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Konzert heute

Schloss Seefeld: Victor Nicoara (Klavier)

Busoni und seine Helden - mit Victor Nicoara am Klavier

Victor Nicoara (Klavier)

Busoni – Klaviervirtuose und genialer Komponist, der historische Musiktraditionen mit Experimenten des frühen 20. Jh. zu verschmelzen wusste.

2024 jährt sich zum 100. Mal der Todestag von Ferruccio Busoni. Er war weit mehr als nur ein berühmter Klaviervirtuose und Bearbeiter: Er war vor allem ein genialer Komponist, der historische Musiktraditionen mit Experimenten des frühen 20. Jahrhunderts zu verschmelzen wusste, ohne sich je einer der bekannten Formen unterworfen zu haben.

Victor Nicoara ist ein leidenschaftlicher Verfechter weniger bekannter Werke. In seinem ersten Soloalbum mit Originalwerken von Ferruccio Busoni, das 2021 beim Label Hänssler Classic erschien, festigte er seinen Ruf als hochkarätiger und überzeugender Busoni-Interpret. Namhafte Medien, darunter u.a. die Zeitschriften Gramophone und Limelight, Süddeutsche Zeitung, die Rundfunkanstalten ORF, NDR, RBB, lobten die interpretatorische Tiefe, die beeindruckende Klangfarbenpalette und die pianistische Meisterschaft.
Solokonzerte führten ihn durch ganz Europa und den Nahen Osten. Er arbeitet mit international bekannten Künstlern und Orchestern zusammen.
Nicoaras Vielseitigkeit zeigt sich auch in seiner erfolgreichen Arbeit als Komponist. So sind Werke für Klavier, Kammermusikensembles und Orchester entstanden. Daneben hat er mehrere Soundtracks für Filme (u.a. „Die Kreuzersonate“ (2018)) und Musik für diverse Webserien und Hörbücher geschrieben. Eine langjährige Theater-/Film- und Musikpartnerschaft verbindet ihn mit dem Schauspieler und Produzenten Jon Kiriac (Berlin). So war er bei mehreren Spielfilmen musikalischer und dramaturgischer Berater. Sein besonderes Interesse hat das Harmonium geweckt, mit dem er häufig in Orchester- und Opernszenen auftritt, zuletzt in Korngolds „Die tote Stadt“ (Theater Bremen).

Nicoara möchte sich zukünftig noch weiter in Busonis Musik vertiefen. So ist die Realisierung einer neuen Fassung für Klavier solo der „Fantasia Contrappuntistica“ ( Busonis Idee, die unvollendete Schlussfuge aus Bachs „Kunst der Fuge“ zu vollenden) geplant. Ferner möchte er die Werke von Philipp Jarnach, einem vergessenen Schüler Busonis, und von E. W. Korngold erkunden.
Nicoara wurde in Bukarest geboren, schloss sein Studium am Royal College of Music in London mit dem Master in Klavier und Komposition ab. Er lebt heute in Berlin.
Schloss SeefeldGraf-Toerring-Seefeld-Straße 11, 82229 Seefeld
Konzert heute

Gröbenzell: Gankino Circus: Die Letzten ihrer Art

Gankino Circus: Die Letzten ihrer Art

„Die Letzten ihrer Art“ heißt das Bühnenprogramm, mit dem Gankino Circus landauf, landab für Furore sorgen. Der Titel trifft den Nagel auf den Kopf: vier virtuose Musiker, begnadete Geschichtenerzähler und kauzige Charakterköpfe, ein hinreißend verqueres Bühnengeschehen, handgemachte Musik und eine große Portion provinzieller Wahnsinn – wo, bitteschön, gibt’s das heute noch? Rasante Melodien, schräger Humor und charmante Bühnenfiguren sind die zentralen Zutaten ihres einzigartigen Konzertkabaretts – ein Genre, das die Ausnahmekünstler aus dem fränkischen Dietenhofen nicht nur erfunden, sondern mittlerweile zur kultverdächtigen Kunstform erhoben haben.

Im Zentrum stehen das von schrägen Gestalten bevölkerte Örtchen Dietenhofen und die vier Protagonisten, die das staunende Publikum durch den Abend begleiten. Da ist der Sänger, Saxophonist und begehrteste Junggeselle Dietenhofens: der elegante Arztsohn Dr. Simon Schorndanner junior. Auch Percussion-Tausendsassa Johannes Sens und Maximilian Eder aus der traditionsreichen Dynastie der Eders geben sich die Ehre. Und Gitarrist und Gruppenleiter Ralf Wieland spinnt mit seinen skurrilen Geschichten den roten Faden, der sich durch das außergewöhnliche Bühnengeschehen zieht. Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichten ist das Dietenhofener Wirtshaus „Zur heiligen Gans“, das nicht nur das Wohnzimmer der vier Künstler ist, sondern auch Keimzelle des fränkischen Rock’n’Roll und Wirkungsstätte vom Weizen-Charly, dem Wirt und Dorfheiligen in Personalunion.

Neben schelmischen Anekdoten aus dem Dietenhofener Universum, halsbrecherischer Akrobatik und einer spektakulären Enthüllung, in deren Zentrum eine Bohrmaschine steht, spielt die Musik eine zentrale Rolle. Die mitreißenden Songs und Instrumentalstücke bilden nicht nur den musikalischen Rahmen des Bühnengeschehens, sondern sind wesentlicher Teil der Handlung: Sie erzählen ihre eigenen Geschichten und geben jedem Protagonisten Raum, sich auf seine ganz individuelle Art und Weise in die Herzen der Zuschauer zu spielen.

