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7. Berlinische Galerie: Edvard Munch - Zauber des Nordens
8. München Haus der Kunst: WangShui. Window of Tolerance
9. Penzberg: Alberto Giacometti aus der Sammlung Klewan - Mensch und Raum
10. München Lenbachhaus: CHARLOTTE SALOMON Leben? oder Theater?
11. Kochel Franz Marc Museum: AUGUST UND ELISABETH MACKE - Der Maler und die Ma...
12. Bruno Konrad: Israelische Impressionen (1997)
Donnerstag 14.09.2023
Berlinische Galerie: Edvard Munch - Zauber des Nordens
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Edvard Munch
Zauber des Nordens

Ausstellung vom 15. September 2023 bis 22. Januar 2024
Berlinische Galerie, Berlin

Edvard Munchs (1863–1944) radikale Modernität der Malerei forderte seine Zeit heraus. Das galt insbesondere für die Berliner Kunstszene um die Jahrhundertwende, auf die der norwegische Symbolist großen Einfluss nahm. Die Ausstellung „Edvard Munch. Zauber des Nordens“ ist eine Kooperation mit dem MUNCH in Oslo und erzählt anhand von 90 Werken aus Malerei, Grafik und Fotografie von der Beziehung zwischen dem
norwegischen Maler und Berlin.

Thomas Köhler, Direktor Berlinische Galerie: „Edvard Munch war ein zentraler Wegbereiter der Moderne. Was viel zu wenig bekannt ist: Der norwegische Künstler hatte großen Einfluss auf die Berliner Kunstszene Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Kunstskandal verhalf ihm 1892zu erstem Ruhm und schließlich richtete ihm die Nationalgalerie Berlin 1927 die bis dahin größte Retrospektive aus. Es ist eine einmalige Gelegenheit, Munchs hochkarätige Werke in dieser Fülle zeigen zu können.“

Tone Hansen, Direktorin MUNCH:
„Deutschland war für Edvard Munch das Land seines künstlerischen Durchbruchs und wurde zu einem wichtigen Ort für den Verkauf seiner Werke. Heute ist die Kulturstadt Berlin ein wichtiger Partner für Norwegen. Wir sind unheimlich stolz auf Munchs großartige Rückkehr in Form dieser erstklassig kuratierten Ausstellung. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit unserer beiden Institutionen und hoffen, dass die
Ausstellung ein noch stärkeres Interesse an norwegischer Kunst hervorbringen wird.“

Die „Affaire Munch“
Die Begeisterung für alles Nordische hatte Ende des 19. Jahrhunderts die Reichshauptstadt Berlin erfasst. „Die Besten Deutschlands, die ganze schöpferische Literatur um die Jahrhundertwende verfiel damals dem magischen Zauber des Nordens“, erinnerte sich der Schriftsteller Stefan Zweig 1925. Die Faszination erstreckte sich auch auf die bildende Kunst und war ein Anlass, den damals weitgehend unbekannten Munch für den November 1892 zu einer Einzelausstellung in den Verein Berliner Künstler einzuladen. Vorgeschlagen hatte ihn sein in Berlin und Norwegen ansässiger Landsmann Adelsteen Normann, der selbst auf populäre Fjordlandschaften spezialisiert war, die sich sehr gut verkauften – unter anderem an Kaiser Wilhelm II.
Die Berliner Kunstszene zu Beginn der 1890er-Jahre war noch wenig progressiv. Sie wurde von einem auf Repräsentation und Tradition ausgerichteten Kunstgeschmack beherrscht, befördert von Kaiser Wilhelm II. und dem einflussreichen Maler Anton von Werner, der dem Verein Berliner Künstler vorstand. Die 55 Werke Munchs, die im Architektenhaus in der Wilhelmstraße präsentiert wurden, waren für Berlin so avantgardistisch und fremd, dass sie wie ein Meteorit in die Kunstwelt einschlugen und diese spalteten. Etablierte Mitglieder des Vereins empörten sich und stellten den Antrag auf sofortige Schließung. Nur wenige Tage nach ihrer Eröffnung musste die Schau wieder abgebaut werden. Mit der „Affaire Munch“, wie die zeitgenössische Presse den Skandal ironisierte, begann in der Stadt die Moderne.
Munch, zu dem Zeitpunkt noch keine dreißig Jahre alt, genoss die unerwartete Publicity. Er schrieb nach Hause: „Das ist übrigens das Beste, was passieren kann, bessere Reklame kann ich gar nicht haben.“
Umgehend zog er an die Spree, wo er von 1892 bis 1908 immer wieder für längere Zeit lebte und arbeitete, bevor er sich ab 1909 in Norwegen niederließ. Munchs frühe Berliner JahreWährend Berlin Ende des 19. Jahrhunderts sehnsuchtsvoll nach Norden blickte, übte die moderne
Reichshauptstadt auch umgekehrt großen Reiz auf nordische Länder aus. Henrik Ibsen, August Strindberg oder Ola Hansson, deren Werke in ihrer skandinavischen Heimat scharf kritisiert oder zensiert wurden, fanden in Berlin Nischen und Möglichkeiten zu publizieren oder ihren Stücken, vor allem über den Verein Freie Bühne, ein Publikum zu verschaffen. Bildenden Künstler*innen bot Berlin zahlreiche Ausstellungsmöglichkeiten. Die schillernde Boheme traf sich damals in der Weinstube „Zum schwarzen Ferkel“.


