In INTERVIEW werden Persönlichkeiten vorgestellt, die auf unterschiedlichste Weise das kulturelle Leben gestalten und bereichern - dabei oftweit über die Landesgrenze hinaus wirkend. Hier eine kleine Auswahl der Vorgestellten: Henning Venske, Gisela Schneeberger, Inga Rumpf, Hauschka, Stoppok, Wellküren, Isabelle Faust, Fritz Egner, Willy Michl, Nik Bärtsch, Ewa Kupiec, Symin Samawatie, Axel Hacke u.v.a.m.
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49. 169. Stefan Leonhardsberger – Ein Parkplatz direkt hinter der Bühne
50. 168. Daniel Grossmann – Niemand singt die Musik von Schubert so ehrlich
51. 167. Rainer Böhm – Im Einklang mit der Natur
52. 166. Fjarill - „Warum verdienen eigentlich Frauen immer noch weniger als ...
53. 165. Cymin Samawatie & Ketan Bhatti – Die Empathie-Pille
54. 164. Doris Orsan - Selbstgenäht und selbstgefärbt
Dienstag 20.07.2021
169. Stefan Leonhardsberger – Ein Parkplatz direkt hinter der Bühne
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Foto by Luis Zeno Kuhn
Stefan Leonhardsberger ist vielseitig. Der Oberösterreicher tritt als Schauspieler, Sänger, Songwriter, Kabarettist in den unterschiedlichsten Projekten auf. Als Solist, im Duo mit Martin Schmid, oder, wie am Freitag den 6. August in der Maisacher Brauerei mit dem Bandprojekt Austria4+, das den Repertoirerucksack prall gefüllt hat mit Songs von Wolfgang Ambros, Georg Danzer, STS, Ludwig Hirsch, Rainhard Fendrich und vielen anderen. Der Donaukurier schrieb vor einer Weile über Austria 4+ „"Wer sich nach Schmäh und Weltschmerz, schwarzem Humor, viel Gefühl und beschwingter Veltliner- Seligkeit sehnt, dem sei ein Besuch bei „Austria 4+“ wärmstens empfohlen.[…] Einmal Austro-Pop hin und zurück.“
Bei schlechtem Wetter findet das Konzert im Saal des Bräustüberl Maisach statt.

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Stefan Leonhardsberger: Wenn ich das wüsste, wäre ich sehr viel schlauer, als ich es bin. Prägend war auf jeden Fall, wie für die meisten anderen auch, meine Kindheit. Der Rest ist viel Zufall Glück und Schicksal.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
StL: Am liebsten alle. Aber wie sich herausstellt, sind die jüngsten Zuschauer um die 30 und die Ältesten um die 90. Ich denke das reicht.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
StL: Mit einer nicht enden wollenden Parkplatzsuche, mit der Suche nach einer Liegemöglichkeit vor dem Auftritt und mit einem liegen gebliebenen Auto auf der Autobahn.

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
StL: Corona war natürlich sehr prägend und die Nachwirkungen werden und noch eine Weile beschäftigen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir diese Krise bald hinter uns lassen können.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
StL: Wenn nach eine Vorstellung jemand auf uns zukommt und sagt: „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel gelacht habe", und ein Parkplatz direkt hinter der Bühne.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
StL: Ich bin Beatles-Fan, und ich denke das werde ich auch bleiben.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
StL: CD.

KK: Was lesen Sie momentan?
StL: Beyornd Order von Jordan Peterson

KK: Was ärgert Sie maßlos?
StL: Unpünktlichkeit.

KK: Was freut Sie ungemein?
StL: Großzügigkeit.

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
StL: Nein

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
StL: Matthew McConaughey und Woody Harrelson in der Serie True Detektive

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
StL: Sich von einem Ort zum anderen beamen zu können.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
StL: Ich bin ein Teamplayer. Das ist auch wichtig, wenn man seit zehn Jahren in einem Duo unterwegs ist. Martin Schmid ist ein wunderbarer Duopartner und außerdem komplettiert unser Team Paul Klambauer, der Autor ist und unsere Ideen in Worte fasst. Ohne die beiden wäre ich nicht der der ich bin.