Virtuos und melancholisch, avantgardistisch und radikal unangepasst – die Musik der vier fränkischen Künstler, die schon seit ihrer frühen Jugend zusammen musizieren, ist eine Liebeserklärung an ihre Heimat. Und an die Heimat anderer Menschen. Denn das musikalische Spektrum ihrer Lieder reicht weit hinaus über die bayerischen Grenzen: Zahllose Konzerte auf Kabarett-, Theater- und Festivalbu?hnen fu?hrten Gankino Circus durch ganz Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Ungarn, die Ukraine, Bulgarien, Serbien, Kasachstan, Kirgisien, Armenien und die Schweiz. 2015 repräsentierte der fränkische Exportschlager sogar die deutsche Musikkultur auf der EXPO in Mailand. 2019 wurden Gankino Circus mit dem renommierten Deutschen Weltmusikpreis RUTH (vergeben vom MDR und Deutschlands größtem Weltmusik-Festival, dem Rudolstadt-Festival) und dem Weltmusikpreis Creole Bayern (vergeben von der Stadt Nürnberg) ausgezeichnet.
STOCKWERK
Oppelner Str. 3-5, 82194 Gröbenzell
Theater heute

Gauting: Schubert Theater Wien / Nikolaus Habjan:

Schubert Theater Wien / Nikolaus Habjan: "Der Herr Karl" von Helmut Qualtinger und Carl Merz

Qualtingers Darstellung des Herrn Karl im Jahr 1961 war wohl der erste Fernseh-Skandal Österreichs. Zum ersten Mal in der Nachkriegszeit wurde das Schweigen über die Nazi-Vergangenheit gebrochen und mit der Figur des Herrn Karl der Durchschnittsösterreicher als Mitläufer des NS-Regimes dargestellt.

Nun ist das einstige Skandalstück, welches längst ein Stück österreichischen Kulturguts geworden ist, als erstklassiges Puppentheater zu sehen. Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan adaptiert diesen Klassiker der modernen österreichischen Theaterliteratur  als Figurentheater. Habjan ist zur Zeit einer der gefragtesten Theatermacher im deutschsprachigen Raum. Seine charakteristisch-markanten Puppen baut er immer noch selbst und erweckt sie bei jedem Auftritt mit vollem Einsatz zum Leben.

Begonnen hat er in der Off-Theaterszene Wiens. 2012 ehrte man ihn für sein Puppentheaterstück "F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig" mit dem "Nestroy Preis" - dem wichtigsten Theaterpreis Österreichs. Mittlerweile gastiert er mit seinen einzigartigen Puppentheater-Inszenierungen am Burgtheater Wien, am Münchner Residenztheater, am Schauspielhaus Zürich und vielen anderen großen Theaterhäusern.

Nikolaus Habjan: "Jeder Mensch erkennt sich in dem Herrn Karl eigentlich irgendwann, irgendwie und das tut dann sehr weh."

Regie SIMON MEUSBURGER
Puppenbau und -spiel NIKOLAUS HABJAN
bosco, Bürger- und Kulturhaus Gauting
Oberer Kirchenweg 1, 82131 Gauting
Kabarett heute

Freising: Teresa Reichl

Teresa Reichl

Sie ist wortgewandt, sie ist niederbayerisch und sie kann was. Das behauptet die Kabarettistin Teresa Reichl provokant im Titel ihres Debütprogramms „Obacht, i kann wos!“. Und sie hält Wort, wenn sie in Anlehnung an Ereignisse aus ihrem bisherigen Leben Fragen aufwirft mit denen sie andere, aber vor allem sich selbst schmerzhaft auseinandernimmt.

Warum sind eigentlich alle Gedichte, die man im Germanistikstudium so liest, von Männern? Warum denken immer noch Leute, dass auf dem Dorf eh alle verwandt sind? Wie ist das Aufwachsen in einem 400-Seelen-Dorf, wenn ALLE den großen Bruder und die Eltern kennen?

Was, wenn die Dorf Jugend vorwiegend eines aus einem macht: eine hervorragende Lügnerin. Wann hört das Wort „Mädchen“ auf, als Beleidigung zu funktionieren? Und was denken sich berühmte Bands, wenn ihre Fans hässlich sind?

Teresa Reichl befragt sich und ihr Publikum, ohne Angst davor zu haben, keine Antworten zu finden. Denn sie hat das Dorfleben mit in die Stadt, die klassischen Geschlechterrollen mit in die Emanzipation genommen und ist dabei, herauszufinden, wie man denn so zu leben hat als Feministin, Rampensau, Studentin, Frau und Dorfkind – und wer eigentlich ein Recht hat, ihr irgendwas vorzuschreiben?

Teresa Reichls amüsante Bestandsaufnahme nach fast einem Vierteljahrhundert Frauenleben schlägt mit Leichtigkeit den Bogen zwischen den Publikums-Generationen und führt jeden mühelos an bis dato noch unbekannte oder unbeliebte Themenwelten heran. Wer einen Abend mit ihr erlebt hat, versteht plötzlich die Dynamik hinter Religionen (oder auch Verschwörungstheorien), der Spagat ist keine Illusion und Feminismus ist kein Schimpfwort mehr.

Lindenkeller
Veitsmüllerweg 2
85354 Freising
Konzert heute

Erding: Pam Pam Ida & das Silberfischorchester

Pam Pam Ida & das Silberfischorchester
Drei Kurzalben veröffentlichen Pam Pam Ida dieses Jahr und gehen mit neuer Musik auf Tour. Unter dem Motto KOA MOANG fragen sie Euch: Könnt Ihr feiern, als gäbe es kein Morgen? Und könnt Ihr trotzdem alles dafür tun, dass es ein Morgen gibt? Pam Pam Ida wird Euch beides sehr leicht machen. Die Konzerte lassen Euch wie immer so fühlen, als wärt Ihr vorher noch nie auf einem gewesen. Mit oder ohne Silberfischorchester ist seelische Verzückung garantiert. Und die Texte beschäftigen Euch noch so lange, bis Ihr die vielen Schichten der Lyrik durchdrungen habt. Ganz unten wartet die Botschaft, die so wichtig ist: Wir brauchen wieder ein Morgen. Für uns alle. Keine Sorge, es ist nicht alles neu und politisch, den Schultertanz spielen sie weiterhin. Obwohl – gibt es unpolitische Musik? Wenn man beide Ohren fest zuhält, vielleicht. Also wie sieht’s aus? Koa Moang?

