Paul Maar gehört zu den beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Im Laufe seines Lebens, er wurde 1937 in Schweinfurt geboren, arbeitete er auch als Illustrator, Übersetzer, Drehbuch- und Theaterautor. Dutzende seiner Bücher wurden mit Preisen ausgezeichnet und etliche Schulen nach ihm benannt.
Maar studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und arbeitete einige Jahre als Kunsterzieher in Crailsheim und Filderstadt. Zum Schreiben kam er, weil es seiner Meinung nach zu wenige gute Kinderbücher gab. So entstand 1968 „Der tätowierte Hund“.
Zu den bekanntesten Werken gehören unter vielen anderen die Geschichten um das Sams, einem hintergründig-frechen Fabelwesen, sowie einige Erzählungen, die von der Augsburger Puppenkiste in ihr Repertoire aufgenommen wurden („Das kleine Känguru und der Angsthase“, „Die Opodeldoks“, „Die vergessene Tür“ oder „Das Sams“).
Am 19. April stellt Paul Maar im Veranstaltungsforum Fürstenfeld sein neues Buch „Ein Hund mit Flügeln“ vor. In ihm sind unveröffentlichte Texte aus einem langen Autorenleben enthalten. Die Lesung beginnt um 20.00 Uhr.
KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Paul Maar: Fleiß und Fantasie.
KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
PM: Kinder. Es genügt mir, wenn ich sie mit meinen Büchern zum Lesen animieren kann.
KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
PM: Als Illustrator. Eingetrocknete Zeichenfedern. Als Autor: Mangelnde Einfälle.
KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
PM: Mammutlesungen wie zuletzt vor 900 Zuhören/innen in Köln. Und das Staunen darüber, dass ich das gut bewältigt habe.
KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
PM: Wenn ich unter ein Manuskript E N D E schreibe, bevor ich es dann an den Verlag sende.
KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
PM: Ja. Schubert-Klaviersonaten.
KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
PM: In Bamberg CD, in Birkenfeld, meinem Schreib-Rückzugsort Vinyl, weil da ein Plattenspieler steht.
KK: Was lesen Sie momentan?
PM: Parallel: Edgar Selge „Hast du uns endlich gefunden“ (und entdecke viele Gemeinsamkeiten mit meinem „Wie alles kam“) und R. Lauer „Aleksander Puskin. Eine Biogaphie“
KK: Was ärgert Sie maßlos?
PM: Die derzeitige Weltlage./ Mein im Alter nachlassendes Gedächtnis.
KK: Was freut Sie ungemein?
PM: Wenn mir nach zehnminütigem Nachdenken endlich der Name meiner Grundschullehrein eingefallen ist.
KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
PM: Eine Sitzbank.
KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
PM: Von Christine Urspruch in „Das Sams“, genauso von Ulrich Noethen.
KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
PM: Fernsehfreie Tage Deutschlandweit, wie damals der autofreie Sonntag.
KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
PM: Teamplayer.
KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
PM: Nachts um drei Uhr.
KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
PM: Keine.
KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
PM: Einen geeigneten Nachfolger suchen.
KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
PM: Die habe ich bereits veröffentlicht. Titel „Wie alles kam“.
KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
PM: Düster. Gut, dass ich sie nicht mehr erleben muss.