Wieder zurück in Deutschland studierte sie an der Musikhochschule Köln, arbeitete anschließend als Gesangs-Pädagogin, Chorleiterin, sie arrangierte Musik, trat bei den Jazzfestivals in Moers und Burghausen auf und lehrte an der Musikhochschule Carl Maria von Weber in Dresden das Fach „Performance“. Hierhin hatte sie ihre Freundin Celine Rudolph geholt, mit der sie ebenfalls Konzerte gab und die das vorliegende Album „River“ auch produzierte.
Celine wollte die Stimmkunst, die Ausdruckskraft, die Energie und Dynamik, mit der sich Nadia Maria dem Vocalen in der Musik zuwendet, dokumentieren, festhalten, denn Nadia bekam 2024 die Diagnose Alzheimer.
Nun liegt dieses Album vor und es sind wunderbar stille und intime Songs geworden, die sie ohne Pathos, stattdessen mit viel Empathie und innerer Wärme interpretiert. Celine Rudolph hat den Computer von Nadine durchforstet und ist dabei auf Interpretationen verschiedener Versionen von denselben Songs gestoßen, die sie dank einem eigenen Notensatzprogramm neu zusammensetzte. Es sind Songs, die Nadia Maria geschrieben hat, aber auch Arrangements von Kompositionen eines Michel Legrand („You Must Believe in Spring“), einer Beady Bell („Tomorrow“) oder eines Esbjörn Svensson („Love Is Real“). Zudem hat Celine eine kleine aber großartig aufeinander abgestimmte Band zusammengestellt, bestehend aus dem brasilianischen Pianisten Henrique Gomide, dem Gitarriosten Joao Luis Nogueira, dem Bassisten Calvin Lennig und dem Schlagzeuger Marcus Rieck. „Singen ist für mich Ausdruck innerer Bewegung“, sagte Nadine einmal. „Ein Akt der Transformation, der uns in Einklang mit uns und der Welt bringt.“
Jörg Konrad
Nadia Maria
„River“
Obsessions Records
„River“
Obsessions Records