Zurück zu den neuesten Artikeln...
25. ANATOMIE EINES FALLS
26. TANGO SHALOM
27. INGEBORG BACHMANN – REISE IN DIE WÜSTE
28. DER SCHATTEN VON CARAVAGGIO
29. CATCH THE KILLER
30. ROSE
Donnerstag 02.11.2023
ANATOMIE EINES FALLS
Ab 02. November 2023 im Kino
Bilder
Bilder
Bilder
Bilder
Seit fast zwei Jahren leben Sandra, eine deutsche Schriftstellerin, ihr französischer Ehemann Samuel und ihr elfjähriger Sohn Daniel zurückgezogen in einem kleinen Ort in den französischen Alpen. An einem strahlenden Tag wird Samuel am Fuße ihres Chalets tot im Schnee gefunden. War es Mord? Selbstmord? Oder doch nur ein tragischer Unfall? Der Polizei erscheint Samuels plötzlicher Tod verdächtig, und Sandra wird zur Hauptverdächtigen. Es folgt ein aufreibender Indizienprozess, der nach und nach nicht nur die Umstände von Samuels Tod, sondern auch Sandras und Samuels lebhafte Beziehung im Detail seziert.

Ein Film von Justine Triet
Mit Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner u.a.

Justine Triet erzählt in ihrem raffinierten Film die Geschichte einer deutschen Schriftstellerin, die sich vor einem französischen Gericht gegen den Vorwurf verteidigen muss, ihren Ehemann vom Balkon eines Chalets in den Tod gestoßen zu haben. Im Ringen um die Frage, was wirklich geschah, entwickelt sich der Film zu einem packenden Beziehungsdrama. Die Widersprüche im Privaten werden der harten Realität des Justizsystems gegenübergestellt.
Sandra Hüller glänzt mit ihrem außergewöhnlichen und höchst nuancierten Spiel und wurde in Cannes von der deutschen und internationalen Presse gefeiert.
PLAION PICTURES bringt Justin Triets in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichneten Film ANATOMIE EINES FALLS am 2.November 2023 in die deutschen Kinos. Nach der gefeierten Weltpremiere in Cannes und der großartigen Resonanz beim Locarno Film Festival wird ANATOMIE EINES FALLS beim Filmfest Hamburg Deutschlandpremiere feiern. In diesem Rahmen wird die Hauptdarstellerin des Films Sandra Hüller mit dem renommierten Douglas-Sirk-Preis geehrt.


Romanautorin Sandra Voyter (Sandra Hüller) hat Besuch von einer Studentin, die sich für ihre Doktorarbeit über ihre Arbeitsweise informieren will. Sie trinkt entspannt ein Glas Wein, plaudert über die Rolle von Wahrheit und Fiktion, darüber, dass sie etwas erleben muss, um einen Roman zu schreiben. Es herrscht eine lockere Atmosphäre. Wäre da nicht diese laute Musik, die das ganze Haus in den Bergen bei Grenoble beschallt und ein Interview unmöglich macht. All diese – im Moment unwichtigen Details – werden später, wenn es zum Prozess kommt, eine große Rolle spielen. Nachdem die junge Frau gegangen ist, unternimmt der stark sehbehinderte Sohn Daniel (Milo Machado Graner) einen Spaziergang mit seinem Hund. Bei der Rückkehr findet er seinen Vater vor dem Chalet blutend im Schnee und ruft weinend nach seiner Mutter. Die herbei gerufene Ambulanz kommt zu spät. Samuel Maleski (Samuel Theis) ist tot.
Woher kommt die klaffende Kopfwunde? Ist er aus dem Fenster im dritten Stock gestürzt und auf das Vordach aufgeschlagen oder kommt die Verletzung von einem massiven Schlag? War es ein Unfall, Selbstmord oder Mord?

Zweimal wird Sandra von der Polizei befragt, trotz Mangels an Beweisen gerät sie unter Verdacht, ihren Mann umgebracht zu haben. Rein prophylaktisch bereitet sie sich mit ihrem Anwalt, dem einst wohl sehr engen und heute guten Freund Vincent Renzi (Swann Arlaud) auf eine mögliche Anklage vor. Sie erzählt ihm ihre Version vom Tag des Geschehens: Ihr Mann sei kurz zu ihr ins Schlafzimmer gekommen und nach ein paar Worten wieder gegangen, sie erledigte eine Übersetzung, steckte sich Stöpsel ins Ohr, um schlafen zu können. Eine Stunde später hörte sie Daniel schreien. Vincent Renzi will alles genau wissen, auch woher ihre blauen Flecke am Arm stammen. Sandras Erklärung: Sie stoße sich ständig am Küchentisch. Sie ahnt trotz aller Unterstützung seine Skepsis: „Stopp, ich habe ihn nicht getötet“ hält sie ihn von weiteren Fragen ab. Einen Selbstmord kann sie sich nicht vorstellen. Aber genau darauf basiert die Verteidigungsstrategie ihres Anwalts.
Die polizeilichen Ermittlungen laufen weiter. Auch Daniel wird befragt. Der Elfjährige sagt, dass er eine Diskussion zwischen seinen Eltern gehört hat, bevor er spazieren ging. Erst behauptet er vor dem Haus, aber nach einem Test mit der lauten Musik, bei der nichts zu verstehen ist, ändert er die Erinnerung und meint, doch unten im Haus gewesen zu sein, während seine Mutter erklärt, erst später mit ihrem Mann gesprochen zu haben. Erste Zweifel kommen auf.

Ein Jahr nach dem traurigen Ereignis wird der Prozess gegen die aus Deutschland stammende Autorin unter der Richterin Bollène eröffnet, in dem überraschende Zeugenaussagen und Enthüllungen für Spannung sorgen und der Staatsanwalt immer wieder versucht, Sandras Bisexualität, ihre kühle und beherrschte Haltung sowie ihre Bücher als mögliche Indizien für die
Tat anzuführen, während ihr Anwalt beweisen will, dass es sich um Suizid handelt. Aus der ‚Anatomie eines Falls‘ wird die ‚Anatomie einer Persönlichkeit‘, ein intim-irritierendes Porträt

einer in sich zersplitterten Frau im Spagat zwischen erfolgreicher Schriftstellerin und fürsorglicher Mutter. Was dann folgt, ist die akribische Sezierung von Ehe und Familienleben, die Rekonstruktion des Todestages, der Austausch von be- und entlastenden Beweisen.
Das Verhältnis zwischen Sandra und ihrem Mann, in dessen Charme sie sich damals in London verliebt hatte, war angespannt, verschlechterte sich sukzessive nach Daniels Unfall vor sechs Jahren.