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
StL: Beim Arbeiten. Natürlich kommen manche Ideen auch einfach so, aus dem Nichts, Aber wie Karl Valentin schon gesagt hat. Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
StL: Ich höre mir den Channel von Jordan Peterson auf Youtube an. Er ist ein Kanadischer Psychologe, der in seinem Podcast viele wichtige Denker aus den Bereichen Wissenschaft Kunst und Politik befragt.

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
StL: Ich bin Künslter und kein Politiker und das ist gut so.

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
StL: Ich finde den Titel der Bruce Springsteen Biographie sehr passend: „Born to run“.

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
StL: Ich hoffe, dass wir den Mut haben uns künstlerisch weiterzuentwickeln, und dass Publikum kommt, das uns sehen will.
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Foto: Thomas Dashuber
Dienstag 06.07.2021
168. Daniel Grossmann – Niemand singt die Musik von Schubert so ehrlich
Daniel Grossmann wurde 1978 in München geboren. Nach nur siebenundzwanzig Jahren und Studien in München, der Metropolitan Opera in New York und der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest geht sein Lebenstraum in Erfüllung: Er gründet als Dirigent sein eigenes Orchester, dass sich seit der Spielzeit 2018/19 Orchester Jewish Chamber Orchestra Munich nennt. Hier kann er sich intensiv auch praktisch mit der Frage beschäftigen, wie jüdische Kultur ihren Platz im kollektiven gesellschaftlichen Bewusstsein einnehmen kann. Diese gelebte intensive Auseinandersetzung hat in der Zwischenzeit das Orchester zu „einem international beachteten, professionellen Klangkörper“ werden lassen. Zugleich hat Daniel Grossmann, angetrieben durch die erzwungenermaßen konzertlose Zeit, im Herbst letzten Jahres einen eigenen YouTube-Kanal, JCOM-TV, ins Leben gerufen (https://www.youtube.com/channel/UCOp0A3LGaAXBzChZm-PtQQA).

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Daniel Grossmann: Ich bin familiär „vorbelastet“. Als Adam Fischer, der Cousin meiner Mutter, in der Bayerischen Staatsoper Verdis „Otello“ dirigierte, war mir klar: Ich werde auch Dirigent. Da war ich drei Jahre alt.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
DG: Ich möchte möglichst viele Menschen erreichen und sie für jüdische Kultur interessieren. Nicht um zu missionieren, sondern um Interesse für eine andere Kultur zu wecken.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
DG: Das ist einfach zu beantworten: Geld! Und so geht es wahrscheinlich 99% der Menschen, die in der Kultur tätig sind.

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
DG: Als ich im März 2020 dachte, dass ich eine Pause von meiner Arbeit bräuchte, weil ich so überarbeitet war, brach von jetzt auf gleich das kulturelle Leben zusammen. Jetzt blicke ich ganz anders auf den Herbst und die ca. 20 geplanten Konzerte mit sechs vollkommen unterschiedlichen Programmen.
Ich bin froh, dass endlich wieder Konzerte stattfinden können!

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
DG: Wenn ich mit meinen Musiker*innen in absoluter Einigkeit und Leichtigkeit musiziere. Das erlebt man aber als Dirigent nicht so oft, wie man sich das wünscht.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
DG: Ich höre tatsächlich nur sehr selten Musik zur Entspannung. Meist ist es in einem beruflichen Kontext. Wenn doch, dann höre ich Kammermusik: Bach, Mozart, Schubert, Beethoven. Ganz klassisch, ganz anders als die Musik, die ich aufführe.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
DG: Weder noch: Ich bin zu faul und habe mich zu sehr an die Vorteile des Streamings gewöhnt. Die unendliche Musikbibliothek, die immer zur Verfügung steht, ist eine große Hilfe für meine Arbeit.

KK: Was lesen Sie momentan?
DG: Gerade fertiggelesen: Joachim Meyerhoff "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, großartig!

KK: Was ärgert Sie maßlos?
DG: Leider ärgere ich mich über so viel und so maßlos, dass mir nicht mal eine Sache einfällt. Ich würde eher sagen, dass ich mich über fast alles maßlos ärgere!

KK: Was freut Sie ungemein?
DG: Wenn mir ein schönes Foto gelingt. Ich liebe es zu fotografieren und mich mit Fotografie zu beschäftigen.

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
DG: Nein, aber das sollte ich definitiv mal ausprobieren.