Über Pam Pam Ida
Pam Pam Ida ist vielleicht das einzige Projekt im Dialektkosmos, das sich weniger der Partyunterhaltung oder gefühliger Hymnen verpflichtet sieht, sondern richtig gern neue Wege im Popdschungel beschreitet. Yes gefällig aber no Anpassung an kapitalistische Marktideologien. Manchmal schaffen sie diesen Spagat sogar. Zumindest sagen das die ausverkauften Konzerte und viele Streaming-Abonnent*innen. Vielleicht haben sie also recht. Aber wer mag schon so abgehobene Besserwisser*innen? Die Wahrheit über Kunst liegt am Ende ja doch im Auge (oder Ohr) der*s Betrachtenden.
Stadthalle Erding
Alois-Schießl-Platz 1, 85435 Erding
Konzert heute

Memmingen: Kärbholz

KärbholzDas Leben ist ein Wunschkonzert! Unter dem Motto kommen Kärbholz ins Kaminwerk und spielen von den Fans gewählte Songs!
Mit den beiden Alben Kapitel 10: Wilde Augen und Kapitel 11: Barrikaden waren Kärbholz bekanntlich nicht untätig. Beide Alben wurden mit einer eigenen Live-Tour vorgestellt. Volle Hütten und der Beweis: Kärbholz sind und bleiben live eine Macht. Der Zyklus der beiden Longplayer findet nun seinen vorläufigen Höhepunkt, wenn die Band im April 2024 auf sechs Konzerten das Best-of der beiden Werke live präsentiert. Eines dieser Konzerte kommt ins Kaminwerk.
Wie die Songauswahl aussehen wird, liegt in den Händen der Fans. Per Online-Voting haben die Besucher die Möglichkeit, ihre persönlichen Must-Plays zu wählen, die "Gewinner" werden live gespielt - das Leben ist eben doch ein Wunschkonzert.

Kaminwerk
Kulturzentrum MM e.V.
Anschützstraße 1
D-87700 Memmingen
Konzert heute

Kaufbeuren: JOHANNA SUMMER - RESONANZEN

JOHANNA SUMMER: RESONANZENSOLO-PIANO
Mit ihrer improvisatorischenAnnäherung an die „Kinder-szenen“ Robert Schumannsverblüffte und begeisterte diePianistin Johanna Summer An-fang 2020 Zuhörerinnen undZuhörer, Medien und Kolle-ginnen und Kollegen aus ver-schiedensten Richtungen glei-chermaßen. Klassikstar Igor Levit schwärmt über das Debütalbum „Schumann Kalei-doskop“: „Johanna Summer ist eine herausragende Jazz-pianistin. Sie ist so zentriert und bei sich, geht so sou-verän und frei mit dem Material um und trifft doch dieganze Zeit ihren eigenen Ton.“„Resonanzen“ erweitert und vertieft Johanna Summersganz eigenen Ansatz des improvisatorischen Weiter-Er-zählens der Musik klassischer Komponisten. Das Programmspannt einen weiten Bogen, ausgehend von Bach überBeethoven, Schubert, Tschaikowski, Grieg und Ravel bis zuSkrjabin, Mompou und Ligeti. Summers tiefe Durchdrin-gung der beiden Welten Komposition und Improvisationhat ihren Ursprung in ihrer musikalischen Entwicklung. Inder Kindheit und Jugend beschäftigte sie sich am Klavierviel mit klassischer Musik und kam erst später, dann abermit starkem Fokus, zum Jazz und dem freien Spiel.
Stadtsaal
Augsburger Str. 2, 87600 Kaufbeuren
Konzert heute

Gröbenzell: Spark, die klassische Band & Valer Sabadus, Countertenor

Spark, die klassische Band & Valer Sabadus, Countertenor
Die klassische Band Spark schlägt einen spannenden Bogen von barocken Originalkompositionen zu mitreißenden eigenen Arrangements. Fans lieben die Gruppe für ihre temperamentvollen Auftritte. Mit seinem überirdischen Gesang beschwört der Countertenor Valer Sabadus die Vision eines musikalischen Paradieses. Der Sänger erhielt den Händel-Preis der Stadt Halle, übernimmt Kastraten-Partien bei wichtigen Barock-Festivals und steht bei Sony Classical unter Vertrag.

„Das ist pure Lebenslust! Ihr intelligenter Irrwitz, ihre mitreißende Musizierfreude und brillante Virtuosität sind unwiderstehlich.“ (BR Klassik)
Konzertsaal der Rudolf-Steiner-Schule
Spechtweg 1
82194 Gröbenzell
Kabarett heute

Ebersberg: Gunkl

Gunkl

Irgendwie sind wir Menschen ziemlich eng im Würgegriff der Hilfszeitwörter. Also, nicht der Wörter selbst, aber das, was damit beschrieben wird, das bestimmt sehr stark das Terrain, in dem unser Handeln abläuft; Können, Müssen und Wollen. Wer alles weiß und kann, aber nichts will, wird nix tun. Gut, außer er muss. Aber dann macht er nur so lange, bis er nicht mehr muss. Und wenn er alles weiß und kann, wird er sich das so einrichten, daß er immer weniger muss, und dann wird er mit der Zeit auch nix mehr machen. Und so zu leben, also das muss man schon echt wollen.

Der Wiener Kabarettist Günther Paal alias Gunkl ist der „Philosoph unter den Kabarettisten“, ein „Gehirnakrobat“, in dessen Bann das Publikum die Lust am Denken in vollen Zügen genießt. Künstler und Besucher verlieren sich förmlich in einer Gedankenwelt, in der alles erlaubt ist, was Gunkl nicht verboten hat. Der passionierte Bühnenmensch beeindruckt durch minimalistische Ästhetik, gab schon bei Alfred Dorfers TV-Show „Donnerstalk“ den „Experten für eh alles“, tritt gern auch mi Kollegen wie Harald Lesch auf und ist vielfach ausgezeichnet (Deutscher Kabarettpreis, Salzburger Stier, Prix Pantheon).
Altes Kino Ebersberg
Eberhardstraße 3, 85560 Ebersberg
Museen heute

Museum Fürstenfeldbruck: Goldene 20er? Die Weimarer Republik in der Provinz

Goldene 20er? Die Weimarer Republik in der Provinz
Ausstellung Museum Fürstenfeldbruck
vom 27. Oktober 2023 bis 09. Juni 2024
Der Erste Weltkrieg (1914-1918) und sein als demütigend empfundenes Ende hinterließen eine traumatisierte Gesellschaft. Mangel, Spanische Grippe und Revolutionen prägten die schwierige Anfangszeit der Weimarer Republik. 1923 gilt als Schreckens- und Wendejahr: Die Inflation erreichte schwindelnde Höhen. Panik und Existenzängste waren die Folgen. Die politische Unzufriedenheit gipfelte im November 1923 in Hitlers gescheitertem Putschversuch.
Auf die überstandene Krise folgten ein wirtschaftlicher Aufschwung und eine unvergleichliche kulturelle Blüte. Die „Goldenen Zwanziger“ stehen für eine nie zuvor dagewesene Leichtigkeit und Lebenslust. Der Krieg hatte viele Prozesse beschleunigt, die vor 1914 bereits begonnen hatten, wie etwa die Emanzipation der
Frauen, die Entstehung einer konsumorientierten Dienstleistungsgesellschaft oder technische Neuerungen. Auch in der Kunst wurden ganz neue Wege beschritten. Leider war die Phase der Stabilisierung nicht von langer Dauer.