Der Vater gab sich die Schuld an dem Unfall, der Daniels Augenlicht irreparabel beschädigte. Statt ihn wie besprochen abzuholen, hatte er ihn in die Obhut einer Babysitterin gegeben. In den Zeugenstand tritt die Studentin, die am Tag des tödlichen Sturzes Sandra besuchte. Sie wird vom Staatsanwalt „gegrillt“, der Sandra ihre Bisexualität vorwirft und – ohne Erfolg – aus dem Mädchen belastende Aussagen herauslocken möchte, Sandra mögliche Verführungsabsichten unterstellt und sich zu sexistischen Bemerkungen hinreißen lässt. An den folgenden Verhandlungstagen treten verschiedene Spezialisten auf. Ein Psychologe attestiert Daniel ein gutes Gedächtnis, findet es aber problematisch, dass er sich nicht mehr genau an die von ihm gehörten Gespräche erinnert. Ein anderer Experte entwickelt zwei Hypothesen zum Ablauf des Sturzes: Eventuell ein Schlag mit großer Aggressivität auf den Kopf durch ein Metallstück oder aber der Aufschlag mit dem Kopf auf den Vorbau hätten der Grund für die Bluttropfen an der Wand sein können. Sandras Aussage, dass sie vor wenigen Monaten ihren Mann morgens inmitten von Erbrochenem, darunter viele Tabletten, gefunden hat und auch leere Medikamentenschachteln, sowie ihr Argument, er habe zu schnell seine Medikamente abgesetzt, wird von Samuels Arzt als nicht glaubwürdig abgetan. Er schildert einen Mann, der weder depressiv war noch an Suizid gedacht hat und wirft Sandra vor, ihm Schuldgefühle vermittelt, materielle und psychische Problem auf ihn abgewälzt zu haben.
Sandra weist diese Unterstellungen zurück. Der Staatsanwalt scheint Freude zu haben, jede Aussage zu ihren Ungunsten auszulegen. Auch der elfjährige Daniel, dem das Gericht eine Betreuerin zur Seite gestellt hat, weiß bald nicht mehr, was er glauben soll. Aber er will den Prozess weiter mitverfolgen.
An einem der nächsten Verhandlungstag platzt die Bombe. Dem Gericht wird ein USB-Stick präsentiert mit einer von Samuel heimlich aufgenommenen Audio-Aufnahme des harten Streits am Vorabend seines Todestages. Bebilderte Rückblenden lassen die schon lange schwelenden Konflikte zwischen dem Paar ahnen. Beim Abendessen beginnt Samuel eine Diskussion darüber, was zwischen ihnen nicht mehr gut läuft. Er verlangt mehr Zeit für sich, und klagt Sandra an, immer zu beschäftigt zu sein. Sie reagiert ruhig, sagt sogar „I love you“, ermuntert ihn, sich zu entspannen. Aber lange verdrängter Frust bricht aus ihm heraus, die Kontroverse über sein Homeschooling für Daniel, seine gescheiterten Bemühungen, als Schriftsteller wieder Fuß zu fassen, ihre Dominanz sogar im Bett, der Kompromiss, Englisch miteinander zu sprechen. Er fühlt sich nicht als Opfer, aber als betrogener Mann. „Du bist ein Monster, sogar für Daniel“, wirft er ihr an den Kopf. Ein Wort gibt das andere, Sandra gibt einen „Seitensprung“ zu, sagt, nicht ohne Sex leben zu können, wendet sich gegen sein Moralisieren, seine permanente Angst und seine Schuldzuweisungen. Die Tonaufnahme endet ohne Szenenbilder in einem undefinierbaren Lärm aus zerborstenen Gläsern und Geschirr sowie Schlaggeräuschen. Wasser auf die Mühlen des Staatsanwalts trotz Sandras relativierenden Erklärungen. Sie hat ein Glas gegen die Wand geworfen und dem völlig ausgerasteten Gatten eine geknallt, ihre blauen Flecken am Arm resultieren aus der handgreiflichen Auseinandersetzung. Die anderen Schlaggeräusche stammen von Samuel selbst, der auf sich eingehämmert und sich selbst geschlagen hätte, ständig gegen die Wand gehauen habe. Sie legt auch dar, aus welcher Quelle Samuel Informationen über ihre Untreue schöpfte: Durch das heimliche Kontrollieren ihres Telefons. Um ihn nicht zu verletzen, hatte sie über den zweimaligen Sex mit einer Frau Stillschweigen gewahrt. Der Staatsanwalt macht sofort eine längere Affäre daraus.
Die nach außen unberührt wirkende Angeklagte wendet sich gegen die Bezichtigung, ihren Roman vom Werk Samuels „abgekupfert“ zu haben. Das Material durfte sie mit seiner Zustimmung benutzen und auf ihre Weise interpretieren. Der in Rage geratene Staatsanwalt beharrt darauf, aus einem Roman von ihr vorzulesen, in der eine Frau plant, ihren Mann umzubringen und versucht daraus, Parallelen zur Realität zu ziehen. Was zur Ermahnung durch die Richterin führt, sich auf die Fakten zu konzentrieren. Sandra versucht noch einmal, die Gründe für einen möglichen Suizid zu erklären: Samuel fühlte sich als Versager und gedemütigt, er wollte sein Leben in die eigene Hand nehmen und scheiterte an seinem Anspruch. Als der Verleger trotz mehrerer Anläufe und Schreiben bezüglich seines Romans nicht antwortete, versank er in eine „Energie der Verzweiflung“, sah wohl keinen Ausweg mehr. Argumente und Gegenargumente sind gegen Ende des Prozesses ausgetauscht. Da tritt Daniel unter Ausschluss der Öffentlichkeit noch einmal auf und sorgt für eine Riesenüberraschung...
Permalink zum ArtikelDiese Adresse können sie verwenden, um von ihrer Seite, ihrem Blog etc. direkt auf den Artikel zu verweisen.
Klicken sie dazu auf den Link und verwenden die Adresse in der Adressleiste, oder klicken mit der rechten Maustaste hier und kopieren den Link direkt.
Nach oben scrollenKlicken sie hier um schneller an den Anfang der Seite zu gelangen.
Autor: Siehe Artikel
Donnerstag 26.10.2023
TANGO SHALOM
Seit 19. Oktober 2023 im Kino
Bilder
Bilder
Bilder
Bilder
Der chassidische Rabbi und Amateur-Hora-Tänzer Moshe Yehuda (Jos Laniado) will an einem im Fernsehen übertragenen Tango-Wettbewerb teilnehmen, um seine hebräische Schule vor dem Bankrott zu retten. Aber es gibt ein großes Dilemma: Im orthodoxen Judentum darf ein verheirateter Mann keine andere Frau als seine Ehefrau berühren. Moshe holt sich die Unterstützung eines katholischen Priesters (Joe Bologna) und von Führern verschiedener anderer Glaubensrichtungen. Gemeinsam entwickeln sie einen Plan, um Moshe zu helfen, bei dem Wettbewerb zu tanzen, ohne seinen Moralkodex zu verletzen.

Der Film gewann 25 Preise auf Filmfestivals, darunter den Preis „Best World Peace and Tolerance Narrative Feature Film Award“ auf dem Filmfestival von Cannes. Der Film feierte seine Premiere auf dem Brooklyn Film Festival 2021, dem Stadtbezirk, in dem der Großteil des Films gedreht wurde.

Ein Film von Gabriel Bologna
Mit Jos Laniado, Karina Smirnoff, Renee Taylor, Lainie Kazan u.a.


Regisseur: Gabriel Bologna
Gabriel Bologna ist der Regisseur von Tango Shalom. Gabriel Bologna wurde 1969 als Gabriel Niccolo Bologna in den USA geboren. Er ist seit über 30 Jahren in der Branche tätig: als Schauspieler, Regisseur und seit über zehn Jahren als Professor für Filmwissenschaften an der UCLA Universität. Gabriel ist der Sohn der legendären Broadway-, Fernseh- und Leinwandstars Joseph Bologna und Renee Taylor.
Vor seiner Regietätigkeit war Gabriel Bologna fünfzehn Jahre lang ein erfolgreicher Schauspieler, der mit Filmregisseuren wie Francis Ford Coppola und Mark Rydel und Fernsehgrößen wie Jim Burrows und Dick Van Dyke zusammenarbeitete. 1994 war Gabriel Co-Autor des autobiografischen Films "Love Is All There Is" (Samuel Goldwyn) mit Angelina Jolie in der Hauptrolle (die er in ihrer ersten Hauptrolle besetzte). Es handelte sich um eine moderne Romeo und Julia Geschichte, die in der Bronx spielt und von der New York Times als "boshaft komisch" bezeichnet wurde.
1996 schrieb Bologna den Film "The Elevator" für HBO, bei dem er selbst, Martin Landau, Martin Sheen, Richard Lewis, Bokeem Woodbine und Arye Gross in den Hauptrollen zu sehen waren, und führte auch die Regie. Es handelt sich um eine rührende Komödie über einen erfolglosen Schriftsteller, der einen großen Produzenten in einem Aufzug gefangen hält und ihn zwingt, sich die kunstvollen Kurzfilme anzuschauen, die er geschrieben hat. Der Film feierte seine Premiere auf dem renommierten Seattle International Film Festival.
Gabriels jüngstes Projekt ist ein Drehbuch, das er kürzlich mit A.R. Rahman (zweifacher Oscar-Preisträger, "Slumdog Millionaire", "127 Hours") geschrieben hat. Die Produktionsfirma Informant Media (die Macher von "Crazy Heart", der mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde) wird Anfang des Jahres das von Gabriel geschriebene Drehbuch "Brundibar" über die legendäre Oper verfilmen, die während des Zweiten Weltkriegs heimlich im Konzentrationslager Theresienstadt aufgeführt wurde.


Schauspielerin Judi Beecher:
Judi Beecher (geb. 1974) ist eine mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin, Liedermacherin und Filmemacherin, die in Great Neck aufgewachsen ist. Sie studierte Wirtschaft und internationale Beziehungen an der Cornell University und absolvierte ein Praktikum in Paris.
Inzwischen ist sie in fast vierzig Filmen zu sehen. Aber zusätzlich zu ihren schauspielerischen Leistungen hat sie bei mehreren Projekten auch Regie geführt, geschrieben und produziert.
Beecher sagt, dass sie das Filmemachen nie als Karriereweg in Betracht gezogen hat, sondern dass es "aus der Not heraus entstanden ist". Als der Regisseur für einen Kurzfilm, an dem sie damals arbeitete, ausfiel, war sie gezwungen, selbst Regie zu führen, was ihr schließlich auch Spaß machte. Derzeit führt sie Regie bei einem Dokumentarfilm "Run Ronya: The Kindness of Strangers" über ihre Mutter, einem Flüchtlingskind aus Nazi-Deutschland, das im Alter von sechs Jahren allein über die französisch-schweizerische Grenze flüchtete. Beecher, die in Tango Shalom mitgespielt hat, war auch die ausführende Produzentin. Laut Beecher ist der Film, in dem sie die Frau eines orthodoxen chassidischen Rabbiners mit einer großen Familie spielt, eine herzerwärmende Familienkomödie.
Beecher, die als Reformjüdin aufgewachsen ist, sagt über Filme: "Film ist ein so mächtiges Medium; er bildet und bringt die Menschen zum Nachdenken über ihre Entscheidungen, aber er unterhält sie auch."


