappheit eine Ahnung vom vielschichtigen Werk und Leben des Künstlers, der sich weder ein- noch unterordnen ließ. Sich wechselnder Techniken und Materialien wie Glas, Holz, Leinwand, Porzellan und Papier bedienend, zeugen seine Arbeiten sowohl von einer gewissen Unrast als auch von höchster Konzentration. Aus dem „sonderlichen Einzelkind“, als das er sich selbst in seiner Autobiografie „Im Mörser“ bezeichnete, war ein stilistisch eigenständiger Künstler geworden. Die Ausstellung widmet sich Cuno Fischer und seinem Werk anlässlich seines 50. Todestages am 14. Januar 2023.
Seit der ersten Ausstellung im Schloßmuseum Murnau 1999 hat das Museum seinen Bestand zu Cuno Fischer durch Nachlässe, Schenkungen und Ankäufe stetig erweitern können. Wortwörtliche Glanzstücke der Sammlung sind die 20 farbkräftigen, kristallinen wie enigmatischen Hinterglasbilder. Aber nicht nur auf Entwürfe und in Serie gegangene Objekte für die Porzellanfirmen Hutschenreuther, Rosenthal sowie Villeroy & Boch lenkt die Ausstellung den Blick, sondern auch auf Fischers Kriegsbilder und Collagen. 1939 als Soldat im Polenfeldzug und 1940 als Besatzungssoldat in Frankreich eingesetzt, wurde er 1941 im Russlandfeldzug verschüttet. Die traumatischen Kriegserlebnisse und die erlittenen Repressionen während der Zeit des Nationalsozialismus – vorbestraft wegen eines typografischen Entwurfs, Berufsverbot als Künstler – finden z. T. auf drastische Weise Eingang in sein Werk. Ab 1953 griff Fischer wiederholt zu Motiven und Themen, die er während seines Zusammenlebens mit einer Roma-Familie in der Camargue kennengelernt hatte.
Obwohl er sich eines verklärenden Untertons in der Wiedergabe einer vermeintlich unabhängigen Welt nicht entziehen konnte, kam auch der sozialkritische Ansatz nie zu kurz bei ihm. „Das Dürftigkeitsmilieu verlangt eine farblose Malerei, die mit Intensionen geladen ist. Zartes, melancholisches grau, kaltes grau, grausames grau… Ich male, und das hört sich wie eine Paradoxie an, in starken Farben, aber sie sind einfach und ihre Brutalität wird mit Nuancierungen umwoben.“ (Zitiert aus einem Brief Fischers an den Schauspieler und Freund Wolfgang Budde, 1948)
Schloßmuseum Murnau
Markt Murnau a. Staffelsee
Schloßhof 2-5,
82418 Murnau a. Staffelsee


Museen heute

München Versicherungskammer: Inge Morath - Homage

Inge Morath
Homage
Ausstellung vom 21. dezember 2022 bis 01. Mai 2023
Versicherungskammer Kulturstiftung

Das Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung zeigt „INGE MORATH HOMAGE“ zum 100. Geburtstag der berühmten Magnum-Fotografin in Zusammenarbeit mit dem Inge Morath Estate, kuratiert von Anna-Patricia Kahn und Isabel Siben.