Der Börsencrash von 1929, der eine weltweite Wirtschaftskrise auslöste, beendete das euphorische Lebensgefühl. Die Arbeitslosenzahlen schnellten in die Höhe.
Die völkisch-nationale Bewegung, die der Republik von jeher feindlich gegenüberstand, nutzte die Situation propagandistisch für ihre Zwecke. Am Ende stand das Versagen vieler Politiker und die „Machtüberlassung“ an die Nationalsozialisten 1933.
Unser Geschichtsbild ist geprägt durch den Blick auf die Metropolen. Aber wie gestaltete sich die kurze Phase der Weimarer Republik in der Provinz? Wie reagierte eine kleinstädtische Bevölkerung im Schatten der „Hauptstadt der Bewegung“ auf die große Politik? „Babylon Bruck“ oder rückständige Provinz? Die Ausstellung spannt mit spannenden Objekten und interaktiven Stationen einen Bogen vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Aufstieg der Nationalsozialisten.

Museum Fürstenfeldbruck
Fürstenfeld 6
82256 Fürstenfeldbruck
Abbildung:

- Demonstration zu Ehren des ermordeten bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner in Fürstenfeldbruck, 27.2.1919
Museum Fürstenfeldbruck
Am Tag nach der Beerdigung Kurt Eisners fand in Fürstenfeldbruck vor dem Rathaus eine gesonderte Trauerfeier statt, zu der der örtliche Soldaten- und Arbeiterrat eingeladen hatte.
Museen heute

Buchheim Museum Bernried: Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg (1895–1969). Porträt eines Malerlebens



Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg (1895–1969). Porträt eines Malerlebens
Buchheim Museum BernriedAusstellung vom 03. März 2024 bis 09. Juni 2024

Bernried – Franz Sales Gebhardt-Westerbuchberg hat ab 1934 viele Jahre in einem Bauernhof oberhalb des Chiemsees als Maler-Landwirt gewirkt. Erst ab 1952 konnte er sich ausschließlich auf die Malerei konzentrieren. Die Ausstellung speist sich bis auf eine Ausnahme aus Werken der Sammlung von Joseph Hierling. Sie präsentiert neben Landschaften, Stillleben und biblischen Historien eine große Zahl von
Selbstporträts Gebhardt-Westerbuchbergs. Wie kaum ein anderer Zeitgenosse der »verschollenen Generation« hat er sich über seine Selbstbildnisse so intensiv und schonungslos mit seinem Erscheinungsbild auseinandergesetzt. Ferner wird der in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gemalte Tyll-Zyklus zu sehen sein.

Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg fand durch die Internierung im Ersten Weltkrieg in England und den Zeichenunterricht des Bildhauers G. A. Bredow zur Malerei. Seine Lehrjahre an der Münchner Akademie waren von der konservativen Kunst von Adolf Hengeler und Carl Johann Becker-Gundahl geprägt. Bei einer Reise durch Spanien lernte er 1927/28 die dortige Landschaft kennen, die ihn als Maler stark beeinflusste, und er studierte dort die Malerei von Velázquez. Kaum hatte er sich als Maler und Landwirt auf dem Westerbuchberg niedergelassen, musste er während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsberichterstatter einrücken. Nach 1945 befreite er sich unter anderem mit dem Tyll-Zyklus und mit den
Monotypien zur Passion von den Erlebnissen der Kriegsjahre. Ein Hauptwerk jener Zeit ist das monumentale Triptychon der Kreuzigung. In seiner späten Malerei entstehen zahlreiche Überblickslandschaften, in denen er sich an Jean-Baptiste Camille Corot orientiert.

Buchheim Museum
Am Hirschgarten 1,82347 Bernried am Starnberger See
Abbildungen:

- Franz S. Gebhardt­-Westerbuchberg
Südlicher Fischerhafen, 1955-58
Öl auf Leinwand
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild­-Kunst, Bonn 2024
- Franz S. Gebhardt­-Westerbuchberg
Zum 29. Januar 1953, 1953
Öl auf Leinwand
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild­-Kunst, Bonn 2024
- Franz S. Gebhardt­-Westerbuchberg
Ein weiterer Narrenstreich Tylls, aus der Serie Tyll-Zyklus, 1949
Öl auf Hartfaser
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild­-Kunst, Bonn 2024
Museen heute

Cham: EINE LETZTE GENERATION — SEE- UND KLANGWELTEN

EINE LETZTE GENERATION — SEE- UND KLANGWELTENAndreas Feist, Mariko Takahashi, Stefan Winter
Die Ausstellung „Eine letzte Generation – See- und Klangwelten“ der Künstler*innen Andreas Feist, Mariko Takahashi und Stefan Winter verwandelt das Cordonhaus in eine begehbare Skulptur. In seinem Inneren führen verschlungene Wege zum Ursprung des Lebens, zu Wasser und zu Luft. Das Münchner Künstler-Trio Andreas Feist (Bildende Kunst/Aktionskunst), Mariko Takahashi und Stefan Winter (Klangkunst) verbindet Aktion und Installation mit Video- und Klangkunst zu einem immersiven Raumerlebnis.
“Wir wollen die Besucherinnen und Besucher dieser Ausstellung nicht nur als Zuschauerin und Zuschauer einladen, sondern auffordern teilzunehmen, mitzuwirken und aktiv die von uns geschaffene Welt zu sehen, zu hören und mit Leben zu erfüllen“, beschreiben die Künstler*innen ihre Motivation.
Die Zusammenarbeit zwischen Feist, Takahashi und Winter, die aus unterschiedlichen künstlerischen Bereichen kommen, basiert auf dem Grundprinzip, zunächst getrennt zu entwickeln und dann gemeinsam Plastiken, Video-, Installations- und Klangkunst zu schaffen, die mit den Räumen eine allumfassende Einheit bilden.