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
DG: Josef Bierbichler in „Winterreise“. Niemand singt die Musik von Schubert so ehrlich.

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
DG: Die perfekte Kamera.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
DG: Sowohl als auch: in der Entwicklung von Konzertideen und -Programmen bin ich eher ein Einzelkämpfer, in der Arbeit mit meinem Orchester aber definitiv ein Teamplayer

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
DG: Die besten Einfälle kommen total zufällig, das kann ich nicht mit einer Situation in Verbindung bringen.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
DG: Nachrichtenseiten. Ich bin ein Nachrichten-Junkie

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
DG: Ein Tag würde wahrscheinlich nicht reichen. Aber grundsätzlich sollte es mehr Geld für die Off-Kultur geben, die viel zu wenig Würdigung bekommt, und ich bin schon in der sehr komfortablen Lage staatliche Förderung zu bekommen.

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
DG: Mir fällt nicht mal ein Titel ein, wie soll da erst der Rest werden?

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
DG: Ich mache mir wenig Gedanken über die Zukunft, mein Leben ist im Jetzt und auch meine Arbeit bezieht sich immer auf die Gegenwart.
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© Joachim Gern
Freitag 28.05.2021
167. Rainer Böhm – Im Einklang mit der Natur
Rainer Böhm gehört zu den herausragenden europäischen Jazzpianisten. 1977 in Ravensburg geboren erhielt er mit vier Jahren ersten Klavierunterricht und gründete schon im jugendlichen Alter sein erstes Jazztrio. Bis heute hat er ungezählte Aufnahmen als Sideman und ein Dutzend Alben unter eigenem Namen eingespielt. Etliche Preise und Auszeichnungen, sowie mehrere Professuren sind Teil seiner Biographie. Dieser Tage erscheint mit „Kokoro“ eine neue Kooperation von Rainer Böhm und Johannes Enders. Beide kennen sich seit Jahren gut und so genügten nur zwei Tage für diesen bemerkenswerten musikalischen Dialog. „Wir wollten nichts, wir haben einfach nur gemacht“, war das Credo ihres künstlerischen Tuns. Herausgekommen ist ein wunderbares Album, das sowohl in seiner Intensität, als auch in seinem Einfühlungsvermögen und seiner Geschlossenheit besticht.

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Rainer Böhm: - vor allem der Einfluss meiner Familie und Freunde.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
RB: - in erster Linie muss ich mit meiner Kunst selbst im Reinen sein und sie muss mich berühren. Nur so schöpfe ich die nötige Kraft, um überhaupt so viel Arbeit in meine Musik investieren zu können.
Ich freue mich aber über jeden Menschen, den ich damit erreichen kann.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
RB: - grundsätzlich zu wenig Zeit, um alles zu verwirklichen, was ich gerade möchte und das viele Reisen (das ich zum Teil aber auch mag)

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
RB: - das ungewohnte Erlebnis, wirklich viel Zeit für mich allein und zum Üben zu haben (auf Grund der abgesagten Konzerten / bedingt durch die Corona Pandemie)

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
RB: - die Schönheit der Musik und Kommunikation mit anderen Musikern

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
RB: - vor allem Jazz. Liebe aber auch Musik aus vielen anderen Genres, z.B. Klassik, Pop, Rock, Soul, Hip Hop, Brasilianische Musik etc.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
RB: - am liebsten Vinyl, höre aber leider meistens digitale Formate (da es praktikabler ist)

KK: Was lesen Sie momentan?
RB: - von Olivier Messiaen „Technik meiner musikalischen Sprache"

KK: Was ärgert Sie maßlos?
RB: - Krieg, Armut, Hass, Krankheit

KK: Was freut Sie ungemein?
RB: - die Gesellschaft lieb gewonnener Menschen und gutes Essen / Trinken

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
RB: - nein, außer einem selbst zusammen gebauten Ikea Regal. Beim Zusammenbauen des Ikea Schranks brauchte ich Hilfe.

