Dieser Tage, mittlerweile 81jährig, ist ein neues Album, „Swingin' Live At The Church In Tulsa", von Taj Mahal erschienen, auf dem der mehrfache Grammy-Gewinner vital und leidenschaftlich seiner größten Obsession nachgeht: Dem Blues. Aufgenommen sozusagen auf heiligem Boden, dem „the Church“ genannten Studio von Leon Russle in Tulsa, Oklahoma, bringt er hier Live vor Publikum die Blues-Seele zum schmelzen. Mit seinen Musikern zelebriert Mahal eine beeindruckende Messe, die fast alle Formen und Einflüsse der populären Musik beinhaltet: Soul, Reggea, Latin, Cajun, Gospel, Westafrika-Sounds, Jazz, Calypso und manches mehr. Und die Musik trifft mitten ins Herz. Dieser arachaische, temperamentvolle Spagat zwischen Retro- bzw. Old-School-Sounds und modernen Arrangements, diese geballte Lebenserfahrung, diese spürbare Freude, mit der sich Mahal seinen Meriten hingibt und die ihn zugleich jung erhalten – sind ein akustisches Erlebnis, weil einfach die Seele des Blues spürbar wird.
Und wenn Mahal und seine Mannen zum Schluss zu einer fast 10minütigen Jam-Session über das T-Bone Walker Stück „Mean Old World“ ansetzen, dann verflüchtigen sich Zeit und Raum, dann wird die Story des Blues lebendig und selbst eine kaputte Welt strahlt in neuem Glanz.
Jörg Konrad
Taj Mahal
„Swingin' Live At The Church In Tulsa“
Lightnin Rod
„Swingin' Live At The Church In Tulsa“
Lightnin Rod