Das Publikum ist eingeladen, durch die Installation zu wandern, sich mit ihr auseinanderzusetzen, mit ihr zu interagieren und sich spielerisch auf sie einzulassen. In einer wechselseitigen Beziehung sorgen die Besucher dafür, dass die künstlerische Konzeption mit Leben gefüllt wird.
Der Einfluss des Künstlertrios beschränkt sich auf die Festlegung der Parameter, was gewollt und gewünscht ist. Es liegt am Publikum, die angebotene Aktion zu nutzen und individuell zu beleben.

Cordonhaus Städt. Galerie MuseumPropsteistraße 46, 93413 Cham
Museen heute

Penzberg: Heinz Kreutz: Frankfurt, Paris, Penzberg

Heinz Kreutz: Frankfurt, Paris, Penzberg

Ausstellung vom 23. März 2024 bis 23. Juni 2024Museum Penzberg – Sammlung Campendonk, Am Museum 1, 82377 Penzberg
Der Maler Heinz Kreutz (1923–2016) ist vor allem für seine neoexpressionistischen und informellen Gemälde und Zeichnungen bekannt. Er gehörte mit K.O. Götz, Otto Greis und Bernard Schultze zum Kreis jener Künstler, die mit ihren ungegenständlichen Arbeiten neue Akzente
in der deutschen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg setzten. Mit einer gemeinsamen Ausstellung 1952 in der Frankfurter Zimmergalerie Franck wurden sie als „Quadriga“ bekannt und trugen ganz wesentlich zur Entwicklung der informellen Malerei in der jungen Bundesrepublik bei.
Zeit seines Lebens veränderte Kreutz immer wieder die eigene Technik und Ausdrucksform. So entwickelte er ein facettenreiches Werk, das um die Ergründung der Eigenschaften von Farben kreist und das scheinbar grundverschiedene geistige und ästhetische Vorbilder, von Rubens über Goethe bis hin zu Schopenhauer, durch Bezugnahmen würdigt. Seine vielen Reminiszenzen haben auch eine biografische Bewandtnis: Als junger Mann verbrachte Heinz Kreutz nach kurzem Kriegsdienst in Stalingrad zwei Jahre verwundet im Lazarett. Durch kleine Zigarettenbildchen lernte er die von den Nazis verfemte Kunst der Moderne kennen. Im Grauen des Krieges waren ihm die Bilder von Monet, Kandinsky oder Cézanne offenbar ein heilender Trost. Kreutz begann zu zeichnen und widmete sich ab Ende des Krieges der eigenen Malerei. Nach seiner vom Schrecken geprägten Jugend gelang es ihm, mit seinen farbenfrohen Werken und durch seine ungebrochene Motivation und Experimentierfreudigkeit Deutschlands kulturellen Neuanfang mitzugestalten.
Die Ausstellung mit über 60 Werken ist in Kooperation mit dem MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg entstanden. Seit 2022 befindet sich der künstlerische Nachlass von Heinz Kreutz in der MKM Stiftung, aus deren Beständen anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers von September 2023 bis Februar 2024 eine große Retrospektive gezeigt wurde.
Dass diese jetzt auch in Penzberg zu sehen ist, verdankt das Museum der freundlichen Leihbereitschaft des Duisburger Hauses. Mit Penzberg und seinem Museum ist Kreutz auf persönliche Weise eng verbunden gewesen: Vierzig Jahre hat er im nahen Antdorf gewohnt und mit dem Penzberger Verein „Kunstzeche Penzberg“ zwei große Ausstellungen im Museum veranstaltet: 2002 präsentierte er im Museum sein künstlerisches Werk, nachdem er mit seiner Frau Dorothea Kreutz im Jahr 2000 ihre Sammlung antiker Teppiche gezeigt hatte. Seit 2003 war er Ehrenmitglied der Kunstzeche.
Neben einem zur Duisburger Ausstellung entstandenen Katalog vermittelt ein Audioguide Hintergründe zu ausgesuchten Werken und zitiert aus Schriftstücken des Künstlers. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Katharina Zimmermann (Sammlung Ströher) und Dr. Anette Völker-Rasor (Kunstzeche Penzberg e.V.) in Zusammenarbeit mit Museumsleiterin Annette Vogel.

Museum Penzberg – Sammlung Campendonk, Am Museum 1, 82377 Penzberg
 
Abbildungen:

Heinz Kreutz "Farben in der Gnade des Lichts", 2004
Öl auf Leinwand, 60 x 65 cm
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, MKM
Stiftung, Nachlass Heinz Kreutz
© Nachlass Heinz Kreutz,
Foto: Henning Krause, Köln

Heinz Kreutz "Rot-Rosa", 1960-61
Öl auf Leinwand, 85 x 95 cm
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, Sammlung Ströher
© Nachlass Heinz Kreutz,
Foto: Henning Krause, Köln
Museen heute

Franz Marc Museum: MIT ANDEREN AUGEN

MIT ANDEREN AUGENAbschiedsausstellung von Cathrin Klingsöhr-Leroy mit 4 Kuratorinnen

Ausstellung vom 24. März 2024 bis 30. Juni 2024
Franz Marc Museum, Kochel am See

Die Künstlerin Karin Kneffel, die Romanistin Barbara Vinken und die Kunsthistorikerinnen Cathrin Klingsöhr-Leroy und Julia Voss werfen einen frischen Blick auf die Sammlung des Franz Marc Museums. Die Ausstellung „Mit anderen Augen“ versucht mit einem unkonventionellen Ansatz neue Perspektiven zu öffnen: Vier Kuratorinnen sind dazu eingeladen, in der Sammlung des Franz Marc Museums Aspekte hervorzuheben, die sie in ihrer wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeit aktuell beschäftigen. Dabei geht es nicht um eine klassisch kunsthistorische Sichtweise, sondern um einen Blick „von außen“.