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
RB: - Tom Hanks in Captain Phillips (fällt mir gerade spontan ein, da mir der Film vor kurzem auf Netflix vorgeschlagen wurde. Gibt aber natürlich viele andere bzw. bessere Beispiele)

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
RB: - ein Sensor, der erkennt, was einem gerade gut bzw. nicht gut tun würde

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
RB: - Teamplayer

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
RB: - wenn mir langweilig ist

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
RB: - vor allem Nachrichten

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
RB: - grundsätzlich würde ich mehr Förderung für die freie Kunst einsetzen und würde ein System entwickeln, dass die Gelder unter den freien Künstlern fairer verteilt

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
RB: - Liebe

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
RB: - im Einklang mit der Natur und Frieden auf Erden
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Dienstag 11.05.2021
166. Fjarill - „Warum verdienen eigentlich Frauen immer noch weniger als Männer?“
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Fjarill, das Singer-Songwriter-Duo, haben mit POËSI ihr mittlerweile neuntes Album eingespielt. Es bewegt sich stärker als seine Vorgänger in einem ausgeglichenen Spannungsverhältnis von Musik und Poesie. Die Musik, in den Grenzbereichen zwischen Pop, Klassik, Jazz und Folk angesiedelt, bekommt durch die Texte, die ausnahmslos von der jüdischen Dichterin Nelly Sachs und dem schwedischen Lyriker Pär Lagerkvist stammen, noch einmal eine völlig andere, seelisch tiefer greifende Atmosphäre. Es sind insgesamt dreizehn Songs, deren Zartheit und spürbare Empathie beeindrucken. Ein Album zum Innehalten, in seiner lyrischen Melancholie aber zugleich auch aufwühlend und berührend.
Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark stammt aus Schweden, Violinistin und Sängerin Hanmari Spiegel ist in Südafrika geboren und aufgewachsen. In Hamburg gründeten sie 2004 Fjarill, was übersetzt „Schmetterling“ heißt. Aufgrund der geographischen Herkunft und der sehr individuellen wie ausdrucksstarken Themen könnte man bei Fjarill auch von einer sentimentalen Weltmusik sprechen, die in gängige Stilschubladen so gar nicht passen will.

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Fjarill: Oh, da könnte man jetzt eine sehr lange Antwort aufschreiben, aber wir denken, es sind alle Entscheidungen und Handlungen, die wir bis jetzt zu diesem Zeitpunkt getroffen haben. Die weittragenste Entscheidung ist wahrscheinlich das Auswandern aus Südafrika und Schweden in den 90er Jahren.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
F: Wir möchten gerne mehr von der Welt und vom Dasein verstehen. Musik ist dafür da eine Brücke zwischen uns und dem Publikum zu bauen. Wir wissen, wir können die Menschen nur dann erreichen, wenn wir emotional ehrlich sind.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
F: Lange Reisen und manchmal technische Schwierigkeiten. Im Grunde genommen sind alle Widrigkeiten auf Missverständnisse zurück zu führen

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
F: Der Tod unserer Schwiegermutter.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
F: Auf der Bühne zu sein und zusammen mit dem Publikum alles zu geben.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
F: Natürlich hören wir Musik, aber welche?
Aino: Ich höre momentan ganz viel Peter Gabriel aber auch viel von Miles Davis.
Hanmari: Ich mag alles was mich berührt.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
F: Eigentlich noch CD denn es ist viel zu schwer eine Vinyl in das Autoradio zu packen :-)

KK: Was lesen Sie momentan?
F: Hannah Arendt ….

KK: Was ärgert Sie maßlos?
F: Lobbyismus und Korruption und Frauenunterdrückung. Warum verdienen eigentlich Frauen immer noch weniger als Männer?

KK: Was freut Sie ungemein?
F: Wenn David gegen Goliath gewinnt. Tolle Vorbilder für die Kinder, wie Greta und tolle Musik für Kinder und Jugendliche. Gesund zu sein und leckeres Essen.

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
F: Nein leider nicht. Wir haben versucht, aber es wurde ein Desaster!

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
F: Roberto Begnini in „Pinocchio“

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
F: Eine Maschine, die macht, dass wir Menschen uns verstehen können.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
F: Teamplayer, denn sonst könnten wir keine Musik zusammen machen.

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
F: Wenn wir aktiv ganz andere Sachen machen…Nicht, wenn wir uns hinsetzten und nachdenken. Da kommt meist gar nichts.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
F: The Tapping Solution finde ich gerade sehr interessant. (Aino)

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
F: Allen Künstlern und Kulturhäusern ein lebenslanges Monatsgehalt geben, so dass man viel freier seine Kunst ausüben kann … In der Schule sollte erst einmal Musik, Theater und Kunst zu den Hauptfächern gehören, wie bei den alten Griechen.