Berlinische Galerie
Landesmuseum für Moderne
Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstraße 124–128
10969 Berlin

Abbildungen:

- Edvard Munch, Baumgruppe am Strand (Der Linde-Fries), 1904,
Foto: © MUNCH, Oslo / Ove Kvavik

- Edvard Munch, Jugend am Strand (Der Linde-Fries), 1904,
Foto: © MUNCH, Oslo / Juri Kobayashi

- Edvard Munch, Mondschein auf dem Meer (Der Reinhardt-Fries), 1906–1907,
Foto: © bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders
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Freitag 25.08.2023
München Haus der Kunst: WangShui. Window of Tolerance
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WangShui.
Window of Tolerance

München: Haus der Kunst
Ausstellung vom 08. September 2023 bis 10. März 2024

Das Haus der Kunst München präsentiert vom 8. September 23 bis 10. März 24 die erste institutionelle Einzelausstellung von WangShui in Europa. „WangShui. Toleranzfenster“ verwebt Science Fiction mit chinesischer Philosophie, Reality TV und Maschinellem Lernen.

Mit Video, Skulptur und Malerei erforscht WangShui (geb. 1986 verschiedene Dimensionen der Verflechtung von Menschen und Technologien. Die Ausstellung ist als eine Art Drehbuch konzipiert, bei dem ein Computerprogramm als Autor*in unzählige Variationen ihres Schulungsmaterials entwickelt. Sowohl die Live-Simulation Certainty of the Flesh (2023), eine Auftragsarbeit initiiert vom Haus der Kunst, also auch die für die Ausstellung entstandenen ätherischen, in Aluminium gekratzten Gemälde spiegeln stellen Versuche der Symbiose zwischen Menschen und Technologien dar.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Videosimulation Certainty of the Flesh. Der Titel bezieht sich auf das übermenschliche Körperwissen, das in Octavia E. Butlers in den 2020er-Jahren spielender Science Fiction Buchserie Xenogesis (1987–1989) im nichtmenschlichen Fleisch zu finden ist. In WangShui‘s Werk, das als Triptychon übereinander angeordneter LED-Bildschirme präsentiert wird, begegnet das Publikum vielgestaltigen Wesen, deren Interaktionen von einem Computerprogramm gesteuert werden – einem neuronalen Netzwerk, das mittels Deep Reinforcement Learning (Deep RL) geschult wurde. Die Körper der Avatare sind in ständiger Transformation und repräsentieren die fünf Phasen (Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall) der Wu Xing Philosophie. Ihre Bewegungen basieren auf Gesten von WangShui und befreundeten Künstlern*innen, deren Körpersprache mit Hilfe des Motion-Capture-Verfahrens aufgezeichnet wurde und die Archetypen aus Reality TV und alten Mythologien verkörpern. Geskriptete und nichtgeskriptete Realität verschwimmen, während sich das „künstliche Drama“ in Echtzeit entwickelt.