Schauspieler Jos Laniado:
Jos Laniado ist der Hauptdarsteller, Drehbuchautor und einer der Produzenten von Tango Shalom.
Das Leben in vielen Ländern wie Ägypten, Argentinien, Frankreich, Italien und Brasilien hat es Laniado ermöglicht, die 6 Sprachen zu lernen, die er heute spricht, sowie die Vielzahl der Kulturen, die sein Leben geprägt haben. Als kleiner Junge wechselte er von einem Leben in Wohlstand zu einem Leben in Armut.
Der in Ägypten geborene Laniado erlebte mit seinen Eltern und seinem Bruder Claudio Laniado (ebenfalls Schauspieler und Produzent) den aufkommenden Antisemitismus in Ägypten. Sie flohen aus Ägypten und als jüdische Flüchtlinge gelangten sie über Europa, Argentinien, Brasilien schließlich in die USA.


Schauspielerin Renée Taylor:
Renée Taylor wurde in der Bronx, New York als Tochter von Frieda (geb. Silverstein) und Charles Wexler geboren. In den frühen 1960er Jahren arbeitete sie als Komödiantin im New Yorker Nachtclub Bon Soir. Ihre Vorgruppe war die damals noch unbekannte Barbra Streisand. Sie machte durch ihre Darstellung der Eva Braun in Mel Brooks' „The Producers“ (1967) auf sich aufmerksam und spielte weiterhin in mehreren Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen mit.
Trotz ihres beeindruckenden Lebenslaufs von 50 Jahren ist sie besser in Erinnerung geblieben als Sylvia Fine, die überhebliche, klassische jüdische Mutter von Fran Dreschers Titelfigur in „The Nanny“ (1993).
1971 wurde sie für einen Oscar nominiert.
Renée Adorée Taylor (geborene Wexler; geb. 1933) ist eine amerikanische Schauspielerin, Drehbuchautorin, Dramatikerin, Produzentin und Regisseurin. Taylor wurde für einen Academy Award nominiert, weil sie das Drehbuch für den Film „Lovers and Other Strangers“ (1970) mitgeschrieben hat. Sie spielte außerdem die Rolle der Sylvia Fine in der Fernsehsitcom „Die Nanny“ (1993-1999).
Taylor trat bereits in den 1950er Jahren in Improvisationsgruppen auf. In den frühen 1960er Jahren arbeitete sie als Komikerin im New Yorker Nachtclub Bon Soir. 1967 spielte Taylor eine Schauspielerin, die Eva Braun in Mel Brooks' Spielfilm „The Producers“ darstellte, eine Rolle, die sie bei der Aufführung des Stücks „Luv“ mit Gene Wilder bekam, den Brooks als Protagonisten Leo Bloom besetzte.
Taylor und ihr Ehemann Joseph Bologna waren Co-Autoren der Broadway-Komödie „Lovers and Other Strangers“ und wurden für die Verfilmung von 1970 für den Academy Award nominiert. Im Jahr 1971 schrieb das Paar gemeinsam den Film „Made for Each Other“ und spielte darin die Hauptrolle. Ihr Drehbuch erhielt eine Nominierung für den Writers Guild of America Award für die beste Komödie. Taylor spielte Arlene Sherwood, Koproduzentin einer Fernsehshow an der Seite von Jerry Orbach und John Candy in dem Film „Delirious“ (1991).
Von 1992 bis 1994 spielte Taylor die überhebliche jüdische Mutter der Hauptfigur von Brian Benben in der HBO-Serie „Dream On“.
Taylors Ehemann, Joseph Bologna, hatte zwei Gastauftritte in „The Nanny“ - zum einen als egomanischer Schauspieler namens Allan Beck, der Maxwell Sheffield (Charles Shaughnessy) quälte, und zum anderen in der letzten Staffel als Arzt und Bewunderer von Sylvia in der Episode "Maternal Affairs".
Zwischen 2008 und 2012 hatte Taylor einen Gastauftritt als Ted Mosbys Nachbarin, Mrs. Matsen, in „How I Met Your Mother“.
Im Jahr 2013 spielte sie die Hauptrolle in dem Tyler Perry-Film „Temptation: Bekenntnisse einer Eheberaterin“.
Im Jahr 2016 spielte Taylor in dem Netflix-Film „The Do-Over“ mit Adam Sandler die Rolle der Mrs. Kessler und in der Fernsehserie „Rock in a Hard Place“.
In Tango Shalom spielt Taylor die Rolle der Deborah Yehuda an der Seite ihres Mannes Joseph Bologna, der die Rolle des Father Anthony verkörper
Permalink zum ArtikelDiese Adresse können sie verwenden, um von ihrer Seite, ihrem Blog etc. direkt auf den Artikel zu verweisen.
Klicken sie dazu auf den Link und verwenden die Adresse in der Adressleiste, oder klicken mit der rechten Maustaste hier und kopieren den Link direkt.
Nach oben scrollenKlicken sie hier um schneller an den Anfang der Seite zu gelangen.
Autor: Siehe Artikel
Donnerstag 19.10.2023
INGEBORG BACHMANN – REISE IN DIE WÜSTE
Ab 19. Oktober 2023 im Kino
Bilder
Bilder
Bilder
Bilder
Als sich Ingeborg Bachmann (VICKY KRIEPS) und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (RONALD ZEHRFELD) 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen und zerstörerischen Liebesgeschichte. Vier Jahre lang führen beide eine aufreibende Beziehung, die in Paris beginnt und über Zürich nach Rom führt. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen, die Harmonie allmählich zu zerstören.
Jahre später lässt Ingeborg Bachmann die Erinnerung an ihre Liebe zu Max Frisch nicht los. Bei einer Reise in die Wüste versucht sie, ihre Beziehung zu Max Frisch zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen.

Nach Rosa Luxemburg und Hannah Arendt widmet sich Margarethe von Trotta in INGEBORG BACHMANN – REISE IN DIE WÜSTE erneut einer weiblichen Lichtgestalt des 20. Jahrhunderts: Unverändert gilt die österreichische Lyrikerin, die vor 50 Jahren im Alter von nur 47 Jahren unter tragischen Umständen aus dem Leben schied, als eine der bedeutendsten Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Mit Vicky Krieps (CORSAGE, BERGMAN ISLAND) und Ronald Zehrfeld (BARBARA) in den Hauptrollen, zeichnet von Trotta nach eigenem Drehbuch die toxische Beziehung von Ingeborg Bachmann und dem Schweizer Literaten Max Frisch nach, in einem ebenso eleganten wie aufwühlenden Film, der unter großem Aufwand in sechs Ländern entstand.
Seine Weltpremiere wird der Film bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen Berlin im Wettbewerb feiern. Der Film wurde von tellfilm, AMOUR FOU Vienna, Heimatfilm und AMOUR FOU Luxembourg produziert.

Ein Film von MARGARETHE VON TROTTA
Mit VICKY KRIEPS, RONALD ZEHRFELD, TOBIAS RESCH, BASIL EIDENBENZ u.a.


Inhalt
Ein Telefon läutet. Eine Frau geht wie im Traum langsam durch einen dunklen Flur. Am Telefon die Stimme eines Mannes, der auf ihre verzweifelten Fragen, wann er zu ihr zurückkommt, nur schallend lacht.
Die Träumerin ist Ingeborg Bachmann (VICKY KRIEPS). Sie erwacht in einem Krankenhaus, greift hilfesuchend nach ihren Zigaretten.
Mit dem sie behandelnden Psychoanalytiker spricht sie über ihre Alpträume. Dabei fällt ein Name, der Name eines Hundes, von dem sie sich besonders bedroht fühlt: Max.
Ein Bus fährt durch die Wüste. Ingeborg Bachmann sieht aus dem Fenster, und erinnert sich an ihr erstes Treffen mit Max Frisch (RONALD ZEHRFELD) in einem Pariser Hotel. Er hatte sie zu seiner Premiere von „Biedermann und die Brandstifter“ eingeladen, weil ihn ihr Hörspiel „Der gute Gott von Manhattan“ sehr beeindruckt hatte: „Eine ganz neue Stimme, die Stimme einer Frau.“
Die erste Begegnung ist geprägt von gegenseitigem Respekt und spürbarer Faszination füreinander. Es ist der Beginn einer jahrelangen Liebesbeziehung, die sie erst befreit und beflügelt, als Menschen wie als Künstler, dann aber zu vernichten droht.
In Ägypten ist Ingeborg Bachmann unterwegs mit dem jüngeren Adolf Opel (TOBIAS RESCH), etwas mehr als ein Jahr ist vergangen seit ihrer endgültigen Trennung von Max Frisch. Immer noch ist sie gezeichnet von dieser Erfahrung; körperlich und geistig geschwächt. Wieder denkt sie zurück an den ersten Abend in Paris, wie sie durch die Straßen gingen, sich näherkamen und den Abend in einem Bistrot beendeten. Sie ist die einzige Frau, außer einer Alten, die einsam an ihrem Tisch sitzt und ein Lied über Liebesleid singt. Später küssen sich Ingeborg und Frisch erstmals auf dem Gang im Hotel.
In einem Restaurant unter freiem Himmel reden Ingeborg und Adolf Opel über diesen ersten Abend, den sie rückblickend aber als Beginn ihrer Tragödie empfindet. Im Hotel angekommen, möchte Opel einen gemeinsamen Spaziergang machen. Sie möchte lieber allein bleiben. Sie legt sich auf ihr Bett und denkt an einen Anruf von Frisch, der sie nach der gemeinsamen Zeit in Paris zu sich nach Zürich einlädt. Ohne sie bei sich zu wissen, könne er nicht mehr arbeiten.
Ingeborg ist bei Max Frisch und erstaunt, wie aufgeräumt und geordnet sein Arbeitszimmer ist. Im Gegensatz zu ihr scheint er seine Texte kaum zu überarbeiten. Als Schriftsteller leben sie beide vom geschriebenen Wort. Und doch könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Vielleicht sind sie gerade deswegen fasziniert voneinander und verliebt. Erstmals verbringen sie eine gemeinsame Nacht.