Die Retrospektive und das begleitende Schirmer / Mosel Buch versammeln die 200 schönsten Aufnahmen ihrer weltberühmten Bildreportagen und ihre legendären Porträts von Filmstars, befreundeten Künstlern und Literaten.
INGE MORATH BIOGRAPHY
Photographie ist eine seltsame Sache – trotz der Benutzung eines Apparats, also eines technischen Hilfsmittels, photographieren zwei Photographen, selbst wenn sie zur gleichen Zeit am selben Ort sind, nie dasselbe.  Die persönliche Sicht ist eigentlich immer von Anfang an da: Resultat irgendeiner Alchemie von Herkunft, Gefühl, Tradition und ihrer Ablehnung, Sensibilität und Voyeurismus. Man traut seinem Auge und entblößt seine Seele. Der Photograph findet unweigerlich die seiner Sicht angemessene Form. – Inge Morath
(Inge Morath. Das Leben als Photographin, München 1999)
Inge Morath (1923–2002) wurde in Graz geboren. Die Eltern waren Naturwissenschaftler, ihre Berufstätigkeit führte sie, als Inge ein kleines Kind war, an unterschiedliche Labore und Universitäten in Europa. Inge Morath ging auf französische Schulen, in den 1930er Jahren zog die Familie nach Darmstadt und dann nach Berlin. Moraths erste Begegnung mit moderner Malerei war die von den Nationalsozialisten organisierte Ausstellung Entartete Kunst im Jahr 1937, die die öffentliche Meinung gegen moderne Kunst aufbringen sollte. „Ich fand einige dieser Gemälde aufregend und verliebte mich in Franz Marcs Blaues Pferd“, schrieb Inge Morath später. „Nur negative Kommentare wurden gebilligt, und so begann die lange Periode des Schweigens und Verschweigens.“
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Morath als Übersetzerin und Journalistin tätig. 1948 wurde sie von Warren Trabant für Heute engagiert, eine von der US Information Agency in München herausgegebene Illustrierte. Morath hatte in Wien Ernst Haas kennengelernt und machte Trabant auf ihn aufmerksam. Die beiden arbeiteten fortan gemeinsam für Heute, Morath schrieb Artikel zu den Bildern von Haas. 1949 wurden Morath und
Haas von Robert Capa eingeladen, für die neu gegründete Agentur Magnum Photos zu arbeiten. Morath war zunächst als Redakteurin tätig. Die Arbeit mit den Kontaktbögen des Gründungsmitglieds Henri CartierBresson faszinierte sie: „Ich glaube, ich habe beim Studium der Art, wie er photographierte, selbst photographieren gelernt, ohne je eine Kamera in die Hand genommen zu haben.“
Morath war kurz mit dem britischen Journalisten Lionel Birch verheiratet und zog 1951 nach London. Im selben Jahr begann sie auf einer Venedig-Reise zu photographieren. „Es war mir sofort klar, dass ich von nun an Photographin sein würde; ich photographierte weiter und war mir freudig bewusst, dass ich nun dem, was ich zu sagen hatte, durch meine Augen Form geben konnte.“

Morath ließ sich von Birch scheiden und kehrte nach Paris zurück, um die Photographie zum Beruf zu machen. 1955 wurde sie eingeladen, Vollmitglied bei Magnum Photos zu werden. In den späten 1950er Jahren reiste sie viel, berichtete aus Europa, dem Nahen Osten, Afrika, den USA und Südamerika für Zeitschriften wie Holiday, Paris Match und Vogue. 1955 veröffentlichte sie, zusammen mit Robert Delpire, ihr erstes Buch, Guerre à la Tristesse mit Photographien aus Spanien, 1958 folgte De la Perse à l’Iran mit Photographien aus dem Iran.
Wie viele Magnum-Mitglieder arbeitete Morath als Still-Photographin an zahlreichen Filmsets. In ihrer Londoner Zeit hatte sie John Houston kennengelernt und arbeitete bei mehreren seiner Filme mit. 1960 war sie am Set von The Misfits, einem Blockbuster mit Marilyn Monroe, Clark Gable und Montgomery Clift, nach einem Drehbuch von Arthur Miller.
Morath lernte Miller bei den Dreharbeiten von The Misfits kennen, sie heirateten – nach Millers Scheidung von Monroe – am 17. Februar 1962.
Morath hat bereits in den ersten zehn Jahren ihrer Tätigkeit als Photographin viel erreicht. Mit Eve Arnold gehörte sie zu den ersten weiblichen Mitgliedern von Magnum Photos, einer bis heute von Männern dominierten Organisation. In der Presse wurde viel über das spielerisch-surrealistische Element geschrieben, das Moraths Werk aus dieser Zeit charakterisiert. Es war durch einen fundamentalen Humanismus motiviert und von der Erfahrung des Krieges und dessen anhaltendem Schatten über Nachkriegseuropa geprägt. Diese Motivation wächst im reifen Werk zu einem Motiv heran, wenn Morath die Widerstandskraft des menschlichen Geistes in extremen Zwangslagen dokumentiert, aber auch seine Manifestationen in Ekstase und Freude.
Ingeborg Morath Miller starb 2002, mit 78 Jahren, an Krebs. Zu Ehren ihrer Kollegin gründeten die Mitglieder von Magnum Photo noch im selben Jahr den Inge Morath Award, er wird von der Inge Morath Foundation in Kooperation mit der Magnum Foundation, New York, verwaltet. Das Inge Morath-Archiv wurde im Jahr 2014 von der Beinecke Library at Yale University erworben und ist für Forschungszwecke zugänglich.