Die Ölgemälde führen eine neue Form der Bilderzeugung ein. Sie wurden gemeinsam von WangShui und deren maschinellem Lernsystem in einer rekursiven Rückkopplungsschleife erzeugt, die sowohl programmierte wie auch improvisierte Methoden verwendet. Die Gemälde können als Übersetzung von menschlicher in maschinelle Sichtweise verstanden werden, wobei die Kerben im Aluminium den „latenten Raum“ darstellen, in dem verborgene Zusammenhänge in den Daten je nach Position und Perspektive der Betrachter*innen aufgedeckt werden.

Andrea Lissoni, Künstlerischer Direktor, Haus der Kunst: „WangShui arbeitet an zukünftigen technologischen Erweiterungen des Körpers und des Selbst, und untersucht wie sich zwischenmenschliche Kommunikation verändert. WangShuis Experimente mit Maschinellem Lernen und ihre Wesen aus einer anderen Welt stellen die Repräsentationsfunktion von Malerei oder Video in Frage. WangShui gibt entstehenden Gemeinschaften eine Stimme und katapultiert zugleich das historische Format der immersiven Environments in neue, radikal digitale Räume.“

WangShui. Toleranzfenster wurde gemeinsam und im Dialog mit der gleichzeitig stattfindenden Ausstellung In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976 konzipiert, um eine zeitgenössische Perspektive auf Environments zu bieten. Die wegweisende Ausstellung im Haus der Kunst präsentiert eine neue Sichtweise auf den künstlerischen Kanon, indem sie die entscheidende Rolle von Frauen bei der Entwicklung der immersiven Kunst zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren aufzeigt, die damals als Environments bezeichnet wurde, und die einen nachhaltigen Einfluss auf die gesamte bildende Kunst ausgeübt hat.
Certainty of the Flesh ist eine Auftragsarbeit von Haus der Kunst München und des Asian Art Circle am Guggenheim, New York City. Mit zusätzlicher Unterstützung von LEAP Society & Constantin Schwaab; Sammlung Kerstin Hiller und Helmut Schmelzer; The New York State Council of the Arts. Kuratiert von Sarah Johanna Theurer und Teresa Retzer.

Haus der Kunst,
Prinzregentenstraße 1,
80538 München

Abbildungen:

- WangShui, Certainty of the Flesh, 2023
Multichannel live simulation, LED Panels
Courtesy the artist; kurimanzutto

- WangShui, Certainty of the Flesh, 2023
Multichannel live simulation, LED Panels
Courtesy the artist; kurimanzutto

- WangShui, Certainty of the Flesh, 2023
Multichannel live simulation, LED Panels
Courtesy the artist; kurimanzutto
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Freitag 07.07.2023
Penzberg: Alberto Giacometti aus der Sammlung Klewan - Mensch und Raum
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Alberto Giacometti aus der Sammlung Klewan
Mensch und Raum

Museum Penzberg — Sammlung Campendonk
Ausstellung vom 08. Juli 2023 bis 08. Oktober 2023

Alberto Giacometti (1901-1966) gilt als einer der bedeutendsten Künstler der klassischen Moderne. Aus dem Schweizer Bergell stammend, unterhielt er ab den 1920er Jahren in Paris sein legendäres Atelier am Montparnasse.
Das Museum Penzberg zeigt zum ersten Mal im Münchner Umland rund 100 Exponate aus Giacomettis Oeuvre. Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken aus drei Jahrzehnten veranschaulichen sein Schaffen, das weltweite Beachtung erfährt und in international renommierten Museen zuhause ist.
Giacomettis überlängte Figuren und Portraits, die stets die Zeichen seines Arbeitsprozesses offenlegen, zeigen eindrucksvoll das Ringen des Künstlers um die Darstellung des menschlichen Seins. Die vielen übereinandergesetzten Striche sowie ersichtliche Spuren seiner Hände in der Tonmasse zeugen von einer besonderen Arbeitsweise: Eine Wahrheitssuche, die von Entbehrung und Zweifel begleitet war und in den bewegten Jahren des 20. Jahrhunderts zum Spiegelbild und Kommentar einer Gesellschaft wurde.
Der Mythos um Giacometti und sein Atelier am Montparnasse als magischer Ort der Schöpfung ist vielfach belegt. Vor diesem Hintergrund ist verständlich, dass sich die intellektuelle Bohème der Pariser Gesellschaft wie Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Samuel Beckett, Jean Genet, berühmte Verleger und Händler wie Tériade und Kahnweiler um ihn scharten und an diesem spartanischen Ort ein- und ausgingen. Viele von ihnen standen ihm in langen Sitzungen als Modell zur Verfügung - auch der Künstlerkollege Matisse. Die Darstellungen sind in der Ausstellung zu sehen - ebenso wie die Arbeiten berühmter Fotografen, die ihrerseits Giacometti porträtierten, wie Robert Doisneau und Henri Cartier-Bresson.