In Rom besucht Ingeborg ihren Freund, den Komponisten Hans Werner Henze (BASIL EIDENBENZ). Ihre Vertrautheit spürt man sofort. Sie reden deutsch miteinander, verfallen aber immer wieder ins Italienische. Er erkennt, dass sie verliebt ist. Frisch? Dieser Biedermann! Er hält Frisch für einen Spießer mit tradierten Rollenbildern und fürchtet, er könnte Ingeborgs Kreativität beschädigen: Denn noch ist das Libretto für seine nächste Oper „Der Prinz von Homburg“ unvollendet.
Frisch überzeugt Ingeborg davon, zu ihm nach Zürich zu ziehen – auch wenn er glaubt, sie könne ihn vielleicht eines Tages unglücklich machen. Abends liest Frisch ihr aus seinem Roman „Stiller“ vor. Auf den Satz „Ich werde die Wüste nie vergessen!“ antwortet sie, sie sei noch nie in der Wüste gewesen. Und Frisch verspricht, sie ihr zu zeigen.
Nun ist sie in der Wüste, Jahre später, ohne Frisch. Sie bittet Opel, er solle sie eingraben wie eine Mumie. Dieser junge Schriftsteller aus Wien hatte sie auf ihre Einladung hin erst vor kurzem in Berlin besucht. Er begegnete einer kranken Frau, einer, wie sie sich selbst nennt, Vertriebenen. Die Trennung von Frisch hat sie nicht überwunden. Beim zweiten Besuch erzählt Opel ihr von seinen Plänen, nach Ägypten und in die Wüste zu reisen. Spontan lädt er Ingeborg ein, ihn zu begleiten. Zu seiner Überraschung stimmt sie sofort zu. Als Opel sie in der Wüste im Sand eingräbt, fühlt sie sich, als müsse sie sterben.
Wie sie sich irgendwann auch in der Beziehung mit Frisch gefühlt hat. Wenn er schon am frühen Morgen in seine Schreibmaschine hämmert, raubt das Ingeborg den Schlaf. Sie kann nicht mehr arbeiten. Das Leben in Zürich ist eine beständige Herausforderung für sie. Sein Gönnertum, wenn er sie „mein Mädchen“ nennt, empfindet sie als entmündigend. Die guten Momente, es gibt sie unverändert. Aber sie werden seltener. Frischs pathologische Eifersucht belastet sie immer mehr. Doch auch er scheint darunter zu leiden.
In der Wüste schöpft sie neuen Lebensmut. Sie genießt die Hitze, liebt die Weite der Landschaft. Hier kehrt die Hoffnung eines unbeschwerten Lebens zurück. „Meine Wüste, meine einzige, meine sanfte Vorhölle, meine Erlösung.“


„Ich liebe Herausforderungen“ - Fragen an Margarethe von Trotta

Was ist Ihre persönliche Verbindung zu Ingeborg Bachmann und Max Frisch?
Ingeborg Bachmann hat schon sehr früh zu meinen Lieblingsautorinnen gezählt. Ich habe als junge Frau selber Gedichte geschrieben, die ich allerdings nie jemandem gezeigt habe. Und ich habe damit auch sehr bald aufgehört. Später habe ich Ingeborg Bachmann mehrmals in Zusammenhang mit meinen Filmen zitiert, lange, bevor ich wusste, dass sie mir eines Tages auf diese Weise begegnen würde. Als Motto für meinen Film DIE BLEIERNE ZEIT habe ich ihren Satz: „Trauern, das wird, zwischen vielerlei Tun, ein einsames Geschäft“ gewählt, und in meinem Film L´AFRICANA, den ich in Italien gedreht habe, zitiert Samy Frey aus ihrem Gedicht „Erklär mir, Liebe…“.
Max Frisch im Gegensatz zu Ingeborg Bachmann war Schullektüre, das erste Stück, das ich von ihm sah, war „Biedermann und die Brandstifter“, also genau das Stück, zu dessen Premiere er Ingeborg Bachmann nach Paris einlädt.

Die Idee, einen Film über Ingeborg Bachmann zu machen, wurde Ihnen von den Produzent*innen von tellfilm und AMOUR FOU zugetragen. Ihre Entscheidung war es, den Fokus auf ihre Beziehung mit Max Frisch zu legen. Was war für Sie interessant? Was wollten Sie erzählen, worum ging es Ihnen?
Die Produzenten haben mir freie Hand gelassen, welche Zeit aus dem Leben Ingeborg Bachmanns ich wählen wollte. Ich habe mich für ihre vier Jahre mit Max Frisch entschieden, weil ich es spannend fand zu ergründen, wie zwei Schriftsteller es miteinander aushalten oder auch nicht.

Sie haben Ingeborg Bachmann einmal persönlich getroffen, in Rom im Jahr 1972. Hat diese Begegnung Einfluss auf das Porträt der Lyrikerin im Film gehabt?
Ja, ich habe sie - vielleicht ein Jahr vor ihrem Tod - zusammen mit Volker Schlöndorff im Haus von Hans Werner Henze getroffen. Sie war damals wohl schon sehr geschwächt, jedenfalls war sie sehr zurückhaltend, und die Unterhaltung fand hauptsächlich zwischen den Männern statt.

Nach Rosa Luxemburg, Hildegard von Bingen und Hannah Arendt stellen Sie erneut eine historische Frauenfigur in den Mittelpunkt eines Ihrer Filme, erstmals eine Künstlerin. Steht Ihnen Ingeborg Bachmann besonders nah? Haben Sie sich auch selbst in der von Ihnen geschaffenen Figur gesehen?
Ich versuche bei jeder Figur, die ich in einem Film beschreibe, eine „correspondance“, im Sinne von Baudelaire, zu finden. Im Gegensatz zu den anderen historischen Personen, war sie mir aber nicht so fremd, zu Beginn… Vom Alter her hätte sie meine ältere Schwester sein können.

Wie haben Sie die Geschichte erarbeitet? Wie sah Ihre Recherche aus? Wie wichtig war Ihnen historische Genauigkeit?
Ich glaube, es ist normal, dass man sich als Drehbuchautor zunächst so viel Lektüre und Material einverleibt, wie nur möglich. Außerdem Menschen befragt, die die jeweiligen Personen noch gekannt haben. Deswegen brauche ich immer einen langen Vorlauf, um mich der Person oder den Personen, die ich beschreiben will, anzunähern. Es bleibt ja doch immer nur eine Annäherung, ich würde nie behaupten wollen, eine Person in all ihren Verästelungen und Widersprüchen ergründen und darstellen zu können.

Der Film ist klug und sehr sensibel in Rückblenden erzählt: Ingeborg Bachmann denkt an ihre Beziehung mit Frisch zurück, während sie mit Adolf Opel unterwegs ist. Wie sind Sie auf diese Struktur gekommen?
In Rückblenden zu erzählen, gibt einem die Möglichkeit auszuwählen, im Rückblick nur die Momente zu beschreiben, die man als wesentlich und symptomatisch empfindet. Es hat mir auch die Möglichkeit eröffnet, in zwei verschiedenen Bewegungen zu erzählen: In die Wüste fährt Ingeborg Bachmann geschwächt, am Ende hat sie das Gefühl, erlöst zu sein. Die Erzählung mit Max Frisch verläuft im Gegenrhythmus. Sie beginnt euphorisch und endet traurig.

Noch während des Drehs war der Film unter dem Titel BACHMANN & FRISCH angekündigt. Warum haben Sie sich schließlich für INGEBORG BACHMANN – REISE IN DIE WÜSTE entschieden?
BACHMANN & FRISCH beschreibt zwar die vier Jahre, die die beiden zusammen gelebt haben, insofern ist er nicht falsch, aber ein wenig plakativ. Der jetzige Titel passt zum Film, so wie ich ihn realisiert habe: Im Zentrum steht Ingeborg Bachmann und ihr Kampf um Unabhängigkeit.