Versicherungskammer Kulturstiftung
Maximilianstr. 53
80530 München
Museen heute

Tegernsee: Olaf Gulbransson. In Öl gezeichnet.

Olaf Gulbransson. In Öl gezeichnet.

Ausstellung vom 22. Januar bis 25. Juni 2023
Olaf Gulbransson Museum, Tegernsee
„In Öl gezeichnet“: diese ganz eigene Beschreibung seiner Malweise, die Olaf Gulbransson bei einem seiner Werke handschriftlich über seine Signatur setzte, erfasst am besten das Konzept der Ausstellung, welche die Olaf Gulbransson Gesellschaft zum 150. Geburtstag des großen norwegischen Künstlers realisiert, der als Zeichner berühmt und als Künstlerpersönlichkeit legendär war. Berühmt ist Gulbransson vor allem wegen seiner typischen „Linienzeichnungen“, die er über vier Jahrzehnte, von 1902 bis 1944, für das sozial-politische Wochenjournal Simplicissimus anfertigte – die fließende Linie sowie das Weglassen von Nebensächlichem bis an die Grenze des Gegenstandslosen stehen für seine einzigartige Zeichenkunst. Mit ihr prägte er nachhaltig das Erscheinungsbild des Simplicissimus und seine Karikaturzeichnungen, die auch als Titelblätter erschienen, galten wegen ihrer hohen künstlerischen Ausdruckskraft bald auch international als stilbildend. Aus diesem umfangreichen Schaffen sind in der Ausstellung 14 herausragende Zeichnungen zu sehen, die auch heute noch nichts an ihrer Eindringlichkeit und Bildgewalt verloren haben. Bewundern lässt sich auch die gezielt gesetzte flächige Farbigkeit, die in dieser Intensität und Frische nicht im Simplicissimus erscheint, da es hierfür noch nicht die technischen Druckvoraussetzungen am Anfang des 20. Jahrhunderts gab. Gulbranssons Oeuvre der Öl-Malerei ist weniger bekannt und wird in unserer Ausstellung in den Mittelpunkt gestellt. Unter 28 malerischen Werken, die zwischen 1916 und 1949 entstanden, befinden sich zahlreiche aus Privatbesitz, die teilweise zum ersten Mal ausgestellt werden. 9 Werke kommen aus dem Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Auch in Gulbranssons Malerei spielt die gezeichnete Linie eine wichtige Rolle, denn fast immer hat der Künstler mit Bleistift in die noch nicht ganz eingetrocknete Ölfarbe wesentliche Linien hineingezeichnet und damit stark reduzierte, fast abstrakte Kompositionen zu Landschaften oder Stillleben komponiert, auch Porträts entstanden auf diese Weise. Es sind überraschend feinfühlige Werke, die auf eine tiefe Naturverbundenheit und große Empfindsamkeit gegenüber seiner Umwelt hinweisen. Sie offenbaren auch die Vielseitigkeit eines Künstlers, der exzessiv im Münchner Schwabing feiern konnte, aber auch bewusst stille Rückzugsorte in der Natur suchte: Sein Vater sei ein Seehund und die Mutter eine Trollfrau, pflegte er über sich zu sagen. Was für ein spannender und eigenständiger Maler, abseits der Wege der Kunstgeschichte, Olaf Gulbransson war, lässt sich in dieser Ausstellung wunderbar entdecken. Kuratiert von Michael Beck; mit Ausstellungstexten von Dr. Gerd Holzheimer, dem Autor von "Olaf Gulbransson. Eine Biographie“, 2021 Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm, thematischen Führungen mit der Kulturjournalistin Sonja Still und einer spannenden Bilderjagd für Kinder begleitet. Die Kunstakademie Tegernsee bietet des Weiteren praxisbezogene Kurse an.
Olaf Gulbransson Museum, TegernseeKurgarten 5,
83684 Tegernsee
Abbildung:

- Olaf Gulbransson, Holzscheit im Schnee vor dem Hirschberg, 1947
Museen heute

Haus der Kunst: Karrabing Film Collective - Wonderland

Karrabing Film Collective
Wonderland
Ausstellung vom 27. Januar 2023 bis 30. Juli 2023
Haus der Kunst München