Die Künstlerin Karin Kneffel inszeniert Bilder aus ihrer Serie Face of a woman, head of a child in Kombination mit Darstellungen von Mutter und Kind aus der Zeit des Expressionismus, mit Bildern und Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck, Paula Moderson-Becker, Max Beckmann, Franz Marc, Otto Müller.

Die Romanistin, Gender – und Modeforscherin Barbara Vinken kommentiert Werke von Else Lasker-Schüler, Otto Dix, Alexej von Jawlensky u.a. vor dem Hintergrund ihrer aktuellen Publikationen zum subversiven Charakter der Mode seit der französischen Revolution.

Die Kunsthistorikerin Julia Voss und Kennerin des Werks von Hilma af Klint, stellt Aquarelle dieser Künstlerin Bildern Wassily Kandinskys gegenüber. Beide waren zur gleichen Zeit, um 1910, Vorreiter auf dem Weg in die abstrakte Malerei – ohne dass sie sich jemals begegnet wären.
Cathrin Klingsöhr-Leroy, Direktorin des Franz Marc Museums, gestaltet ein Kapitel zur Spiritualität der Pflanzen. Im Zentrum steht eine Arbeit von Wolfgang Laib (Pollenberg), konfrontiert mit einem Gemälde von Paul Klee, „Wachstum der Nachtpflanzen“. Diese Werke wie die kalligraphischen Baumbilder von Leiko Ikemura oder die Naturnotizen von Peter Handke, sowie die Skulpturen von Anna Moll zeigen einen achtsamen Blick auf die Pflanzen im Bewusstsein ihrer spirituellen Kraft.

Als jeweils in sich geschlossene thematische Räume werden diese Mikroausstellungen in die ständige Sammlungspräsentation eingeschoben und unterbrechen den gewohnten Parcours mit unerwarteten Sichtweisen und Perspektiven. Anstelle einer großen Ausstellung mit zahlreichen Leihgaben wird so der Versuch unternommen, neue Erkenntnisse über „fremde“ Blicke und ungewohnte Impulse zu gewinnen.

Franz Marc Museum – Kunst im 20. Jahrhundert
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel a. See
Abbildungen:

- Hilma af Klint, No. 124, 8 December 1916, The Hilma af Klint Foundation
- Hilma af Klint, No. 131, 9 December 1916, The Hilma af Klint Foundation
Museen heute

Haus der Kunst: Liliane Lijn. Arise Alive

Liliane Lijn. Arise Alive

Austellung vom 05. April 2024 bis 22. September 2024Haus der Kunst München

„Arise Alive“ ist die erste institutionelle Einzelausstellung dieser Größen­ordnung von Liliane Lijn (geb. 1939, New York City, USA), die einen Überblick über ihre sechs Jahrzehnte umfassende Karriere gibt. Ihr Werk zeigt eine Verbundenheit mit surrealistischen Ideen, antiken Mythologien und feministischem, wissenschaftlichem und sprachlichem Denken. Ein Schwerpunkt von Lijns Arbeit ist die Frage, wie das Unsichtbare sichtbar gemacht werden kann, wobei Lijn neueste Materialien einsetzt und mit Reflexion, Bewegung und Licht experimentiert. Sie erforscht die Un­sicht­bar­keit, indem sie die Visualisierung von elektronischen Wellen, Kräften, Vibra­tionen, Licht und Klang nutzt. Bevor sie sich in London niederließ, lebte Lijn in Paris und Athen, wo sie zu einer Gruppe von Künstler*innen und befreundeten Dichter*innen gehörte, die die kinetische Kunstbewegung definierten – eine Be­wegung, die mit Raum­fahrt­tech­nologie und kosmischer Spiritualität verbunden ist. In dieser Zeit experimentierte Lijn als eine der ersten Künstlerinnen mit kinetischer Bildhauerei, was ihr lebenslanges Engagement für das Verständnis von Energie begründete. Die Materialien, die sie ver­wendet – unkonventionelle und oft industrielle Materialien wie Kunststoffe, Prismen und Kupferdraht – sind ein wesentlicher Bestand­teil der Ideen, die sie erforscht und werden zu einer Quelle, in der sie experimentieren kann. Die Künstlerin arbeitet außerdem überwiegend in Serien, was ihr die Möglichkeit gibt, ihre komplexen Ideen, Experimente und den vielfältigen Einsatz von Materialien durch Wiederholungen des­selben Werktyps zu erkunden.
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
80538 München

Abbildung:
- Liliane Lijn. Arise Alive
Conjunction of Opposites: Woman of War and Lady of the Wild Things, 1986
Foto: Stephen Weiss
Courtesy Liliane Lijn
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Konzert heute

Schloss Seefeld: Victor Nicoara (Klavier)

Busoni und seine Helden - mit Victor Nicoara am Klavier

Victor Nicoara (Klavier)

Busoni – Klaviervirtuose und genialer Komponist, der historische Musiktraditionen mit Experimenten des frühen 20. Jh. zu verschmelzen wusste.

2024 jährt sich zum 100. Mal der Todestag von Ferruccio Busoni. Er war weit mehr als nur ein berühmter Klaviervirtuose und Bearbeiter: Er war vor allem ein genialer Komponist, der historische Musiktraditionen mit Experimenten des frühen 20. Jahrhunderts zu verschmelzen wusste, ohne sich je einer der bekannten Formen unterworfen zu haben.