Giacomettis Figuren changieren stets zwischen Abstraktion und Figuration und erleben eine Verdichtung und Verkleinerung, die er seismographisch für die Epoche in den Jahrzehnten um den Zweiten Weltkrieg fast ins Unsichtbare führt. Die sieben Gemälde Giacomettis in der Penzberger Ausstellung zeigen die Bandbreite vom klassischen Porträt („Portrait de Patricia Matisse“, 1947) zur scheinbar gänzlich aufgelösten Figur, die mit dem Bildraum verschmilzt.
Anhand der Exponate wird ersichtlich, wie Giacometti sein Kernthema ausbreitet und gleichsam mit dem Verschwinden des Menschen kämpft. Auch in den Bronzeskulpturen reduziert er die Figur auf ein Minimum an Erkennbarkeit, wie der kleine Kopf auf großem Sockel „Tête de Simone de Beauvoir“ (um 1946) zeigt, um sich dann zunehmend in einer Bronze wie „La Cage“ (1950) zu vergrößern. Ihre Gliedmaßen verlängert Giacometti dabei ins Übernatürliche, womit seine Figuren ihre Berühmtheit erlangt hatten. Gleichzeitig arbeitet der Künstler in den Werken auf Papier an den Kontrasten von Groß und Klein sowie stehender und gehender Bewegung. Seine Figuren platziert er im scheinbar leeren Raum oder auf übergroßen Sockeln, manchmal bildet er sie im Umfeld seines kargen Ateliers ab. Dieser wird auch zum Lebensmittelpunkt seiner ihn unterstützenden Familie. Annette, die Frau an seiner Seite, als auch sein Bruder Diego Giacometti agieren darin wiederkehrend als „Stehender Akt“ mit angelegten Armen oder „in sich Ruhender“ in zahlreichen Blättern und Skulpturen des Oeuvres.
Giacomettis Verbundenheit mit der Materie ist unmittelbar mit der Herkunft aus dem schweizerischen Bergell zu begründen, auch diesen ursprünglichen Ort am Malojapass hält er vielfach fest. Im Gegensatz dazu sind Giacometti und das ausschweifende Künstlerdasein in Paris untrennbar verbunden. So widmet er der berühmten Brasserie Lipp, den Cafés und Gassen von Montparnasse Zeichnungen und Lithografien, die in der Ausstellung präsentiert werden.
Die Ausstellung gliedert sich auf drei Stockwerke in Kapitel, die Giacomettis Auseinandersetzung zum Thema „Mensch und Raum“ aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Biografische Details werden mittels Porträts seiner Mutter, seines Bruders Diego oder seiner Frau
Annette vorgestellt. Der private Raum, die familiäre Situation und seine Naturverbundenheit sind ebenso präsent wie die Darstellungen seines Pariser Ateliers. Die ausgewählten Porträts stellen das Pariser Umfeld vor. Der Stehende Akt, die Darstellung der Schreitenden, aber auch der in vielfältigen Posen stillgestellte Mensch wird anhand einer Auswahl aus dem Album „Paris sans fin“ gezeigt, worin sich schließlich die Darstellung von Figuren ohne Raum, ohne scheinbare Sicherheit und Halt vermittelnde Lineaturen oder Umräume finden.

Museum Penzberg — Sammlung Campendonk
Am Museum 1,
82377 Penzberg

Abbildungen:
- Alberto Giacometti (1901-1966),
Nu debout (Annette de memoire), ca. 1963,
Sammlung Klewan©Succession
Alberto Giacometti, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

- Alberto Giacometti (1901-1966),
Tête de Simone de Beauvoir / Kopf von Simone de Beauvoir, um 1946,
Sammlung Klewan©Succession
Alberto Giacometti, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

- Alberto Giacometti (1901-1966),
Autoportrait / Selbstporträt, 1960,
Sammlung Klewan©Succession
Alberto Giacometti, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

- Alberto Giacometti (1901-1966),
Femme debout - Stehende, um 1947,
Sammlung Klewan©Succession
Alberto Giacometti, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

- Alberto Giacometti (1901-1966),
Buste d’homme, 1957,
Sammlung Klewan©Succession
Alberto Giacometti, VG Bild-Kunst, Bonn 2023
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Freitag 23.06.2023
München Lenbachhaus: CHARLOTTE SALOMON Leben? oder Theater?
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CHARLOTTE SALOMON
Leben? oder Theater?