Das Jahr 2023 beginnt im Haus der Kunst mit „Wonderland“, einer umfassenden Ausstellung des Karrabing Film Collective, einer Indigene Künstler*innengruppe aus Australien. Die knapp dreißig Mitglieder des generationenübergreifenden Kollektivs leben überwiegend in Belyuen im Northern Territory Australiens. Ihre Videos und Installationen bilden eine Art des Widerstands und der Selbstorganisation. Karrabings Filme werden von den Künstler*innen selbst als „improvisierter Realismus“ beschrieben. Sie charakterisieren sich durch einen cineastischen Ansatz, der die klassischen, binären Konzepte von Spielfilm und Dokumentation, von Gegenwart und Vergangenheit hinter sich lässt.
Karrabing haben eine erfinderische, unerwartete und zutiefst ironische Filmsprache geschaffen, die sich in der Welt des Films und der bildenden Kunst bereits einen Namen gemacht hat.
Das Haus der Kunst präsentiert alle wichtigen Filme Karrabings und gibt so einen Einblick in die vielschichtige Arbeitsweise des Kollektivs. Die einzelnen Komponenten der Ausstellung — Videos, Klänge, Stimmen sowie ein umfassender Reader — hinterfragen universelle Vorstellungen von hegemonialen Machtverständnissen und Wissensproduktion. „Wonderland“ folgt auf die Ausstellung „Fragments, or just Moments“ von Tony Cokes in der LSK-Galerie. Das Haus der Kunst etabliert die Räume im ehemaligen Luftschutzkeller damit als einen Ort, an welchem Geschichtsschreibung hinterfragt und überdacht wird, indem aus Ton und bewegten Bildern neue Narrative geformt werden.
Kuratiert von Damian Lentini mit Anne Pfautsch.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
Abbildung:

- Karrabing Film Collective
Still, Mermaids, or Aiden in Wonderland, 2018
© Karrabing Film Collective
Museen heute

München: KARRABING FILM COLLECTIVE

KARRABING FILM COLLECTIVE

Ausstellung vom 27. Januar 2023 bis 30. Juli 2023
München: haus der Kunst

Mit „Wonderland“ zeigt das Haus der Kunst ab 27.1.23 die erste umfassende Einzelausstellung des Karrabing Film Collectives in Deutschland, einer Indigenen Künstler*innengruppe aus Australien. Die Ausstellung präsentiert alle wichtigen Filme Karrabings und gewährt Einblick in ihre vielschichtige Arbeitsweise und neue Formen der kollektiven, Indigenen Handlungsfähigkeit. Die basisorientierte Film- und Kunstgruppe wurde 2007 gegründet und versteht ihre gemeinschaftlich produzierten Filme und Installationen als Möglichkeit des Indigenen Widerstands und der Selbstorganisation. Die generationsübergreifende Kooperative besteht aus knapp 50 Mitgliedern, von denen die meisten in der Belyuen-Community im Northern Territory Australiens leben. Ihre häufig als „improvisierter Realismus“ beschriebenen Arbeiten öffnen einen Raum jenseits des klassischen, binären Konzepts von Spielfilm und Dokumentation.

Karrabing schafft mit seinen Werken eine erfinderische, unerwartete und zutiefst ironische Filmsprache, die sich in der Welt des Films und der bildenden Kunst einen Namen gemacht hat. Karrabing, ein Wort aus der Emmiyengal-Sprache, bedeutet „Ebbe“ und verweist auf eine Form der Kollektivität außerhalb staatlich auferlegter Beschränkungen von Sippengemeinschaft oder Landbesitz. Die mit Handkameras und Handys gedrehten Filme parodieren oft alltägliche Szenarien und Hindernisse, mit denen die Mitglieder des Kollektivs bei Unternehmen und Behörden konfrontiert sind. Darüber hinaus werden Facetten kolonialer Gewalt offengelegt und aktuelle Probleme wie Umweltzerstörung, Landkonflikte und wirtschaftliche Ausbeutung aufgeworfen.