In der Titelrolle haben Sie Vicky Krieps besetzt, als Max Frisch erlebt man Ronald Zehrfeld. Man sieht zunächst mit einer gewissen Zurückhaltung zu, nach dem Film kann man sich niemand anders in diesen Rollen vorstellen. Was zeichnet sie aus, was machte sie zu den idealen Darstellern?
Die beiden Hauptdarsteller waren für mich von Anfang an klar. Vicky Krieps hatte ich in DER SEIDENE FADEN gesehen, Ronald Zehrfeld ist für mich, trotz seiner gewichtigen Erscheinung, einer der sensibelsten Schauspieler Deutschlands. Ich habe zwar auch, um den Schweizern Genüge zu tun, nach einem Schweizer Schauspieler gesucht, aber mich konnte niemand so sehr überzeugen wie eben Ronald. Für Ingeborg Bachmann musste es eine Schauspielerin sein, die aus dem größten Ernst heraus zu einem strahlenden, umwerfenden Lächeln fähig ist. Ich hatte das in mehreren Dokumentaraufnahmen mit Ingeborg Bachmann gesehen. Sie äußerte sich z.B. sehr negativ über Männer; der Journalist, der sie interviewt, ist offensichtlich schockiert, und dann lächelt sie ihr wunderbar strahlendes Lächeln und sagt: „Wussten Sie das nicht?“ Genau dieses überraschende und umwerfende Lächeln habe ich nur bei Vicky Krieps gesehen.

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem jungen Schauspieler Tobias Resch als Adolf Opel, der bei Ihnen seine erste, große Rolle spielt?
Es war das reine Glück, diesen jungen Schauspieler gefunden zu haben. Er entspricht nicht nur dem jungen Adolf Opel, so wie er sich selbst in seinen Memoiren beschreibt, sondern bringt Ingeborg Bachmann, d.h. Vicky Krieps, durch seine Präsenz, durch sein Spiel, „zum Leuchten“.

Aufgrund der internationalen Koproduktion mussten Sie in vielen Gewerken mit neuen Gesichtern arbeiten. Wie sind Sie damit umgegangen? Wie war die Dreherfahrung mit vielen Künstlern hinter der Kamera, die Sie noch nicht kannten?
Ja, davor hatte ich besondere Angst, denn ich hatte noch mit keinem einzigen Mitarbeiter zuvor gedreht, wusste also so gar nicht, was auf mich zukam, abgesehen davon, dass ich sie mir habe aussuchen können, aber eben aus den Ländern, die mitfinanziert haben. Es ist zu meiner großen Freude und Erleichterung sehr gut gegangen, man sollte sich vielleicht sogar öfter dieser Challenge aussetzen.

Sie haben in 40 Drehtagen einen Dreh in sechs Ländern bewältigt – und das während Corona! War das nicht ungewöhnlich anstrengend?
Ja, es war anstrengend. Aber ich liebe Herausforderungen, insofern wurde ich während des Drehs immer gesünder und kräftiger.
Permalink zum ArtikelDiese Adresse können sie verwenden, um von ihrer Seite, ihrem Blog etc. direkt auf den Artikel zu verweisen.
Klicken sie dazu auf den Link und verwenden die Adresse in der Adressleiste, oder klicken mit der rechten Maustaste hier und kopieren den Link direkt.
Nach oben scrollenKlicken sie hier um schneller an den Anfang der Seite zu gelangen.
Autor: Siehe Artikel
Donnerstag 12.10.2023
DER SCHATTEN VON CARAVAGGIO
Ab 12. Oktober 2023 im Kino
Bilder
Bilder
Bilder
Bilder
Italien 1600. Michelangelo Merisi (RICCARDO SCAMARCIO), besser bekannt unter dem Namen Caravaggio, sorgt für Aufsehen in der Öffentlichkeit und zieht sich den Unmut der Behörden zu. Er sieht sich als Mann des Volkes, verachtet das Dogma, was Kunst sein darf und was nicht, was und wen man abbilden darf in seinen Heiligenbildern. Als Papst Paul V erfährt, dass Caravaggio für seine Gemälde Prostituierte, Diebe und Streuner als Modelle benutzt, schickt er seinen besten Geheimagenten los. Von seinen Recherchen wird es abhängen, ob Caravaggio für die Ermordung eines romantischen Rivalen zur Rechenschaft gezogen und zum Tode verurteilt wird. Der Schatten (LOUIS GARREL) taucht ein in die schillernde Welt des Malers, der so lebt wie er malt. Die einfachen Menschen lieben ihn dafür, dass er auf die Regeln der Obrigkeit pfeift. Die Frauen können sich seiner Ausstrahlung nicht entziehen, ob es nun seine wichtigste Mäzenin ist, die reiche Marquise Costanza Colonna (ISABELLE HUPPERT), oder die berühmt-berüchtigte Prostituierte Lena (MICAELA RAMAZZOTTI), Caravaggios Lieblingsmodell. Der Ku?nstler ahnt noch nicht, dass sein Schicksal in den Händen eines Spions liegt, der keine guten Absichten hat…

Ein Film von Michele Placido
Mit Riccardo Scamarcio, Louis Garrel, Isabel Huppert, Micaela Ramazzotti u.a.

Mit seiner vierzehnten Arbeit als Regisseur ist dem legendären Michele Placido – in Deutschland berühmt für seine Hauptrolle in der Serie „Allein gegen die Mafia“ – sein Meisterwerk gelungen: ein packender, mit beiden Händen ins pralle Leben greifender Film über das Leben und Schaffen eines der größten Maler der Weltgeschichte. DER SCHATTEN VON CARAVAGGIO ist ein Biopic von außergewöhnlicher Wucht und Pracht, das Porträt eines Mannes voller Lebenslust und Widersprüchen, geküsst von der Muse und gepeinigt von der Düsternis in seiner Seele, ein gefeierter Rockstar seiner Zeit, ein Rebell durch und durch, ein zeitloses Genie, dessen Schicksal in der Schwebe hängt. In der Hauptrolle spielt das italienische Schauspiel-Ass Riccardo Scamarcio (ROMANZO CRIMINALE, DREI ETAGEN, JOHN WICK: KAPITEL 2), an seiner Seite sieht man die französischen Darstellergrößen Louis Garrel (LITTLE WOMEN, DIE GESCHICHTE MEINER FRAU) und Isabelle Huppert (ELLE, 8 FRAUEN).



PRODUKTIONSNOTIZEN

Die Idee
Die Idee zu dem Film reicht zurück bis ins Jahr 1968, als Michele Placido gerade frisch nach Rom gezogen war und die Nachmittage in Campo de Fiori mit Kollegen der Akademie verbrachte. Die großartige Stadt, ihre Geschichte und die Erzählung Giordano Brunos entfachten Diskussionen über den Philosophen und seine Ära, über Träume für zukünftige Projekte, verankert in jenem historischen Zeitrahmen, in Rom als eine Art Welttheater, auf dessen Bühne das Pontifikat, der Adel und der kleine Mann koexistierten, und in dem Caravaggio danach strebte, seinen eigenen Platz einzurichten. In dem Film, der Placido vorschwebte, sollte die Authentizität des Künstlers Caravaggio festgehalten werden, mit all seinen Lastern und Tugenden, seiner tiefempfundenen Humanität, und gleichzeitig die volle Wahrheit über die Epoche enthüllt werden, mit ihren Schauplätzen, Gerüchen und Geschmäckern, weit entfernt von jeglicher scholastischer oder akademischer Patina. Die Revolution eines wirklich unbequemen und provokativen Malers, der in einem Rom voller pro-französischer oder pro-spanischer Spione seine Gesinnungsgenossen und Gesinnungsgenossinnen von der Straße aufsammelte – Diebe, Prostituierte, Landstreicher – um sie zu Pasolini-würdigen Sujets und Modellen für seine Gemälde zu machen, verwandelt zu Heiligen, Madonnen und unsterblichen Ikonen. Die Vision des Regisseurs bringt die undurchdringbare Dunkelheit eines Genies zum Vorschein, das paradoxerweise in der Lage ist, die Welt mit seiner Kunst zu erhellen, aber selbst ein Individuum ist, das mit sich selbst in Konflikt gerät. Eine filmische Erzählung, die dem Entwicklungsverlaufs eines Künstlers entspricht, der während seines Prozesses offen und öffentlich erklärt hat: „Ich suche die Wahrheit.“


