Auf seiner zweiten ECM Quartett-Veröffentlichung finden alle diese Bausteine konform zueinander. „The Blue Land“ ist ein Mosaik an jazzmusikalischem Gestaltungswillen, gespielt von einem Minimalisten mit überragendem Vokabular und spürbarem Selbstbewusstsein. Seine Souveränität zeigt sich auch darin, dass „The Blue Land“ acht eigene Kompositionen beinhaltet, plus einer Fremdkomposition von keinem geringeren als John Coltrane: „Compassion“.
Zu Bordenaves Quartett gehört der deutsche Pianist Florian Weber, der schon eine Weile mit dem Franzosen arbeitet und mit ihm seine Flexibilität und feine Nuancierung ausgebaut hat. Beide finden in einem kreativen Austausch zueinander, ergänzen und beflügeln sich, gehen gleichzeitig respektvoll miteinander um und finden außergewöhnliche Dialoge.
Der Schweizer Bassist Patrice Moret und der britische Schlagzeuger James Maddren bilden eine rhythmische Einheit, die die Balance zwischen Temperament, Besonnenheit und Dominanz herstellt, die jede Dynamik vitalisiert, ein Gerüst gestaltet das trägt und unterstützt und nicht zuletzt dadurch die Solisten regelrecht zum Fliegen animiert. Kühn wie elegant, intuitiv und intelligent.
Jörg Konrad
Matthieu Bordenave
„The Blue Land“
ECM
„The Blue Land“
ECM