Die Komponenten der Ausstellung – Videos, Klänge, Stimmen und ein umfassender Reader – bieten die Möglichkeit, tiefer in politische, soziale und kulturelle Hintergründe einzutauchen. Es werden zahlreiche Perspektiven auf die Karrabing-Praxis gezeigt und universelle Vorstellungen von hegemonialen Machtverständnissen und Wissensproduktion hinterfragt. Das betrifft sowohl die Dynamik zwischen der Indigenen Bevölkerung und den kolonialen Siedler*innen Australiens, als auch Fragen zur Beziehung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Lebensformen, zur Erhaltung und Pflege des Landes und des vielfältigen Ökosystems der Erde. „Wonderland“ steht damit im Dialog mit der Ausstellung von Joan Jonas und ihrem jahrzehntelangen Engagement, das Nicht-Menschliche in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Praxis zu stellen.

Die Verwendung von Sprache und Stimme bei Karrabing ist eine Verbindung zu weiteren Projekten am Haus der Kunst, bei denen sich das Thema Sound wie ein roter Faden durchzieht. Karrabing kommunizieren in einer regionalen Kreolsprache, die mit Tonausschnitten und Medienclips ergänzt wird. Dies Interesse an der Verwendung und Manipulation von Klang und Sprache schafft Resonanzen sowohl mit den monatlichen TUNE-Residencies als auch mit den Ausstellungen von Katalin Ladik und Meredith Monk, die von März bis November 2023 in der Nordgalerie zu sehen sein werden.

Präsentiert wird „Wonderland“ in der LSK-Galerie, dem ehemaligen Luftschutzkeller des Museums. Durch die Ausstellung zieht sich die Frage, was aus der filmischen und methodischen Sprache Karrabings über die Elastizität und Durchlässigkeit der heutigen Gesellschaft gelernt werden kann. „Wonderland“ knüpft damit an Tony Cokes‘ „Fragments, or just Moments“ an. Das Haus der Kunst etabliert die LSK-Galerie als Ort, an dem Geschichtsschreibung hinterfragt und überdacht wird, indem aus Ton und bewegten Bildern neue Narrative geformt werden. In der Inszenierung eines bewussten Bruchs mit der Geschichte des Gebäudes manifestiert sich die kritische Auseinandersetzung mit Konzepten von Repräsentation, Zugehörigkeit und kulturellem Gedächtnis. Eingeführt wird ein kollaboratives, vernetztes Modell von Kollektivität, das auf dynamischen Interaktion und kreativem Austausch basiert.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
Abbildungen:

- Still, Day in the Life, Karrabing Film Collective, 2020
© Karrabing Film Collective
- Still, The Jealous One, Karrabing Film Collective, 2017
© Karrabing Film Collective
Museen heute

München Kunsthalle: FLOWERS FOREVER

FLOWERS FOREVER
Blumen in Kunst und Kultur
Ausstellung vom 3. Februar 2023 bis 27. August 2023Kunsthalle München

Blumen sind für Mensch und Natur von immenser Bedeutung. Flowers Forever ist die erste Ausstellung, die sich der Kunst- und Kulturgeschichte der Blume vom Altertum bis heute widmet. Mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Design, Mode, interaktiven Medieninstallationen sowie
naturwissenschaftlichen Objekten präsentiert die Kunsthalle München einen faszinierenden, thematisch gestalteten und aufwendig inszenierten Parcours: Behandelt wird die Rolle der Blume in Kunst und Wissenschaft, in Mythologie und Religion sowie in Literatur, Politik, Ökonomie und
Ökologie.
Die Präsentation versammelt rund 170 Werke aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die Ausstellung entstandene Installationen. Bedeutende Positionen der Kunst- und Designgeschichte treten dabei mit neu zu entdeckenden künstlerischen Ansätzen in einen fruchtbaren Dialog.
Die Ausstellung zeigt Werke von Jan Brueghel dem Jüngeren, Abraham Mignon, Barbara Regina Dietzsch, Lawrence Alma-Tadema, Hannah Höch, Andreas Gursky, Miguel Chevalier, Ann Carrington, Patricia Kaersenhout, Kehinde Wiley, Studio Drift und vielen weiteren Künstler:innen.
Sie alle machen die facettenreiche Kulturgeschichte der Blumen auf eindrückliche Weise erlebbar. Blumen als Inspirationsquelle Kunst und Naturwissenschaft haben sich bei der Darstellung von Blumen stets gegenseitig inspiriert. So wurden Forschungsergebnisse in der Naturwissenschaft mit ebenso kunstvollen wie präzisen Illustrationen versehen. Die Beschäftigung mit den mannigfaltigen Erscheinungsformen von Blüten aus aller Welt regten wiederum Künstler:innen zu floralen Kreationen an, die weit über die rein botanisch korrekte Darstellung hinausgingen. Dabei reflektieren sie das Verhältnis von Kunst, Natur und Wissenschaft und feiern zugleich die Pracht und Vielfalt der Farben und Formen der Blumen.
Vom heiligen Lotus bis zur Nelkenrevolution Blumen besitzen für uns Menschen seit jeher eine große Symbolkraft – sei es in der Mythologie und Religion, in Kunst und Literatur oder Politik. Dass sich die Sinnbilder regional unterscheiden und über die Jahrhunderte immer wieder verändert haben, zeugt davon, dass Menschen den Blumen immer wieder verschiedenste Bedeutungen zuschreiben. Dabei stehen sie unter anderem für das Leben und seine Vergänglichkeit, werden als Freundschafts- oder Liebesbeweis in der zwischenmenschlichen Kommunikation verwendet oder repräsentieren Macht und Widerstand in Politik und Gesellschaft.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
80333 München
Abbildungen:

