Am 17. Februar wird Ricardo Volkert im Gautinger Bosco mit seinem Ensemble unter dem Titel „In den Gassen und Tavernen des Südens“ auftreten. Beginn: 20.00 Uhr.
KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Ricardo Volkert: Dass ich Musiker geworden bin: Eine große Portion Optimismus. Verständnisvolle, mir sehr geneigte Eltern. Und als Heranwachsender eine billige Gitarre in den Händen, mit den ersten drei Griffen, die ich konnte, das erste Lied geschrieben was mich damals ungemein berührte und faszinierte.
KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
RV: Dass unser Publikum mit uns Musikern einen wunderbaren Abend verbringt und den Konzertsaal noch von Musik erfüllt verlässt.
KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
RV: Mit der täglich widrigen Büroarbeit die mich davon abhält Musik zu machen, an Liedern zu schreiben, zu proben.
KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
RV: Zusammen mit dem Bassisten Bernhard Seidel spielte ich in den letzten Monaten viel in Senioren-und Pflegeeinrichtungen. Die Freude über unsere Musik dort, das Mitmachen-und singen, die Begeisterung bei den Seniorinnen und Senioren und des Personals vor Ort hat mich stark beeindruckt.
KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
RV: „Schönste Momente“ kann ich nicht benennen, aber als Musiker mit vielen Livekonzerten lebe ich auch davon sehr viele schöne Momente während und nach den Konzerten genießen zu dürfen. Das positive Feedback des Publikums ist der Antrieb für mein Tun als Musiker.
KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
RV: In einer Sommernacht in Spanien höre ich am liebsten den Son aus Cuba, am PC arbeitend gerne die unaufgeregte Musik der Renaissance.
KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
RV: Keine Platten, wenig CD, viel Radio.
KK: Was lesen Sie momentan?
RV: „Liebe in Zeiten des Hasses“ von Florian Illies, „Stern 111“ von Lutz Seiler.
KK: Was ärgert Sie maßlos?
RV: Dass wir es nicht schaffen von diesen Plastik-Mist-Verpackungen zu intelligenteren Formen der Verpackung zu kommen und deshalb unsere ganze Meere zumüllen.
KK: Was freut Sie ungemein?
RV: Daß es viele Menschen gibt die genau an diesen Problemen der Menschheit arbeiten, forschen, nach intelligenten Lösungen für unsere Probleme suchen.
KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
RV: Besser nicht.
KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
RV: Von sehr vielen tollen Künstlerinnen und Künstlern in diesem Genre bin ich beeindruckt. Stellvertretend für diese: Klaus Maria Brandauer in „Mephisto“.
KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
RV: Da ich in den letzten Jahren als Musiker auch viel vor dementen Menschen singe und spiele: ein Medikament das diese Krankheit stoppt.
KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
RV: Einzelkämpfer bei der Büro-und Aquisearbeit, Teamplayer bei den Konzerten.
KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
RV: Immer in Situationen wenn ich nichts zum Notieren dabei habe.
KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
RV: Ich „schlage“ bei vielen Gelegenheiten gerne bei Wikipedia nach.
KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
RV: Ich würde dann gerne einen solchen Kulturetat für Pflege-und Senioreneinrichtungen zur Verfügung stellen, der es ermöglicht, viel Musik, Kunst und Unterhaltung zu diesen Menschen zu bringen.
KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
RV: "Als wär´s ein Lied von mir".
KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
RV: Es wird nicht einfacher. Ein Ringen um baldige Lösungen für unsere Umweltproblematik, ein Ringen um Demokratie in Zeiten von fake news. Wichtig dabei: zuversichtlich bleiben, nicht verzagen, Musik hören.