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
F: Bleib locker, denn jeder Tag ist ein neues Musikstück – wahre Worte von Fjarill :-)

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
F: Das was man selbst daraus macht.
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Mittwoch 28.04.2021
165. Cymin Samawatie & Ketan Bhatti – Die Empathie-Pille
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Foto: Silke Weinsheimer / ECM Records
Cymin Samawatie und Ketan Bhatti sind das Gerüst der seit 2002 bestehenden Band Cyminology. Dieses Quartet bewegt sich in einem musikalischen Bereich, in dem Jazz und traditionelle orientalische Folklore, europäische Kammermusik und persische Lyrik zusammenkommen. Über ein Konzert des Quartetts war vor einiger Zeit zu lesen: „Das besondere an der Musik von Cyminology ist, dass sie sich aus scheinbaren Gegensätzen speist: Aus Altem und Neuem, aus Spannung und Harmonie, aus Disziplin und Freiheit, aus Freude und Melancholie.“
Diese Kulturen übergreifende Herangehensweise haben Cymin Samawatie und Ketan Bhatti mit ihrem neuen Album noch um eine Facette erweitert. Sie haben für die Umsetzung ihrer Kompositionen, die ebenso zwischen Orient und Okzident angelegt sind und bei denen Cymin die Texte alter wie moderner persischer Lyrik in hebräisch, türkisch und arabisch interpretiert, diesmal das 2013 von ihnen selbst gegründete Trickster Orchestra einbezogen. Diese aus unterschiedlichsten Kulturkreisen bestehende Formation ist aus einer Zusammenarbeit im Rahmen des Educations-Programms der Berliner Philharmoniker entstanden. Die Instrumentierung ist dabei ebenso mannigfaltig, wie die musikalischen Inhalte, in denen auch Einflüsse der zeitgenössischen klassischen Musik zum Ausdruck kommen.
Cymin Samawatie ist 2018 mit dem Deutschen Weltmusikpreis RUTH, dem Deutschen Kreolischen Weltmusikpreis und weiteren internationalen Würdigungen ausgezeichnet. Ketan Bhatti erhielt 2008 (gemeinsam mit Simon Stockhausen) den Karl-Hofer-Preis.
Cymin Samawatie & Ketan Bhatti „Trickster Orchestra“ (ECM)

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Cymin Samawatie: Die Erziehung meiner iranischen Eltern in Braunschweig und sicherlich auch meine religiöse Prägung. Die großartige Unterstützung meiner Musiklehrerin ab der 7. Klasse und ersten musikalischen Mentorin Agnes Kauer.
Auf jeden Fall auch der einjährige Aufenthalt in Amerika im Alter von 16 Jahren.
Mein klassisches Lehramtsstudium in Hannover als Pianistin und Schlagzeugerin.
Das anschließende Jazzgesangsstudium in Berlin.
Die vielen Hürden, die ich geschafft und vor allem die, die ich nicht geschafft habe. Die unendlichen Begegnungen, die mich auch heute noch prägen und formen.
Und vieles mehr...