1. Rebecca Louise Law
Community (Installationsansicht), 2018
Toledo Museum of Art, Ohio, USA
© Rebecca Louise Law
2. Olga Wisinger-Florian
Blühender Mohn, 1895/1900
Öl auf Pappe, 70 x 98 cm
Belvedere, Wien
Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
3. Jan Brueghel d. J.
Satire auf die Tulpenmanie, 1640
Öl auf Leinwand, 31 x 49 cm
Frans Hals Museum, Haarlem, erworben mit Unterstützung der Rembrandt-Gesellschaft
Foto: Tom Haartsen
Museen heute

Haus der Kunst München: Katalin Ladik. Ooooooooo-pus

Katalin Ladik. Ooooooooo-pus

Ausstellung vom 03. März bis 10. September 2023
Haus der Kunst München

Mit „Ooooooooo-pus“ zeigt das Haus der Kunst die erste Überblicksausstellung von Katalin Ladiks Werk (geb. 1942, Novi Sad, ehemaliges Jugoslawien) in Deutschland. Die Künstlerin war in den 1960er Jahren eine Schlüsselfigur der literarischen und künstlerischen Avantgarde von Novi Sad, einer Stadt an der Verbindungstelle von Balkan und Teilen Mittelund Osteuropas. Ladik widmet sich in ihrem Schaffen konkreter und visueller Poesie, Performance und Klang.
Der Körper ist für Ladik der Ursprung von Poesie. Er ist ein Ort der Selbstdarstellung, den sie in ihren Performances seit den 1960er Jahren immer wieder erkundet hat. Mit Happenings, Ritualen und Foto-Performances positionierte sie sich an der Schnittstelle verschiedener etablierter und neuer Performance-Traditionen. Unter Bezugnahme auf folkloristische und mythologische Themen hinterfragt sie mit ihrer Kunst konventionelle Geschlechterrollen, wobei sie ihren Körper und ihre Stimme als Instrument und Medium einsetzt. Ihr Zugang zu Sprache und Poesie wurde durch ihre Mehrsprachigkeit – vor allem serbisch und ungarisch – entscheidend geprägt. Ladik war auch als Film- und Theaterschauspielerin erfolgreich, und verkörperte häufig weibliche Archetypen. 
Katalin Ladiks visuelle Gedichte – Collagen aus Schnittmustern, Notenblättern und gefundenen Objekten wie Platinen von Radios und Küchengeräten – funktionieren auch als Partituren. Sie erforscht damit die Verbindungen zwischen Stimme und Bild und erweitert die Sprache durch phonetische Experimente. Sprache ist das Herz Ladiks künstlerischer Arbeit. Ihre vielschichtige Auffassung von Poesie nimmt auf den Seiten ihrer Bücher, in musikalischen Partituren, durch konkrete Gedichte und in visuellen Collagen Gestalt an. Letztere werden von klanglichen Interpretationen der Künstlerin begleitet und offenbaren ihre außergewöhnliche stimmliche Bandbreite.
Ein weiteres Leitmotiv von Ladiks Arbeiten ist der Klang, der 2023 insgesamt im Programm des Haus der Kunst eine zentrale Rolle spielt. Sound ist ein Bindeglied in Ladiks vielseitigem Werk: Jeder der drei Ausstellungsräume eröffnet eine eigene Klanglandschaft, die alle auf Ladiks visueller und phonischer Poesie basieren und „Ooooooooo-pus“ zu einer Ausstellung machen, die ebenso gehört wie gesehen werden will. Im Einklang mit der nachfolgenden Ausstellung „Meredith Monk. Calling“ etabliert sie ein neues Format für die Präsentation wegweisender künstlerischer Praktiken, die mit Sound arbeiten. 
Für die Ausstellung am Haus der Kunst wird Katalin Ladik zwei neue Werke schaffen: ein skulpturales Gedicht mit Klang und eine Installation, die auf ihrer MultimediaPerformance Alice in Codeland basiert.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
Abbildung:
- Katalin Ladik
Poemim, 1978/2016
gelatin silver print
40h x 30w cm
Edition 2 of 5
Photo: Imre Póth
Courtesy of the artist and acb Gallery
Film
Donnerstag, 30.03.2023