Ausstellung vom 31. März bis 10. September 2023
München Lenbachhaus

Eine Ausstellung des Lenbachhaus München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum, Amsterdam.
Kuratiert von Irene Faber, Sammlungskuratorin Jüdisches Museum Amsterdam
Am Lenbachhaus betreut von Dierk Höhne und Stephanie Weber

„Leben? oder Theater?“ ist das Lebenswerk der Künstlerin Charlotte Salomon (1917 Berlin – 1943 Auschwitz), das innerhalb von zwei Jahren nach ihrer Flucht 1939 aus Berlin nach Südfrankreich entstanden ist. Dieses von ihr so genannte „Singespiel“ besteht aus 769 Blättern, die in drei Akte eingeteilt sind und Zeichnungen, Textzeilen sowie szenische Anmerkungen in Gouache umfassen. Das reichhaltige Konvolut, welches seit 1971 vom Jüdischen Museum in Amsterdam aufgearbeitet und verwaltet wird, ist nicht nur ein herausragendes künstlerisches Werk des 20. Jahrhunderts, sondern gibt gleichzeitig auf einzigartige Weise Aufschluss über Salomons wendungsreiches und selbstbestimmtes Leben. Es besticht durch die Vielfalt von Salomons Bildern sowie durch die reichen Bezüge zu Kunst, Film, Musik und Philosophie ihrer Zeit.
Die Erzählform von „Leben? oder Theater?“ ist bis heute aktuell geblieben. Die Illustrationen und Texte fügen sich wie Szenenbilder einer Theaterinszenierung oder eines Drehbuchs zusammen und nehmen gleichzeitig den hybriden Charakter aus Text- und Bildebene von Graphic Novels vorweg. Die Figuren des Werks beruhen auf Salomons persönlichem Umfeld, sind von ihr jedoch subjektiv herausgearbeitet und somit zu fiktiven Charakteren abstrahiert.
Auch die Erzählung selbst ist nicht als autobiographischer Tatsachenbericht zu verstehen, sondern bringt unterschiedliche Situationen und Lebensumstände in einen freien Sinnzusammenhang. So gibt Salomon in ihrem „Singespiel“ vor allem den zwischenmenschlichen Begebenheiten ihres Lebens Bedeutung; die Bedrohungen der NS-Zeit bilden den Hintergrund, vor dem sich ihre Erzählung entfaltet.
„Leben? oder Theater?“ zeugt durch innovative und kraftvolle Bildfindungen sowie feine ironische Nuancen von einer selbstbewussten künstlerischen Praxis. Auch außerhalb ihrer Kunst tritt Salomon – trotz familiärer Schicksalsschläge und antisemitischer Verfolgung – als souveräne Protagonistin ihres Handelns in Erscheinung. Ihr Lebenswerk bietet so einen einmaligen Einblick in das komplexe und gewaltsam verkürzte Leben einer jungen Künstlerin.

Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
Luisenstraße 33
80333 München

Abbildungen:

- Charlotte Salomon
Selbstbildnis / Selfportrait
1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation

- Charlotte Salomon
Gouache aus "Leben? oder Theater?" / Gouache from "Life? Or Theatre?"
(M004925)
1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation

- Charlotte Salomon
Gouache aus "Leben? oder Theater?" / Gouache from "Life? Or Theatre?"
(M004701)
1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation

- Charlotte Salomon
Gouache aus "Leben? oder Theater?" / Gouache from "Life? Or Theatre?"
(M004351)
1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation

- Charlotte Salomon
Gouache aus "Leben? oder Theater?" / Gouache from "Life? Or Theatre?"
(M004253)
1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation

- Charlotte Salomon
Gouache aus "Leben? oder Theater?" / Gouache from "Life? Or Theatre?"
(M004304)
1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation
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Freitag 09.06.2023
Kochel Franz Marc Museum: AUGUST UND ELISABETH MACKE - Der Maler und die Managerin
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AUGUST UND ELISABETH MACKE
Der Maler und die Managerin

Franz Marc Museum Kochel am See
Ausstellung vom 09. Juni 2023 bis 17. September 2023

Die im Landesmuseum Münster konzipierte Ausstellung August und Elisabeth Macke.
Die im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster konzipierte Ausstellung August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin beleuchtet das Verhältnis zwischen dem Maler und seiner Frau. Die Bedeutung, die Elisabeth Macke im Leben August Mackes – und darüber hinaus – hatte, geht über die traditionelle Rolle einer Künstlergattin weit hinaus. Elisabeth war nicht nur bevorzugtes Modell ihres Mannes, inspirierende Muse, kongeniale Gesprächspartnerin und gesellschaftlich gewandte Begleiterin. Sie war Zentrum seines Lebens, indem sie den familiären und auch materiell sicheren Rahmen für seine Kunst schuf und indem sie in der Lage war, ihn als Künstler zu verstehen und zu unterstützen.
Gemeinsam mit ihm pflegte sie Kontakt mit dem Kreis der Menschen, die für August Macke wichtig waren, mit Künstlerfreunden und Kollegen, mit Galeristen und Verlegern, mit Schriftstellern und Mäzenen.
Dies zeigt die Ausstellung mit Archivalien, Briefen, Notizen, Fotografien aus dem reichen Fundus des Westfälischen Landesmuseums. Darüber hinaus gibt sie mit wichtigen Gemälden und Arbeiten auf Papier einen Überblick über die künstlerische Entwicklung August Mackes und definiert dabei Kapitel, die sich aus den gemeinsamen Interessen und dem Austausch des Paares ergeben.


Franz Marc Museum – Kunst im 20. Jahrhundert
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel a. See


Abbildungen

- August Macke, Portrait mit Äpfeln, 1909,
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München,
Bernhard und Elly Koehler Stiftung 1965 © ARTOTHEK

- August Macke, Frau des Künstlers mit Hut, 1909,
LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster,
© LWL-MKuK – ARTOTHEK
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Mittwoch 10.05.2023
Bruno Konrad: Israelische Impressionen (1997)
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Bruno Konrad - Israelische Impressionen



Vita Bruno Konrad

Bruno Konrad (* 13. Dezember 1930 in Kaunas, Litauen; † 25. März 2007 in Höckendorf bei Dresden) war ein deutscher Maler und Grafiker. Von 1985 bis 1994 war er Professor für Grafik.


Nach dem Erlernen des Bäckerhandwerks und einer kurzen Tätigkeit als Plakatmaler ging er 1954 nach Dresden und bereitete sich an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät auf ein künstlerisches Studium vor. 1957 bis 1962 studierte er Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Er erhielt 1963 den Max-Pechstein-Preis der Stadt Zwickau. Nach seinem Studium arbeitete er zwei Jahre als freischaffender Künstler und dann als Aspirant bei Rudolf Bergander. Anschließend lehrte er seit 1965 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1985 wurde er zum Professor für Grafik berufen. Als Dozent sowie als Mitglied der Prüfungskommission war er auch für das Institut für Ausbildung in bildender Kunst und Kunsttherapie in Bochum tätig.

Ab 1994 lebte Konrad bis 2007 in Höckendorf.
Sein Grab befindet sich auf dem Loschwitzer Friedhof in Dresden.

Abbildungen:

- Israelische Impressionen 1, 1996,
15 x 22cm, Tusche auf Papier.

- Israelische Impressionen 2, 1997,
16 x 24cm, Bleistift.

- Israelische Impressionen 3, 1997,
25 x 16cm, Tusche auf Papier.

- Israelische Impressionen 4, 1997,
24 x 32cm, Feder.

- Israelische Impressionen 5, 1997,
15 x 25cm, Bleistift.

- Israelische Impressionen 6, 1997,
16,5 x 28cm, Tusche auf Papier.

- Israelische Impressionen 7, 1997,
8 x 12,5cm, Bleistift.

- Israelische Impressionen 8, 1997,
24 x 33cm, Bleistift.
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