Die Schauplätze: Caravaggios Welt
Eine der großen Herausforderungen des Films war, eine Ära zu rekonstruieren, die der Vision des Regisseurs entsprach. Es ging darum, die gängige Visualität von Historienfilmen, die am Ende des 16. Jahrhunderts angesiedelt sind, zu untergraben und einen Look zu kreieren, der echt ist, schmutzig ist, auf keinen Fall der Versuchung verfällt, in einen ikonographischen und strahlenden Look abzurutschen. Die Faszination an Caravaggios Geschichte rührt zweifelsohne sowohl von den problembeladenen Beziehungen zu seinen Mitmenschen wie auch von seiner fast unaufhörlichen Wanderschaft von Ort zu Ort. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, wurde Caravaggios Umgebung als aktiver Protagonist und nicht als bloße Kulisse für die Geschichte behandelt. Die Anwesenheit der Orte im Film ist ausdrucksstark und kraftvoll, symptomatisch für die unterschiedlichen und kontrastreichen sozialen Schichten, in denen sich Caravaggio bewegte. Der Zuschauer wird von den opulenten Adels- und Papstpalästen über die Kneipen der Arbeiter und Landstraßen bis hin zu den Kirchen und Festungen geführt, die im Laufe der Jahrhunderte zu öffentlichen Denkmälern geworden sind, und taucht mit allen Sinnen in die Epoche und Atmosphäre der Erzählung ein.
Die Dreharbeiten begannen in Neapel am 21. September 2020, nach einer Vorproduktion Ende 2019, während der Szenenbildner Tonino Zera mit Placido und Produzentin Federica Vincenti an Referenzen arbeitete, Skizzen malte und Farbpaletten und atmosphärische Stimmungen ausprobierte und damit begann, von der Moderne unberührte Orte zu finden, an denen die Welt des legendären Künstlers rekonstruiert werden konnte. Um einen originalen und authentischen Film herzustellen, der die Stereotypen von Caravaggios Umfeld zerschmettert, war es unabdingbar, bestimmte Räume zu rekonstruieren und neu zu erfinden, wie etwa der Kerker von Caracalla, die in Straßen voller Schmutz, Abwasserrinnsale und Bettler verwandelt wurden – alles stets unter Berücksichtigung einer Authentizität, die den Kern von Placidos Vision als Regisseurs bildete. „Die Wahl der Kulissen war nicht einfach“, sagt Produzentin Vincenti. „Die Herausforderung bestand nicht nur in der Suche nach historischer Genauigkeit und großer Detailtreue, sondern auch in einer der damaligen Zeit entsprechenden Rekonstruktion, die nicht auf ein falsches Spektakel, sondern die materielle Substanz der Umgebung abzielte. Es besteht ein immanenter Unterschied zwischen einer „wie lackiert“ wirkenden und einer „real bewohnbaren“ Kulisse. Die gleiche Sorgfalt ließ das Team zum Beispiel bei der Herstellung der Karnevalsmasken walten, die von Hand gefertigt wurden, und bei der Rekonstruktion der Gemälde.“



Kostümbild: Caravaggios ästhetisches Universum
Das Abenteuer der Ausarbeitung der Figuren begann ein gutes Stück vor Drehstart. Für den Regisseur war die Idee von zentraler Bedeutung, die Wahrheit einer Epoche außerhalb des akademischen Kanons auszugraben, frei von rhetorischen Andeutungen: Der Film sollte die komplette irdische Dimension des Malers und seiner Zeit zurückbringen – schmerzhaft, körperlich, menschlich; im Zeichen Caravaggios und seiner revolutionären Abbildung der Wirklichkeit. Caravaggios Welt war ein bunt gemischtes Universum, zu dem zwar der Adel und der Klerus gehörten, aber auch ein Rom, das zuvorderst aus Bürgern, Prostituierten und Straßenkindern bestand, von denen kaum bildliche Zeugnisse existieren. Schließlich gehörten sie einer sozialen Schicht an, die in der Kunstwelt der Zeit keine Rolle spielten, zumindest bis Caravaggio die ehernen Grundsätze untergrub. Kostümbildner Carlo Poggioli, ein großer Fan und Experte von Caravaggio seit seiner Zeit an der Akademie, betont, dass die Vision von Placido, seit vielen Jahren in das Projekt vertieft, sehr klar war: Dem Regisseur schwebte eine Herangehensweise an die Erschaffung der Figuren vor, die den künstlerischen Schaffensmethoden des Malers entsprach, der wie ein Regisseur seine Modelle inszenierte, um Momente der Wahrheit einzufangen und sie auf die Leinwand ohne das Zwischenstadium der Zeichnung brachte. Unmittelbarkeit, Wahrheit, Authentizität, das Ergebnis einer durchdachten kreativen Regie.
Ausgangspunkt der Arbeit an den Figuren war deshalb die Recherche historischer Referenzen, auf die sich der Kostümbildner in Zusammenarbeit mit der Hair-Stylistin Desirée Corridoni und dem Maskenbildner Luigi Rocchetti stützte.
Bei der Erarbeitung des Protagonisten wurde beispielsweise beschlossen, sich von der klassischen Darstellung, die das Gesicht des Malers mit Schnurrbart und Fliege zeigt, zu distanzieren und ihn stattdessen mit Vollbart zu zeigen. Seine Haare sind stets schmutzig und zottelig geschnitten, Ausdruck seines gequälten Schöpfergeists, ein verfluchter Künstler und Mann, der beim normalen Volk lebt, ein bisschen dreckig und verschwitzt, oft müde, selbst in seiner Erscheinung subversiv. Bei seiner Garderobe ließen wir uns von der Kleidung inspirieren, die Caravaggio liebte, gewisse Samtstoffe und bestimmte, wiederkehrende Farben, stets ein wenig verschlissen und abgetragen.
Manchmal musste Poggioli die Kostüme sogar doppelt anfertigen, weil Richard Scamarcio all die Duelle und Kämpfe, denen sich Caravaggio stellen musste, ohne Stuntdouble absolvieren wollte und die Kleidung oft Blutflecken abbekam. Poggioli arbeitete auch den Zusammenhang zwischen den Gepflogenheiten und den Veränderungen in Caravaggios Erfahrungswelt heraus: Er trägt sehr einfache Kleidung während seiner Zeit auf der Straße und eine etwas abwechslungsreichere und farbenfrohere Garderobe – eleganter, beinah edel, aber immer abgetragen, ein glaubwürdiges Geschenk des Cardinal del Monte -, als er seinen künstlerischen Ruhm mehrte und das Glück auf seiner Seite war. Bei der Verwandlung seines Aussehens war wichtig, zu jeder Zeit die Identität und Kohärenz der Figur zu bewahren.
Was Costanza Colonnas Garderobe betrifft, erwiesen sich historische Quellen als sehr nützlich, speziell ein sehr lockerer Briefwechsel mit einer Freundin. Als sehr moderne und auch ambivalente Frau, die sowohl eine tiefe Hingabe als auch große Sinnlichkeit besitzt, trägt sie dunkle, schlichte Kleider, aber auch tiefe Ausschnitte und satte Farben in den alltäglichsten Situationen. Dann gibt es den Schatten, die einzig fiktive Figur in der Geschichte, die aber sehr wohl als historisch nachvollziehbare Repräsentantin der Inquisition gelten kann. Eine zwielichtige und verstörende Gestalt, undurchschaubar und rätselhaft, ein Spion, der sowohl mit dem Klerus auf beiden Seiten als auch mit einer dubiosen Militärwelt verbunden ist – in den Augen des Regisseurs die Quintessenz der Ambivalenz.
Seine Garderobe ist deshalb dunkel und düster, im Stile der Inquisitoren, dazu Umhänge, die an das Militär erinnern. Lena hingegen ist real und umfassend dokumentiert: eine Prostituierte, die Caravaggio sehr nahesteht, eine trauernde, stoische Frau, eine zutiefst authentische Figur mit einer Kleidung und Frisur, die ihr Leiden und vor allem ihre Zugehörigkeit zum Volk unterstreichen. Die Kleidung der Protagonisten und der Statisten wurde einem sorgfältigen Alterungsprozess unterzogen, sowohl die maßgeschneiderte Kleidung als auch die zahlreichen Kostüme, die von Grund auf neu angefertigt wurden.
Allein für die Karnevalszene wurden im Verlauf von drei Monaten über 250 Kostüme und 200 Masken angefertigt. Placido war extrem präzise: Damals war alles sehr schmutzig und die Figuren sollten diese Realität widerspiegeln. Entsprechend wurden die Stoffe authentisch abgenutzt. Jedes Kostüm der zahlreichen Charaktere und Statisten musste zerrissen, gefärbt und eingeschmutzt werden, um zu einer Art Unvollkommenheit zu gelangen, die die Wahrheit vermitteln würde.
Permalink zum ArtikelDiese Adresse können sie verwenden, um von ihrer Seite, ihrem Blog etc. direkt auf den Artikel zu verweisen.
Klicken sie dazu auf den Link und verwenden die Adresse in der Adressleiste, oder klicken mit der rechten Maustaste hier und kopieren den Link direkt.
Nach oben scrollenKlicken sie hier um schneller an den Anfang der Seite zu gelangen.
Autor: Siehe Artikel
Donnerstag 05.10.2023
CATCH THE KILLER
Ab 05. Oktober 2023 im Kino
Bilder
Bilder
Bilder
Bilder
Während der Silvesterfeierlichkeiten in Baltimore erschießt ein Scharfschütze von einem Hochhausbalkon 29 Menschen. Als die junge Polizistin Eleanor an den Schauplatz dieses brutalen Verbrechens gerufen wird, erkennt FBI-Agent Lammark, dass die psychisch vorbelastete Kollegin die einzige zu sein scheint, die sich in den unbekannten Killer hineinversetzen kann. Deshalb will er sie, trotz ihrer Unerfahrenheit, spontan in seiner Sondereinheit haben, die den Amokschützen schnellstmöglich fassen soll. Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Während sich die Ermittler:innen noch mit falschen Spuren und internen Kompetenzstreitigkeiten herumschlagen, richtet der unberechenbare Täter ein weiteres Blutbad in einem Einkaufszentrum an. Der Druck auf das Fahndungsteam wächst.
Wird es Eleanor gelingen, die Dämonen ihrer eigenen dunklen Vergangenheit zu überwinden und den rätselhaften Massenmörder aufzuspüren, bevor er noch weitere Menschen auf dem Gewissen hat?

