Miriam Hanika, Sarah Straub und Tamara Banez benennen in ihrem Programm „Sie, Du und Ich“ einen Großteil der Konflikte, die uns alle betreffen. Und sie denken dabei, ohne jedes religiöse Bekenntnis, an jene Menschen die uns tagtäglich begegnen. Sie verkünden ihr Anliegen auf eine musikalisch harmonische Art und befeuern damit den einstigen Gedanken der Liedermacher/Liedermacherinnen neu. Drei junge Frauen mit Haltung und einem immensen Sendungsbewusstsein.
Was besonders auffällt ist, dass es sich bei Hanika Straub Banez um drei völlig unterschiedliche Charaktere handelt, wodurch letztendlich ihr künstlerisches Anliegen immens befördert wird. Ihre gelebte Integrität zeichnet sie besonders auf der Bühne aus, das kreative Miteinander, der unterschiedliche Blick auf diese unsere Welt und das gemeinsame Ziel, Dinge in ihrer ganzen Konsequenz musikalisch zu benennen. Sie bringen mit ihrem weiblichen Selbstbewusstsein ihre jeweiligen Sichtweisen in die einzelnen Songs ein und decken damit ein breites öffentliches Spektrum ab. Das reicht von politischem Aktivismus, über die Solidarität mit den Hilfebedürftigen der Gesellschaft, der Kraft und Bedeutung von Poesie bis hin zur Sexualität. Inhaltlich bleiben sie nicht im Allgemeinen stecken, sondern äußern in ihrem textlichen Anliegen konkret und konstruktiv. Sie beschreiben und fordern zugleich. Egal ob das Stück „Mayday“ heißt, ein dramaturgisch geschickt aufgebauter Dialog zwischen der Erde und deren Bewohnern oder der antifaschistische Song „Die weiße Rose”.
Kraftvolle, aufrüttelnde Songs stehen neben lyrischen Liebesliedern, nachdenkliche Melancholien folgen auf biographische Exkurse. Im instrumentalen Mittelpunkt des Konzerts steht dabei immer das Klavier, an dem sich die Musikerinnen abwechselnd dynamisch begleiten. Einigen Songs gibt Miriam Hanika mit ihrer Oboe noch eine zusätzliche, besonders emotionale Note.
Eine Trio mit Botschaft – die im Gilchinger Rathaussaal mit Begeisterung aufgenommen wurde.
Jörg Konrad