Ketan Bhatti: Meine alleinerziehende Mutter und mein 6 Jahre älterer Bruder, mit dem ich auch heute noch eng zusammen arbeite, waren bestimmt mit die wichtigsten Faktoren. Aber auch mein in Indien lebender Vater, der über viele der Themen, die ich musikalisch verhandle auf kulturtheoretischer Ebene schreibt und forscht.? Dazu kamen die diversen Bandprojekte – von Reggae bis Jazz -? während meiner Jugend, mein Jazz-Studium an der UdK, meine Philosophen-WG zur Studienzeit? und nicht zuletzt meine Lebenspartnerin, mit der ich seit über 20 Jahren die Welt zu fassen versuche.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
KB: : Wir möchten dazu beitragen, dass mehr Perspektiven Teil der Gesellschaft sein können. Daher möchten wir natürlich alle Menschen erreichen, um Sensibilisierung flächendeckend zu generieren, die dazu führt, dass immer alle Menschen mitdenken bei Fragen von Teilhabe, Gleichberechtigung, Chancengleichheit.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
CS: Ich empfinde es als sehr Mühsam, dass ich ständig meine Arbeitsweise und auch die Musik, für die ich mich einsetzte, beschreiben und erklären muss. Statt für die Umsetzung dieser Ideen kämpfen zu müssen, würde ich gerne darin mehr gefördert werden. In Deutschland fehlt es noch an entsprechenden Strukturen, Räumen und Institutionen, um z.B. diverse Orchester? Ensembles und deren Arbeitsweise angemessen zu fördern.
KB: Ja, letztlich ist das Hauptproblem, dass alle Selbständigen begleitet, dass wir unsere Existenz immer wieder neu erkämpfen und legitimieren müssen. Es gibt keine Absicherungen, keine Gewissheit, wovon wir in zwei Jahren leben werden. Der Preis der Kunst, die nicht institutionalisiert ist, ist es immer mit Existenzängsten leben zu müssen. Da geht es uns aber verglichen mit Menschen in anderen Erdteilen immer noch gut. Verglichen mit den Gewinner*innen dieses Systems aber eben eher schlecht. Das nervt schon.

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
KB: Dass das Verfassungsgericht den Berliner Mietendeckel gekippt hat, war ein neuer Tiefpunkt, der mir gezeigt hat, wessen Interessen im Staat Vorrang haben und welche Machtstrukturen nach wie vor geschützt werden. Das hat mich sehr stark negativ beeindruckt. Ich muss mich richtig erholen davon. Ansonsten hat es mich sehr beeindruckt, wie stark der Solidaritätsgedanke in der Bevölkerung während der Pandemie war und ist. Ich hege die Hoffnung, dass sich diese Solidarität übertragen lässt auf globale Themen wie Umverteilung und Klimaschutz.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
CS: Der Augenblick der emotionalen, musikalischen Verschmelzung mit meinen Kolleg*innen und den Zuhörer*innen im Raum, wenn ich auf der Bühne bin.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
CS: Ja, ich höre viel Musik. Ich höre fast jede Art von Musik. Das hängt in der Regel von meinem Gemütszustand ab. Im Moment höre ich regelmäßig Billie Eilish, Erykah Badu, Das letzte Album von Alicia Keys und Ricky Dietz.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
CS: Ich höre eher CD.
KB: Ich streame, muss ich gestehen. Und wenn nicht, dann Vinyl.

KK: Was lesen Sie momentan?
CS: Ich habe gerade das Buch „Desintegriert Euch“ von Max Czollek gelesen.
KB: Dait fange ich jetzt an.:-)

KK: Was ärgert Sie maßlos?
KB: Dass wir noch keinen Weg gefunden haben den Kapitalismus mit all seinen schrecklichen Auswirkungen weltweit zu zähmen bzw. zu überwinden.

KK: Was freut Sie ungemein?
CS: Menschen, die sich für andere Menschen einsetzen.

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
CS: Ja, sowohl als auch...

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
KB: Die sehr junge Ella Frey hat die Hauptrolle in dem vorletzten Film gespielt, zu dem ich die Musik gemacht habe. „Glück ist was für Weicheier“. Ihr Performance hat mich sehr beeindruckt.

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
KB: Die Empathie Pille.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
CS: Ich bin eindeutig ein Teamplayer!

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
CS: Im Austausch mit anderen Künstler*innen.
KB: Beim Spazieren gehen.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
KB: https://verfassungsblog.de, Sternstunde Philosophie https://www.srf.ch/play/tv/sendung/sternstunde-philosophie?id=b7705a5d-4b68-4cb1-9404-03932cd8d569

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
CS: Ich würde ein Gorki für die Musik aufbauen.

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
CS: Ready to die happy!
KB: Kommt da noch was?