Ein Film von DAMIÁN SZIFRON
Mit SHAILENE WOODLEY, BEN MENDELSOHN, JOVAN ADEPO, RALPH INESON u.v.a.


PRESSENOTIZ
Baltimore in der Silvesternacht: Ein farbenprächtiges Feuerwerk illuminiert die Skyline, während Partygäste ausgelassen auf der Dachterrasse eines Wolkenkratzers den Jahreswechsel feiern. Die Stimmung schlägt in blanke Panik um, als plötzlich ein Kugelhagel die Menge durchsiebt und ein wahres Blutbad anrichtet. FBI-Agent Lammark (Ben Mendelsohn) ist ratlos. Vom Schützen, der sich im gegenüberliegenden Hochhaus befunden haben muss, fehlt jede Spur. Auch die junge Polizistin Eleanor ringt am Einsatzort nach Luft. Der Tatort erinnert sie an ihre eigene dunkle Vergangenheit, weckt aber auch ihre Intuition, die das FBI dringend für die Ermittlungen in diesem Fall benötigt. Schließlich könnte der unbekannte Killer jederzeit erneut zuschlagen...
Mit seinem Filmhit WILD TALES (2014) überraschte der argentinische Regisseur Damián Szifron das internationale Kinopublikum und wurde für seine Arbeit weltweit mit etlichen Preisen bedacht. Nun folgt mit CATCH THE KILLER sein englischsprachiges Debüt. Gekonnt verknüpft er darin True Crime-Elemente mit dem Serienkiller-Genre und besetzte in der Hauptrolle Shailene Woodley als ebenso talentierte wie knallharte Profilerin. Die vielseitige Schauspielerin stellte ihr Talent seit ihrem Durchbruch an der Seite von George Clooney in THE DESCENDANTS in vielen Genres unter Beweis, von der DIE BESTIMMUNG-Trilogie bis DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER und zuletzt in Filmen wie DIE FARBE DES HORIZONTS (2018) oder DER MAURETANIER (2021). In der gefeierten Drama-Serie BIG LITTLE LIES brillierte sie an der Seite von Nicole Kidman und Reese Witherspoon, wofür sie auch mit einer Emmy-Nominierung bedacht wurde.
In der Rolle des schroffen FBI- Ermittlungsleiters Lammark agiert Ben Mendelsohn (THE KING, STAR WARS: ROGUE ONE) neben Jovan Adepo (BABYLON - RAUSCH DER EKSTASE) und Ralph Ineson (THE NORTHMAN, THE WITCH). Für das Drehbuch zeichnet Damián Szifron zusammen mit Jonathan Wakeham verantwortlich.
Hauptdarstellerin Shailene Woodley fungiert zusammen mit Aaron Ryder (PIECES OF A WOMAN, ARRIVAL, DONNIE DARKO) und Stuart Manashil (WATCHER, HIS HOUSE) auch als Produzentin.
CATCH THE KILLER ist Hochspannungskino pur. Dieser Film eröffnet einen Blick in die tiefsten Abgründe der von der Waffenlobby geprägten US-Gesellschaft sowie auf Kompetenzgerangel und interne Rivalitäten in einem vom Ausmaß der Gewalt überforderten Polizeiapparat.


SHAILENE WOODLEY (Eleanor)
Die 1991 im kalifornischen Simi Valley geborene Schauspielerin Shailene Woodley gehört zu den facettenreichsten und talentiertesten Schauspielrinnen ihrer Generation in Film- und Serienproduktionen. Sie wechselt nahtlos zwischen den Genres, von Drama über Action bis hin zur Komödie und hat sich sowohl in großen Studio-Produktionen als auch in Independent-Filmen einen Namen gemacht.
Nicht erst seit der Trilogie-Verfilmung DIE BESTIMMUNG (2014-16) nach der dreibändigen Buchreihe der Bestsellerautorin Veronica Roth, in der sie in einer postapokalyptischen Welt die junge und unerschrockene Tris Prior spielt, gehört sie zu Hollywoods heißesten Nachwuchs-Stars. Für ihre Darstellung in Alexander Paynes Tragikomödie THE DESCENDANTS (2011) gewann sie ihre erste Golden Globe-Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin. Sechs Jahre später wiederholte sie dieses Kunststück mit ihrer intensiven Leistung in der US-Fernsehserie BIG LITTLE LIES (seit 2017). Für Aufsehen sorgte auch ihre berührende Verkörperung einer krebskranken jungen Frau in dem bittersüßen Drama DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER (2014) an der Seite von Ansel Elgort. Dafür nahm sie den Movie Award als Beste Hauptdarstellerin entgegen.
Woodley begann bereits im Alter von fünf Jahren zu schauspielern und hatte mit acht Jahren ihren ersten Filmauftritt in dem TV-Movie REPLACING DAD (1999). Es folgten diverse Serien-Engagements in WITHOUT A TRACE (2003), O.C., CALIFORNIA (2003-04), CROSSING JORDAN (2001-04) und MY NAME IS EARL (2006). Von 2008 bis 2013 war sie als Amy Juergens in der Jugendserie THE SECRET LIFE OF THE AMERICAN TEENAGER zu sehen. Beim Sundance Film Festival 2013 wurde sie gemeinsam mit Miles Teller in THE SPECTACULAR NOW mit dem U.S. Dramatic Special Jury Award for Acting gekürt. 2014 spielte sie in WIE EIN WEISSER VOGEL IM SCHNEESTURM von Gregg Araki. 2016 war sie neben Joseph Gordon-Levitt in Oliver Stones Whistleblower-Drama SNOWDEN zu sehen, in dem sie Edward Snowdens Freundin Lindsey Mills verkörpert. Der Film feierte seine Weltpremiere auf dem Toronto International Film Festival.
2018 übernahm sie neben Sam Claflin die Hauptrolle in dem Überlebensdrama DIE FARBE DES HORIZONTS, das auf einem authentischen Fall basiert. Ein Ehepaar muss sich nach einem Segelunfall auf hoher See zum weit entfernten Hafen retten. Die Regie dieses Spielfilms, an dem sich Woodley auch als Produzentin beteiligt hat, führte der renommierte isländische Regisseur Baltasar Kormákur. Woodley überzeugt auch in Kevin Macdonalds DER MAURETANIER (2021), ebenfalls ein Drama nach einer wahren Geschichte. Darin tritt sie als Assistentin der engagierten Anwältin Nancy Holländer (Jodie Foster) in Erscheinung, der es gelingt, einem Guantanamo-Häftling zu einem rechtsstaatlichen Prozess zu verhelfen.
Woodley engagiert sich außerdem als Aktivistin für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz. Im Oktober 2016 wurde sie als Teilnehmerin einer friedlichen Protest-Demonstration gegen die geplante Dakota-Access-Ölpipeline in Fort Yates in North Dakota wegen unbefugten Betretens festgenommen. Sie ist im Vorstand der Organisation „Our Revolution“, die während des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 von Bernie Sanders gegründet wurde. Gemeinsam mit ihrer Mutter wurde sie von Global Green für ihr Engagement mit ihrer NGO „All it takes“ geehrt. Darüber hinaus ist sie seit 2017 Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS).