DIE KAIRO VERSCHWÖRUNG

Für Adam (Tawfeek Barhom), Sohn eines einfachen Fischers, geht ein Traum in Erfüllung: Er erhält ein Stipendium für die renommierte Azhar-Universität in Kairo – das Epizentrum der Macht in der islamischen Welt. Als das Oberhaupt der Universität, der Großimam, plötzlich stirbt, beginnt ein Kampf um seine Nachfolge. Der dubiose Regierungsbeamte Ibrahim (Fares Fares) rekrutiert Adam als...
Musik
Mittwoch, 29.03.2023

Arooj Aftab, Vijay Iyer, Shahzad Ismaily „Love In Exile“

Die verrücktesten und letztendlich überzeugendsten Dinge verdanken wir im Leben nicht selten Fügungen. Oder anders ausgedrückt: Nicht jede strategisch geplante Offensive führt letztendlich zum gewünschten Erfolg. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit zwischen Arooj Aftab, Vijay Iyer und Shahzad Ismaily. Alle drei konnten, bevor sie sich beinahe zufällig...
Musik
Montag, 27.03.2023

Aruán Ortiz Trio „Serrenias – Sketchbook For Piano Trio“

Dass für Aruán Ortiz die Schlagzeuger in seinen Besetzungen von enormer Wichtigkeit sind, versteht sich beinahe von selbst. Denn der Pianist ist Kubaner und so spielen in seiner Musik die Rhythmen in ihrer ganzen Komplexität eine wesentliche Bedeutung. Nachdem er in den letzten Jahren mit Koryphäen wie Andrew Cyrille, Chad Taylor oder Gerald Cleaver gespielt hat, sitzt in...
Abzug
Sonntag, 26.03.2023

Fassaden 130

Martin Gebhardt, München
Fassaden 130
2023...
Echo
Freitag, 24.03.2023

Landsberg: Otto Lechners funkelnde Seelenlandschaften

Landsberg. Es gibt nur wenige Aufnahmen der Rockgeschichte, die bei Veröffentlichung einen Beifallssturm auslösen, dessen Echo auch ein halbes Jahrhundert später nichts von seiner Intensität eingebüßt hat. Ein Album, das nach 50 Jahren keinen Deut gealtert scheint, dessen Subtilität, Klarheit und Gefühlstiefe noch heute in seinen Bann schlägt, so dass dieser Tage kaum eine...
Film
Donnerstag, 23.03.2023

ANNE-SOPHIE MUTTER VIVACE

Das Wunderkind wird 60! Im zarten Alter von 13 Jahren wurde Anne-Sophie Mutter von Stardirigent Herbert von Karajan entdeckt. Es folgt eine beispiellose Weltkarriere. Über sich selbst hat sie mal gesagt: „Wenn Sie mich kennenlernen wollen, müssen Sie mich auf der Bühne erleben“. Fragen nach ihrem Privatleben schätzt sie nicht. Wie porträtiert man also eine solche...
Literatur
Mittwoch, 22.03.2023

Martin Kordic „Jahre mit Martha“

Željko Kovacevic ist 15, als er sich in die wesentlich ältere Martha Gruber verliebt, bei der seine Mutter putzt. Er lebt mit seinen Eltern und zwei Geschwistern in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Seine Mutter hat mehrere Putzstellen und sein Vater arbeitet als Hausmeister und Bauarbeiter. In den 1990er Jahren sind seine Eltern aus der Herzegowina nach Deutschland eingewandert. Sie...
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