Victor Nicoara ist ein leidenschaftlicher Verfechter weniger bekannter Werke. In seinem ersten Soloalbum mit Originalwerken von Ferruccio Busoni, das 2021 beim Label Hänssler Classic erschien, festigte er seinen Ruf als hochkarätiger und überzeugender Busoni-Interpret. Namhafte Medien, darunter u.a. die Zeitschriften Gramophone und Limelight, Süddeutsche Zeitung, die Rundfunkanstalten ORF, NDR, RBB, lobten die interpretatorische Tiefe, die beeindruckende Klangfarbenpalette und die pianistische Meisterschaft.
Solokonzerte führten ihn durch ganz Europa und den Nahen Osten. Er arbeitet mit international bekannten Künstlern und Orchestern zusammen.
Nicoaras Vielseitigkeit zeigt sich auch in seiner erfolgreichen Arbeit als Komponist. So sind Werke für Klavier, Kammermusikensembles und Orchester entstanden. Daneben hat er mehrere Soundtracks für Filme (u.a. „Die Kreuzersonate“ (2018)) und Musik für diverse Webserien und Hörbücher geschrieben. Eine langjährige Theater-/Film- und Musikpartnerschaft verbindet ihn mit dem Schauspieler und Produzenten Jon Kiriac (Berlin). So war er bei mehreren Spielfilmen musikalischer und dramaturgischer Berater. Sein besonderes Interesse hat das Harmonium geweckt, mit dem er häufig in Orchester- und Opernszenen auftritt, zuletzt in Korngolds „Die tote Stadt“ (Theater Bremen).

Nicoara möchte sich zukünftig noch weiter in Busonis Musik vertiefen. So ist die Realisierung einer neuen Fassung für Klavier solo der „Fantasia Contrappuntistica“ ( Busonis Idee, die unvollendete Schlussfuge aus Bachs „Kunst der Fuge“ zu vollenden) geplant. Ferner möchte er die Werke von Philipp Jarnach, einem vergessenen Schüler Busonis, und von E. W. Korngold erkunden.
Nicoara wurde in Bukarest geboren, schloss sein Studium am Royal College of Music in London mit dem Master in Klavier und Komposition ab. Er lebt heute in Berlin.
Schloss SeefeldGraf-Toerring-Seefeld-Straße 11, 82229 Seefeld
Kabarett heute

Freising: Teresa Reichl

Teresa Reichl

Sie ist wortgewandt, sie ist niederbayerisch und sie kann was. Das behauptet die Kabarettistin Teresa Reichl provokant im Titel ihres Debütprogramms „Obacht, i kann wos!“. Und sie hält Wort, wenn sie in Anlehnung an Ereignisse aus ihrem bisherigen Leben Fragen aufwirft mit denen sie andere, aber vor allem sich selbst schmerzhaft auseinandernimmt.

Warum sind eigentlich alle Gedichte, die man im Germanistikstudium so liest, von Männern? Warum denken immer noch Leute, dass auf dem Dorf eh alle verwandt sind? Wie ist das Aufwachsen in einem 400-Seelen-Dorf, wenn ALLE den großen Bruder und die Eltern kennen?

Was, wenn die Dorf Jugend vorwiegend eines aus einem macht: eine hervorragende Lügnerin. Wann hört das Wort „Mädchen“ auf, als Beleidigung zu funktionieren? Und was denken sich berühmte Bands, wenn ihre Fans hässlich sind?

Teresa Reichl befragt sich und ihr Publikum, ohne Angst davor zu haben, keine Antworten zu finden. Denn sie hat das Dorfleben mit in die Stadt, die klassischen Geschlechterrollen mit in die Emanzipation genommen und ist dabei, herauszufinden, wie man denn so zu leben hat als Feministin, Rampensau, Studentin, Frau und Dorfkind – und wer eigentlich ein Recht hat, ihr irgendwas vorzuschreiben?

Teresa Reichls amüsante Bestandsaufnahme nach fast einem Vierteljahrhundert Frauenleben schlägt mit Leichtigkeit den Bogen zwischen den Publikums-Generationen und führt jeden mühelos an bis dato noch unbekannte oder unbeliebte Themenwelten heran. Wer einen Abend mit ihr erlebt hat, versteht plötzlich die Dynamik hinter Religionen (oder auch Verschwörungstheorien), der Spagat ist keine Illusion und Feminismus ist kein Schimpfwort mehr.

Lindenkeller
Veitsmüllerweg 2
85354 Freising
Konzert heute

Gröbenzell: Spark, die klassische Band & Valer Sabadus, Countertenor

Spark, die klassische Band & Valer Sabadus, Countertenor
Die klassische Band Spark schlägt einen spannenden Bogen von barocken Originalkompositionen zu mitreißenden eigenen Arrangements. Fans lieben die Gruppe für ihre temperamentvollen Auftritte. Mit seinem überirdischen Gesang beschwört der Countertenor Valer Sabadus die Vision eines musikalischen Paradieses. Der Sänger erhielt den Händel-Preis der Stadt Halle, übernimmt Kastraten-Partien bei wichtigen Barock-Festivals und steht bei Sony Classical unter Vertrag.

„Das ist pure Lebenslust! Ihr intelligenter Irrwitz, ihre mitreißende Musizierfreude und brillante Virtuosität sind unwiderstehlich.“ (BR Klassik)
Konzertsaal der Rudolf-Steiner-Schule
Spechtweg 1
82194 Gröbenzell
Konzert heute

Gröbenzell: Gankino Circus: Die Letzten ihrer Art

Gankino Circus: Die Letzten ihrer Art

„Die Letzten ihrer Art“ heißt das Bühnenprogramm, mit dem Gankino Circus landauf, landab für Furore sorgen. Der Titel trifft den Nagel auf den Kopf: vier virtuose Musiker, begnadete Geschichtenerzähler und kauzige Charakterköpfe, ein hinreißend verqueres Bühnengeschehen, handgemachte Musik und eine große Portion provinzieller Wahnsinn – wo, bitteschön, gibt’s das heute noch? Rasante Melodien, schräger Humor und charmante Bühnenfiguren sind die zentralen Zutaten ihres einzigartigen Konzertkabaretts – ein Genre, das die Ausnahmekünstler aus dem fränkischen Dietenhofen nicht nur erfunden, sondern mittlerweile zur kultverdächtigen Kunstform erhoben haben.

Im Zentrum stehen das von schrägen Gestalten bevölkerte Örtchen Dietenhofen und die vier Protagonisten, die das staunende Publikum durch den Abend begleiten. Da ist der Sänger, Saxophonist und begehrteste Junggeselle Dietenhofens: der elegante Arztsohn Dr. Simon Schorndanner junior. Auch Percussion-Tausendsassa Johannes Sens und Maximilian Eder aus der traditionsreichen Dynastie der Eders geben sich die Ehre. Und Gitarrist und Gruppenleiter Ralf Wieland spinnt mit seinen skurrilen Geschichten den roten Faden, der sich durch das außergewöhnliche Bühnengeschehen zieht. Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichten ist das Dietenhofener Wirtshaus „Zur heiligen Gans“, das nicht nur das Wohnzimmer der vier Künstler ist, sondern auch Keimzelle des fränkischen Rock’n’Roll und Wirkungsstätte vom Weizen-Charly, dem Wirt und Dorfheiligen in Personalunion.