BEN MENDELSOHN (Lammark)
Paul Benjamin Mendelsohn, besser bekannt als Ben Mendelsohn, erhielt im Alter von 15 Jahren erste kleinere Rollen in australischen Fernsehserien. Mit dem Film DAS JAHR MEINER ERSTEN LIEBE (1987), für den ihn das Australian Film Institute zum Besten Nebendarsteller kürte, gelang ihm der Durchbruch. In seinem Heimatland avancierte er zu einem der beliebtesten Darsteller und wurde gar schon auf Augenhöhe mit den Newcomer-Stars Guy Pearce und Russell Crowe gesehen, die in Anspielung auf die legendäre US Schauspiel-Gruppe „Rat Pack“ und das „Brit Pack“ aus Großbritannien von der australischen Boulevardpresse als „Mouse Pack“ tituliert wurden. Seine nächste größere Rolle übernahm er 1990 in dem australischen Spielfilm THE BIG STEA L-JAGUARS KLAUT MAN NICHT. Nach diesem fulminanten Karrierestart wurde es etwas ruhiger um den jungen Australier, bis er 1994 an der Seite von Hugh Grant, Tara Fitzgerald und Sam Neill in einer kleinen Rolle in der britisch-australischen Komödie VERFÜHRUNG DER SIRENEN zu sehen war. Im Jahr 2000 besetzte ihn der neuseeländische Regisseur Martin Campbell in dem Bergsteigerdrama VERTICAL LIMIT, einem US-amerikanischen Spielfilm mit Chris O‘Donnell in der Hauptrolle.
2005 wirkte er in fünf Folgen der australischen Erfolgsserie THE SECRET LIFE OF US mit. Im gleichen Jahr war der Schauspieler in dem Abenteuerfilm THE NEW WORLD zusammen mit Colin Farrell und Christopher Plummer auf der Kinoleinwand zu sehen. In Baz Luhrmanns monumentalem Melodram AUSTRALIA (2008) mit Nicole Kidman und Hugh Jackman spielte er die Rolle des Captain Emmett Dutton. Es folgten weitere Rollen in großen Leinwand-Abenteuern: in Christopher Nolans THE DARK KNIGHT RISES (2012) verkörperte er einen Bauunternehmer und im Star-Wars-Spinoff ROGUE ONE: A STAR WARS STORY (2016) einen imperialen Sicherheitsoffizier.
2016 war ein herausragendes Jahr für Mendelsohn. Für seine Rolle in der Netflix-Serie BLOODLINE erhielt er den Emmy als Bester Nebendarsteller und eine Golden Globe-
Nominierung. In dem von der Kritik gefeierten Film DIE DUNKELSTE STUNDE (2017) über die ersten fünf Wochen des britischen Premierministers Winston Churchill am Anfang des Zweiten Weltkriegs brillierte er als König George VI. Im Science Fiction-Drama READY PLAYER ONE (2018) von Steven Spielberg spielte Mendelsohn den Konzernchef Nolan Sorrento. Fans des Science Fiction-Dramas CAPTAIN MARVEL (2019) haben ihn als den Skrull-Anführer Talos in Erinnerung. 2021 gab er zuletzt den eifersüchtigen Herzog de Guiche in der Musical-Verfilmung CYRANO von Joe Wright mit Peter Dinklage in der Titelrolle.
Mendelsohn, der auch als Musiker in einer Band auftritt, ist seit Juni 2020 Mitglied der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences (AMPAS).
Permalink zum ArtikelDiese Adresse können sie verwenden, um von ihrer Seite, ihrem Blog etc. direkt auf den Artikel zu verweisen.
Klicken sie dazu auf den Link und verwenden die Adresse in der Adressleiste, oder klicken mit der rechten Maustaste hier und kopieren den Link direkt.
Nach oben scrollenKlicken sie hier um schneller an den Anfang der Seite zu gelangen.
Autor: Siehe Artikel
Donnerstag 28.09.2023
ROSE
Ab 28. September 2023 im Kino
Bilder
Bilder
Bilder
Bilder
Diese Busreise wird so schnell niemand vergessen. Denn als Inger ihre Schwester Ellen und deren Mann Vagn im Herbst 1997 auf einen Kurztrip nach Paris begleitet, läuft nicht alles nach Plan. Inger fällt unter den anderen Reisenden auf. Offen erklärt sie ihre psychologische Situation: sie ist schizophren. Dies zeigt sich vor allem in ihrer Unverblümtheit, die nicht allen gefällt. Schnell gerät die Familie zwischen Unverständnis und Vorurteile. Doch in Paris angekommen wird klar, dass alle so ihr Päckchen mit sich rumtragen. Während eines der mitreisenden Paare in einer Ehekrise steckt, freundet sich Inger mit deren Sohn an, der fasziniert ist von ihrer Direktheit. Und so verwickelt Inger die kleine Reisegruppe in ihr ganz eigenes Abenteuer, dass sie schon bald vor die Wohnungstür einer verschollenen Liebe führt.
Die bewegende Komödie von BAFTA-Preisträger Niels Arden Oplev (VERBLENDUNG) trifft mitten ins Herz. Mit einer gelungenen Mischung aus Drama und Komödie wurde ROSE in Skandinavien zum Überraschungshit an den Kinokassen. In der Hauptrolle brilliert die großartige dänische Schauspielerin Sofie Gråbøl, bekannt als Kommissarin Lund.

Ein Film von Niels Arden Oplev
Mit Sofie Gråbøl, Lene Maria Christensen, Anders W. Berthelsen u.a.


NIELS ARDEN OPLEV - DREHBUCHAUTOR & REGISSEUR

Niels Arden Oplev ist einer der national und international bekanntesten Regisseure Dänemarks. Nach seinem Abschluss an der Dänischen Filmhochschule im Jahr 1989 wurde sein Spielfilmdebüt PORTLAND auf der Berlinale 1996 für den Goldenen Bären nominiert. Einige Filme später kehrte er zur Berlinale zurück und gewann 2006 mit WE SHALL OVERCOME den Gläsernen Bären. Der internationale Durchbruch gelang ihm 2009 mit „Verblendung“, der einen BAFTA für den besten internationalen Film gewann.



REGIESTATEMENT

ROSE ist eine Ode an meine beiden Schwestern. Im Herbst 2015 habe ich begonnen das Drehbuch zu schreiben nach einem Gespräch mit einer meiner ältesten Freundinnen, die meine Familie schon seit unserer Kindheit kennt. Wir sprachen über eine Busreise nach Frankreich, die meine Schwester und ihr Mann im Spätsommer 1997 zusammen mit meiner schizophrenen Schwester - ich werde sie wie die Figur im Film Inger nennen - unternahmen. Diese Reise ist seither eine beliebte Familiengeschichte. Inger arbeitete mit 18 Jahren in Frankreich und als sie nach Dänemark zurückkehrte, begann sich ihre psychische Erkrankung zu zeigen. Die Busreise viele Jahre später war ein Versprechen meiner frisch verheirateten Schwester und ihres Mannes, Inger die Möglichkeit zu geben, Frankreich erneut zu besuchen.
Sie wurde zu einer Familienlegende, weil Inger jeden Tag der Reise rettete und weil alle Reisenden sie liebten, obwohl sie sich anfangs vor der Vorstellung fürchteten, mit einer psychisch kranken Person den ganzen Tag im Bus zu sitzen. Ich dachte immer, wenn ich jemals einen Film über meine Schwester machen würde, würde ich über den Beginn ihrer Krankheit schreiben, über die Zeit, als wir beide noch sehr jung waren. Aber die achttägige Reise im Herbst ‚97, als sie in ihren Vierzigern war, hat mich nicht mehr losgelassen. Der Schauplatz der Reise stellte das Wesen ihrer Krankheit auf den Kopf - als würde ich sie in einem neuen Licht sehen.
Als ich mit dem Drehbuch von ROSE begann, war mir klar, dass das Reisebus-Element des Films die Geschichte auf eine höhere Ebene heben würde. Die Stadt Paris, die poetisch an sich ist, hat das Drehbuch zwar beeinflusst, aber es ging hauptsächlich um Inger als Figur. Sie sagte oder tat oft etwas so witziges, dass ich mich ihrem Humor beim Schreiben hingeben musste. Mir wurde klar, dass es interessanter wäre, Ingers Qualitäten in den Mittelpunkt zu stellen, anstatt mich auf das Leiden ihrer psychischen Krankheit zu konzentrieren - um zu zeigen, wie einzigartig und talentiert sie ist, trotz der Last, die sie trägt. Ich wollte auch die enorme Verantwortung darstellen, die meine andere Schwester - Ingers engste Gefährtin - über die Jahre hinweg getragen hat, den Kampf zwischen dem Versuch, für Inger zu sorgen, ohne ihr ihre Unabhängigkeit und Würde zu nehmen. Aus diesem Grund wurde ROSE ein Film über die Schönheit des Andersseins und mehr noch eine Liebeserklärung an meine beiden Schwestern und alles, was sie durchgemacht haben.
Permalink zum ArtikelDiese Adresse können sie verwenden, um von ihrer Seite, ihrem Blog etc. direkt auf den Artikel zu verweisen.
Klicken sie dazu auf den Link und verwenden die Adresse in der Adressleiste, oder klicken mit der rechten Maustaste hier und kopieren den Link direkt.
Nach oben scrollenKlicken sie hier um schneller an den Anfang der Seite zu gelangen.
Autor: Siehe Artikel
© 2024 kultkomplott.de | Impressum
Nutzungsbedingungen & Datenschutzerklärung
KultKomplott versteht sich als ein unabhängiges, kulturelle Strömungen aufnehmendes und reflektierendes Portal.