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
CS: Gar nicht. Die Zukunft wird sich schon selbst vorstellen...
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Mittwoch 24.02.2021
164. Doris Orsan - Selbstgenäht und selbstgefärbt
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Doris Orsan ist Geigerin und hat bei Professor Paul Roczeck am Salzburger Mozarteum studiert und war als Stipendiatin bei Professor Lewis Kaplan an der New Yorker Juillard-School of Music. Seitdem tritt die heute in München lebende Musikerin als Solistin und Kammermusikpartnerin in unterschiedlichen Besetzungen auf. Der Münchner Merkur schrieb über sie: „Doris Orsans Violine ist eine Primadonna, so ausdrucksvoll singend wie einst die spanische Montserrat Caballé.“
Anfang April wird auf GLM München Doris Orsans neues Solo-Album „Ciaccona“ veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um die beiden ersten Sätze aus Johann Sebastian Bachs Partiten, die schon Johannes Brahms als „eines der wunderbarsten, unbegreiflichsten Musikstücke“ hielt. Doris Orsan selbst sagt: „Bachs Musik führt den Ausführenden zu sich selbst, zum eigenen Ausdruck, der zugleich in der Musik seine Allgemeingültigkeit findet. In diesem Sinne gibt es nicht die eine wahre Bach-Interpretation, sein Werk nimmt alle auf, die sich auf die Suche begeben.“

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Doris Orsan: Begegnungen mit den richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt und die eigene Neugierde, etwas draus zu machen...

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
DO: Musik kann uns innere Dimensionen aufzeigen, an denen wir im Lärm des Alltags meist vorübergehen. Die feinen Nuancen der Bach'schen Musik beispielsweise machen uns weich und empfindsam. Sie helfen uns, zu unserem innersten menschlichen Kern vorzudringen, der beginnt zu resonieren.
Musik schließt niemanden aus. Sie spricht alle Menschen an, die bereit sind, sich im intensiven Hören auf den Weg zu machen.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
DO: Die Begrenztheit von Zeit und - ganz banal - kalte Hände

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
DO: Wie sich eine Gesellschaft innerhalb kürzester Zeit grundlegend verändern kann und vermeintlich unumstößliche Werte plötzlich hintanstehen müssen.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
DO: Wenn im Konzert zu spüren ist, dass sich alle in einem gemeinsamen inneren Raum befinden und nicht mehr wichtig ist, wer spielt und wer zuhört.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
DO: Ich höre im Alltag eher wenig Musik, da man als Musiker entweder selbst Musik macht oder die Musik im Inneren weiter klingt. Ausnahme natürlich: Wenn ich mich gezielt mit einem bestimmten Komponisten beschäftige.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
DO: Der Träger ist für mich nicht von Bedeutung, nur der Inhalt.

KK: Was lesen Sie momentan?
DO: „Warum schweigen die Lämmer“ von Prof. Rainer Mausfeld

KK: Was ärgert Sie maßlos?
DO: Einseitige und festgefahrene Meinungen, die kein offenes Gespräch mehr zulassen.

KK: Was freut Sie ungemein?
DO: Gemeinsames Musizieren, herzliche menschliche Begegnungen und - nicht zuletzt - das Lachen meines Sohnes (10)

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
DO: Mit den eigenen Händen schöne Dinge zu erschaffen, hat mich schon früh begeistert. Mit dem Nähen z.B. habe ich in jungen Jahren begonnen. Zum Leidwesen meiner Eltern entwickelte ich dabei einen zunächst sehr eigenwilligen Freestyle, der sich zum Glück im Lauf der Zeit etwas beruhigt hat. Legendär: Das selbstgenähte (und selbstgefärbte!) Konzertkleid zum Beethovenschen Violinkonzert!

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
DO: Charlie Chaplin in "Der große Diktator"

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
DO: Eine Maschine, die aus sich selbst heraus Energie erzeugt.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
DO: Als Musiker kommt man nicht umhin beides zu sein. Die unablässige kritische Arbeit an sich selbst führt einerseits zu einer starken Selbstwahrnehmung und Selbstdisziplin. Andererseits ist weniges so erfüllend, als gemeinsames Musizieren - wozu übrigens auch die Zuhörer beitragen!

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
DO: Während des übens, in brisanten Ausnahmesituationen und in einem wirklich offenen Diskurs.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
DO: Yoga easy (meine tägliche Yogaübung), Plötz-Blog (Brot und Süßes backen mit Sauerteig), Reitschuster.de (alternativer Journalismus)

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
DO: Meine Amtszeit um ein Jahr verlängern, viele Kulturschaffende um mich scharen und aus einer basisdemokratisch organisierten Schwarmintelligenz heraus einen Schritt vor den anderen setzen.
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