Neben schelmischen Anekdoten aus dem Dietenhofener Universum, halsbrecherischer Akrobatik und einer spektakulären Enthüllung, in deren Zentrum eine Bohrmaschine steht, spielt die Musik eine zentrale Rolle. Die mitreißenden Songs und Instrumentalstücke bilden nicht nur den musikalischen Rahmen des Bühnengeschehens, sondern sind wesentlicher Teil der Handlung: Sie erzählen ihre eigenen Geschichten und geben jedem Protagonisten Raum, sich auf seine ganz individuelle Art und Weise in die Herzen der Zuschauer zu spielen.

Virtuos und melancholisch, avantgardistisch und radikal unangepasst – die Musik der vier fränkischen Künstler, die schon seit ihrer frühen Jugend zusammen musizieren, ist eine Liebeserklärung an ihre Heimat. Und an die Heimat anderer Menschen. Denn das musikalische Spektrum ihrer Lieder reicht weit hinaus über die bayerischen Grenzen: Zahllose Konzerte auf Kabarett-, Theater- und Festivalbu?hnen fu?hrten Gankino Circus durch ganz Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Ungarn, die Ukraine, Bulgarien, Serbien, Kasachstan, Kirgisien, Armenien und die Schweiz. 2015 repräsentierte der fränkische Exportschlager sogar die deutsche Musikkultur auf der EXPO in Mailand. 2019 wurden Gankino Circus mit dem renommierten Deutschen Weltmusikpreis RUTH (vergeben vom MDR und Deutschlands größtem Weltmusik-Festival, dem Rudolstadt-Festival) und dem Weltmusikpreis Creole Bayern (vergeben von der Stadt Nürnberg) ausgezeichnet.
STOCKWERK
Oppelner Str. 3-5, 82194 Gröbenzell
Echo
Freitag, 19.04.2024

Landsberg: Der Herr Karl - Nicht nur ein österreichisches Phänomen

Landsberg. Über das Ein-Personen-Stück „Der Herr Karl“, das im Grunde ein Monolog ist, zu schreiben oder zu reden und Helmut Qualtinger nicht zu erwähnen, wäre so, als würde man über ein Festmahl referieren und dabei dessen Zutaten unterschlagen. Nicht nur, weil Qualtiger neben Carl Merz einer der Autoren dieser bitterbösen Real-Satire ist, sondern, weil die...
Film
Donnerstag, 18.04.2024

CIVIL WAR

Eine Momentaufnahme einer einst undenkbaren Entwicklung: In Amerika herrscht Bürgerkrieg.Das Land ist über jede Vorstellung hinaus zerrüttet. Die Kriegsjournalisten Lee (Kirsten Dunst) und Joel (Wagner Moura) werden Zeugen von desaströsen Entwicklungen – denn ein brutaler Konflikt droht ein gänzlich unvorbereitetes Land in Schutt und Asche zu legen. Intensive undnicht loslassende...
Interview
Donnerstag, 18.04.2024

220. Notos Quartett - „Wir kennen keine Widrigkeiten, nur Herausforderungen“

„Whow! Ein musikalisches Ereignis, hochvirtuos, mit Verve und Spirit, vor begeistertem Publikum“, war zu Beginn dieses Jahres anlässlich des Auftritts des Notos Quartetts in Leutkirch in der „Schwäbischen Zeitung“ zu lesen. 2007 gegründet haben Sindri Lederer (Violine), Andrea Burger (Viola), Philipp Graham (Cello) und Antonia Köster (Klavier)...
Echo
Mittwoch, 17.04.2024

Fürstenfeld: Hessisches Staatsballett - Boléro / I'm afraid to forget your smile

Fürstenfeld. Ravels „Bolero“ ist eines der meist gespielten Stücke des Konzertrepertoires weltweit, war aber im Vorfeld als Ballettmusik gedacht und wurde entsprechend im November 1928 in Paris uraufgeführt. Ein Jahr später gab es dann in den USA die erste Konzertaufführung. Über sein populärstes Werk soll Maurice Ravel einmal zu Arthur Honegger gesagt haben:...
Interview
Dienstag, 16.04.2024

219. Lisa Wulff - „Die Kraft von Musik ist unerschöpflich“

Lisa Wulff gehört zur jungen Garde von aufstrebenden Jazzmusikerinnen, deren Präsenz weit über das Genre hinausreicht. Sie spielt Bass, komponiert, singt und leitet eigene Formationen.Ein Jahr ist es her, da erhielt Lisa Wulff in Bremen den deutschen Jazzpreis als Bassistin des Jahres. Die Bremerin arbeitet seit Jahren regelmäßig mit der NDR Bigband, leitet ein eigenes...
Musik
Montag, 15.04.2024

Vor 50 Jahren: Frank Zappa „Apostrophe (’)“

Frank Zappa „Apostrophe (’)“Fast auf den Tag ist es fünfzig(!) Jahre her, das „Apostrophe (’)“ erschien. Ein Album, das die Musikwelt wenn zwar nicht revolutionierte, so doch zumindest um einige Faktoren bereicherte: Geniale Musikalität gepaart mit bizarrem Humor, plus einem 30-Sekunden-Werbespot im Fernsehen. Zudem war „Apostrophe (’)“...
Abzug
Sonntag, 14.04.2024

Münchner Brunnen - Roider Jackl-Brunnen (Viktualienbmarkt) (2)

alfred e. Roider Jackl-Brunnen (Viktualienmarkt) (2) 2024Jakob Roider alias Roider Jackl war Förster und zugleich bekannter bayerischer Volkssänger und bekannt für seine Gstanzl. Auftritte hatte er mit seinen Gstanzl (auch Schnaderhüpl) auf diversen Starkbierfesten in Bayern und begeisterte immer wieder mit seinen Auftritte auf dem...
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